Brasilien wird zum Corona-Hotspot
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In Brasilien breitet sich das Coronavirus rasant aus. In Manaus und Rio de Janeiro seien alle Intensivbetten belegt, berichtet ARD-Korrespondent Ivo Marusczyk. Doch Präsident Bolsonaro tue sich vor allem als Corona-Leugner hervor.
Brasilien droht, zum nächsten "Corona-Hotspot" zu werden, sagt Ivo Marusczyk, Südamerika-Korrespondent der ARD. Vor allem in der Amazonasregion und deren Hauptstadt Manaus seien längst alle Intensivbetten belegt. Es gebe auch Berichte von Toten in Massengräbern, ähnlich wie in New York. Auch in Städten wie Rio der Janeiro seien alle Intensivbetten belegt.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro gibt derweil munter weiter den Corona-Leugner: "Er sagt: Habt euch nicht so, das ist nur eine Erkältung, und Gouverneure, die Beschränkungen verhängt haben, beschimpft er, dass sie die Wirtschaft kaputt machen", berichtet Ivo Marusczyk.
Salgado ruft zum Schutz der Indigenen auf
Unterdessen macht der international bekannte Fotograf Sebastião Salgado – er erhielt im letzten Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels – mit einem Manifest auf das Schicksal der indigenen Völker im Amazonasgebiet aufmerksam. Die brasilianische Regierung sollte sie besser vor der Ausbreitung des Coronavirus schützen. Die Indigenen seien seit 500 Jahren Opfer der Epidemien der Weißen gewesen, erklärt Salgado in einem Video. Prominente wie Brad Pitt oder Paul McCartney haben bereits unterzeichnet.
Das sei ganz in Salgados Sinne, erklärt Marusczyk, denn er versuche, über internationalen Druck die brasilianische Regierung zum Handeln zu bewegen. In Brasilien selber werde das Manifest kaum erwähnt.
Bolsonaro ermuntert zur Ausbeutung des Amazonasgebietes
Die Indigenen seien stark gefährdet, weil seit Bolsonaros Amtsantritt zahlreiche Goldsucher, Holzfäller und auch Missionare in das Amazonasgebiet geströmt seien, berichtet Marusczyk. Schließlich habe Bolsonaro immer wieder betont, das Amazonasgebiet müsse wirtschaftlich genutzt werden.
Offizielle Zahlen über Ansteckungsraten in diesem Gebieten lägen jedoch nicht vor, so Marusczyk weiter, und seien oft auch nicht verlässlich.
(abu)