Dauerbeschallung von rechts
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Monatelang hat das Recherchezentrum Correctiv Instagramkonten von rechten Nutzerinnen und Nutzern analysiert. Das Ausmaß der rechten Inhalte auf der Plattform hat selbst erfahrene Journalisten wie Till Eckert vom Netzwerk überrascht.
Instagram eignet sich mit seiner Bilderwelt natürlich perfekt für Werbung. Auch für rassistische, fremdenfeindliche, rechtsradikale Werbung. Dass die sogenannte "neue" Rechte viel auf Instagram unterwegs ist und wie so viele andere natürlich auch weiß, wie es Bildsprache für sich nutzen kann – das weiß man schon länger.
Jetzt gibt es dazu aber eine groß angelegte Recherche vom Zentrum Correcitv. Rund 4500 Instagram Konten von rechten Nutzerinnen und Nutzern wurden analysiert und ausgewertet. "Kein Filter für Rechts" heißt die Recherche. Und die ersten Ergebnisse wurden am Mittwoch veröffentlicht.
Schon länger sei Correctiv bekannt gewesen, dass die sogenannte "neue" Rechte Instagram für ihre Zwecke aktiv nutzen würde und womöglich auch als "Propaganda-Tool" entdeckt habe, sagt Till Eckert vom Zentrum, allerdings habe ihn selbst das Ausmaß erstaunt.
Schon länger sei Correctiv bekannt gewesen, dass die sogenannte "neue" Rechte Instagram für ihre Zwecke aktiv nutzen würde und womöglich auch als "Propaganda-Tool" entdeckt habe, sagt Till Eckert vom Zentrum, allerdings habe ihn selbst das Ausmaß erstaunt.
"Wie stark die rechte Szene mittlerweile dort vernetzt ist, in welchem Ausmaß sie dort kommuniziert, wie vielfältig die unterschiedlichen Phänomene sind, die man innerhalb dieser Szene beobachten kann und wie fast schon hermetisch abgeriegelt diese Welt ist, wenn man dann einmal dort drin ist, diese rechte Dauerbeschallung, die man dort quasi bekommt, das hat mich persönlich überrascht."
"Einfallstore" für rechte Inhalte
Für die Recherche habe Correctiv auch mit einem Fotografen gesprochen, der für die "neue" Rechte arbeitet und von einem "Einmaleins" von Instagram spreche. Hinter diesem Ansatz stecke zunächst die Ästhetik der Plattform und dass Instagram von Hashtags leben würde, erklärt Till Eckert.
Das seien die zwei "Einfallstore", die man strategisch und politisch für sich nutzen könne. So hätten die Recherchen ergeben, dass Influencer und Influencerinnen der rechten Szene die Bildsprache von gewohnten und regulären Influencern und Influencerinnen adaptieren würden: stimmungsvolles Licht und professionelle Fotos.
"Zwischendurch streut man dann mal ein anderes Bild unter, wo man dann plötzlich vor einem Weltkriegsbunker oder vor einem Panzer steht." Zudem würden in hoher Anzahl Hashtags, die auf eine eindeutige rechtsextreme Gesinnung hindeuten würden, gezielt mit unverfänglichen Hashtags gemischt wie Tradition, Liebe oder heimatverliebt, so Eckert.
Reaktionen von Instagram
Konfrontiert mit den Rechercheergebnissen von Correctiv habe Instagram mitgeteilt, es gebe ein Team, das sich um Hassrede auf der Plattform kümmern würde. Angeblich gibt es laut Instagram weltweit 350 Personen, die sich mit dem Thema beschäftigen und die neue Trends auch beobachten, sagt Till Eckert.
Nach den Erfahrungen von Correctiv habe Instagram aber keine richtig funktionierende Filterfunktion gegen rechtsradikale Inhalte. Erst nach Hinweisen vom Zentrum sei ein rechter Inhalt gelöscht worden, der bereits seit Monaten auf der Plattform stand.
In den kommenden Tagen wolle Correctiv weitere Rechercheergebnisse veröffentlichen.
(jde)