Countdown in Los Angeles

Das sind die Favoriten auf den Oscar

Alles glänzt: Vorbereitungen auf die 88. Oscar-Verleihung in Los Angeles.
Alles glänzt: Vorbereitungen auf die 88. Oscar-Verleihung in Los Angeles. © dpa / picture alliance / John G. Mabanglo
Von Wolfgang Stuflesser |
Zum 88. Mal werden in der Nacht zum Montag in Los Angeles die Oscars vergeben, die wichtigsten Filmpreise der Welt. Die meisten Nominierungen erhielt "The Revenant - Der Rückkehrer". Welche Filme noch gute Chancen haben - hier im Überblick.
Die rechnerisch größten Chancen hat "The Revenant - Der Rückkehrer". Der Film ist für insgesamt zwölf Oscars nominiert. Er erzählt die wahre Geschichte des Trappers Hugh Glass, der in den 1820er-Jahren im eisigen wilden Nordwesten der USA von einem Bären angefallen und dann von seinen Begleitern zum Sterben zurückgelassen wird. Glass, gespielt von Leonardo DiCaprio, kämpft sich ins Leben zurück und hat nur noch ein Ziel: Rache.
DiCaprio gilt als Favorit für den Oscar als bester Hauptdarsteller - er musste für die Rolle neun Monate bei Minustemperaturen drehen, sich in Tierkadavern aufwärmen und rohe Bisonleber essen - als Vegetarier - wer sich so quält, den belohnt die Academy erfahrungsgemäßt gern. Es wäre Leos erster Oscar - er ist zum sechsten Mal nominiert, das fünfte Mal als Schauspieler.
Bei den Frauen könnte eine bislang fast Unbekannte das Rennen machen: Die 26-jährige Brie Larson spielt in "Raum" eine junge Frau, die seit Jahren von ihrem Entführer gefangen gehalten wird, von dem sie auch ein Kind hat. Überraschend gefühlvoll erzählt der Film von der Kraft der Liebe zwischen Mutter und Sohn, auch unter diesen widrigsten Umständen.

Schöne Frauen, waghalsige Stunts

Ein ganz anderes Kaliber ist "Max Max - Fury Road". Der vierte Teil der postapokalyptischen Zukuntfssaga des australischen Regisseurs George Miller strotz vor spektakulären Autorennen, schönen Frauen und waghalsigen Stunts. Perfektes Popcornkino.
Immerhin zehn Nominierungen konnte "Mad Max Fury Road" einsammeln - darunter viele in den technischen Kategorien für Ton, Bild und Spezialeffekte - aber auch als bester Film. Dort tritt er nicht nur gegen "The Revenant" an, sondern auch auch gegen Ridley Scotts Science-Fiction-Film "Der Marsianer", die Wirtschaftsatire "The Big Short”, die lesbische Liebesgeschichte "Carol" und "Spotlight", der die Aufklärung eines Missbrauchskandals in der katholischen Kirche durch Reporter des Boston Globe auf die Leinwand bringt.
Deutsche Nominierte sind in diesem Jahr spärlich gesägt: Patrick Vollrath geht mit seinem Kurzfilm "Alles wird gut" ins Rennen - er hat dafür auch schon einen Studentenoscar gewonnen. Und für Steven Spielbegs Agententhriller "Bridge of Spies - Der Unterhändler", eine deutsche Koproduktion, ist auch der Babelsberger Kulissenbauer Bernhard Henrich nominiert.
Schon sicher ist, dass kein Oscar an einen schwarzen Schauspieler gehen wird - die Nominierten sind zum zweiten Mal in Folge ausschließlich weiß. Um so gespannter wartet Hollywood, was der Moderator der Oscarverleihung, Chris Rock, dazu zu sagen hat. Der schwarze Komiker mit der scharfen Zunge dürfte sich für die Academy und die versammelte Hollywood-Prominenz im Saal einige spitze Bemerkungen bereitgelegt haben.
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