Corona-Studie: Blasmusik ist weniger ansteckend als Chorgesang

    Ein Symbolbild zeigt kleine, helle Partikel vor dunklem Hintergrund, rechts sieht man ein Gesicht im Profil.
    Über Aerosole kann sich das Corona-Virus verteilen © dpa / picture alliance / Andreas Franke
    Blasmusik ist nach Einschätzung von Wissenschaftlern weniger Corona-ansteckend als Chorgesang. Singende und sprechende Menschen übertragen das Virus viel stärker als Musizierende mit Instrumenten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Göttinger Max-Planck-Instituts und der Universitätsmedizin Göttingen. Das risikoreichste Instrument sei die Stimme, denn beim Singen und Sprechen brächten infizierte Personen 500-mal mehr Partikel in die Luft, als beim ruhigen Atmen. Auch beim Spielen von Instrumenten ist es mehr als beim ruhigen Atmen, allerdings nur das 5 bis 50-fache. Während das Team bei verschiedenen Flöten eine sehr geringe Konzentration freigesetzter Partikel messen konnte, erreichte diese bei der Klarinette beinahe so hohe Werte wie beim Singen: Das Ansteckungsrisiko liegt etwa bei der Klarinette und der Posaune in einem Abstand von anderthalb Metern nach vier Minuten bereits bei bis zu 50 Prozent. Bei einer Flöte wird dieses Infektionsrisiko erst nach drei Stunden erreicht.
    Das Team untersuchte auch, wie gut Blasinstrumente mit einem umhüllenden Partikelfilter - etwa Masken auf dem Schalltrichter - die Ansteckungsgefahr verringern könnten. Ergebnis: Tragen darüber hinaus auch Zuhörende eine FFP2-Maske, liegt die Ansteckungsgefahr selbst nach einer Stunde bei maximal 0,2 Prozent.