Gegen das Verstummen
Chorschaffende in Deutschland haben bislang viel Kreativität bewiesen. Doch das reicht nicht, um das gemeinsame Singen zu erhalten. Jetzt werden Forderungen nach mehr Rückhalt in Politik und Gesellschaft für das Chorsingen als gemeinschaftsbildende Kraft laut.
Der Landesmusikrat Berlin hat gerade eine Konferenz veranstaltet - online versteht sich -, in der es um drängende Fragen für den Chorgesang ging. In vier Teile war die Konferenz mit dem Titel "Singen in Zeiten von Corona" untergliedert, es ging um die Entstehung und Abstimmung der Infektionsschutzverordnung, um die Umsetzung der Hygienemaßnahmen in der Praxis, um Perspektiven und Möglichkeiten von Kinder- und Jugendchören und um Lüftungskonzepte und Luftreiniger.
Mehr fordern!
In den verschiedenen Panels, die auf der "Bühne" exzellent besetzt waren, wuchs die Überzeugung, dass die Chorwelt sich nun deutlicher bemerkbar machen müsse. Dass Forderungen mit mehr Nachdruck an die Politik herangetragen werden müssen - und dass das Chorsingen nicht mehr als "Freizeitbeschäftigung", sondern als "Bildungsauftrag" begriffen werden müsse, gerade im Kinder- und Jugendbereich.
Eine ausführliche Darstellung, die zahlreiche Stimmen gesammelt hat, wird in der Sendung vorgestellt.
Exzellenz auf Bundeseben
Außerdem ist die Leiterin des neu gegründeten Bundesjugendchors im Gespräch, Anne Kohler. Sie ist Professorin für Chorleitung an der Hochschule für Musik Detmold. Dort leitet sie den Kammerchor der Hochschule und den international erfolgreichen Pop-Chor "Pop-Up".
Auch der Bundesjugendchor ist ausgebremst worden durch die Corona-Pandemie, aber im Gespräch berichtet Anne Kohler unter anderem von den Aufnahmeprüfungen, die online stattgefunden haben, von den geplanten Oktettproben im Januar und Februar 2021 und von ihren persönlichen und künstlerischen Vorstellungen in der Arbeit mit dem Bundesjugendchor.