Maskenspende aus dem Museum
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Restauratoren brauchen Schutzanzüge und Masken für ihre Arbeit. Nun haben die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden einen Teil ihrer Ausrüstung einem Klinikum gespendet. Die Rettung von Menschen habe Priorität, sagt die Generaldirektorin.
Noch immer gibt es in Deutschland nicht genügend Schutzausrüstung. Die Bundesländer und Städte sind heute noch besorgter als in den letzten Tagen und Wochen, denn die Zahl infizierter Ärzte und Pfleger steigt. 130 Schutzanzüge und rund 150 Atemschutzmasken spenden nun die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem Klinikum Bergland in der sächsischen Oberlausitz. In der kommenden Woche soll der Transport auf den Weg gebracht werden.
"Für mich selber war es extrem erstaunlich zu gucken, was wir eigentlich überhaupt haben, also über 6.000 Einmalhandschuhe und eben sehr viele Schutzanzüge, verschiedene Typen von Atemschutzmasken und so weiter", sagt Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Der Impuls zu dieser Spendenaktion ging von den Staatlichen Ethnografischen Sammlungen aus, wie Ackermann durchaus stolz berichtet. Natürlich werden diese Schutzutensilien auch in der alltäglichen Arbeit im Museum gebraucht, im Umgang mit historischen Funden und Werken etwa, die Gefahrenstoffe beinhalten können, "aber es war uns sehr wichtig, dass hier Prioritäten geschaffen werden und auch Menschen geholfen wird", sagt Ackermann.
Das könne aber bedeuten, dass bestimmte Museumsprojekte vielleicht später angegangen werden. "Wir müssen dann sehen, wie man auch diese Bestände wieder nachrüsten kann", erklärt die Generaldirektorin.
"Viel gelernt in diesen Wochen"
Ackermann zeigt sich im Großen und Ganzen optimistisch: "Wir lernen unendlich viel in diesen Wochen. Von daher muss man nach vorne schauen und gucken, dass man Konsequenzen zieht für die Zukunft." So habe man beispielsweise viel über globale Handelsketten gelernt und dass eine Auslagerung nach China oder Indien nicht immer gut sei; auch dass eine Bevorratung durchaus ratsam sei.
Zudem sei der große Schritt nach vorne in der Digitalisierung der Arbeit positiv zu bewerten: Auf einmal würden Prozesse wie mit einem Booster-Effekt angestoßen, auf die man lange sehnsüchtig gewartet habe, sagt Marion Ackermann.