CSU-Parteitag Nürnberg
Die nächsten zehn Wochen werden in der Union wohl eher friedlich. Der politische Gegner steht links, der eigenen Schwester wird man weniger weh tun. Man will gemeinsam zum Sieg. Nur mit der CSU kann Angela Merkel Bundeskanzlerin einer bürgerlichen Regierung werden. Nur mit der CDU kann die CSU Regierungspartei bleiben.
Es ist aber kein wirklicher Friede. Es ist nur ein Waffenstillstand. Die Unterschiede bleiben, festgeschrieben im Wahlaufruf der CSU.
Da werden konkrete Termine für Steuersenkungen gefordert, Steuerentlastungen in 2011 und 2012. In Zeiten der Krise und der massiven Staatsverschuldung wird das kaum funktionieren.
Da wird der Europastreit neu aufgelegt. Bundestag und Bundesrat sollen in Europafragen gestärkt werden. Bei anstehenden EU-Erweiterungen soll es Volksabstimmungen geben. Auch das wird so kaum funktionieren.
Etwas ganz anderes aber funktioniert. Die CSU hat sich profiliert. Ist in Bayern wieder stark. Und der Parteivorsitzende, der die Partei wieder stark gemacht hat, bekommt mit 88 Prozent der Stimmen fast so viel Unterstützung wie im vergangenen Herbst, als er antrat, die Partei zu retten.
88 Prozent für den Mann, der weiß, dass die Parteifahne dann besonders schön flattert und knattert, wenn sie genau in den Wind gehängt wird. Der zunächst Bayern bedient, dann Deutschland und dann erst Europa. Getreu der Parole: Die CSU ist nicht antieuropäisch. Sie ist auch nicht antideutsch, sie vertritt nur bayerische Interessen.
Die CSU will wieder unumstrittene Volkspartei in Bayern sein. Die Wunden heilen, die die Landtagswahl geschlagen hat. Mit einem Ergebnis nahe den 50 Prozent bei der Bundestagswahl.
Das alles kann funktionieren. Wenn das komplizierte Spiel gelingt. Wenn die CSU nur in der Lautstärke gegen die CDU stichelt, dass es in Bayern wohl gehört wird, aber im Bund verhallt. Wenn also der Beweis erbracht wird, dass man die Stimme Bayerns ist, in den anderen Bundesländern aber nicht die CDU beschädigt. Wenn es gelingt, alle gesellschaftlichen Gruppen einzubinden. Auch die Bauern, die vor dem Parteitag demonstrieren. Auch die Familien in den Städten, für die es ganz natürlich ist, kleine Kinder ein paar Stunden am Tag in Kinderkrippen zu lassen. Auch die Katholiken, die sich auf dem Parteiabend darüber wundern, dass am Freitag kein Fisch angeboten wird - sondern nur Rinderbraten.
Das Ziel ist der 27. September. Dann beginnen die Mühen der Ebene. Dann gibt es eine lange Pause bis zu den nächsten Abstimmungen in Land und Bund. Und der charismatische Wahlkämpfer Horst Seehofer hat dann eine andere Aufgabe. Er ist Regierungschef eines Landes, das unter der Weltwirtschaftskrise leidet, Chef einer Partei mit so vielen Strömungen, dass die schnell zum Strudel werden können. Seehofer muss sowohl Bayern als auch die CSU sanieren.
Wenn er hier scheitert, dann könnte er das alte Rezept hervorholen: Gegen die da in Berlin kämpfen. Behaupten, die Probleme lägen nicht in Bayern, sondern im Bund oder in Europa. Und dann ist Schluss mit dem Waffenstillstand.
Da werden konkrete Termine für Steuersenkungen gefordert, Steuerentlastungen in 2011 und 2012. In Zeiten der Krise und der massiven Staatsverschuldung wird das kaum funktionieren.
Da wird der Europastreit neu aufgelegt. Bundestag und Bundesrat sollen in Europafragen gestärkt werden. Bei anstehenden EU-Erweiterungen soll es Volksabstimmungen geben. Auch das wird so kaum funktionieren.
Etwas ganz anderes aber funktioniert. Die CSU hat sich profiliert. Ist in Bayern wieder stark. Und der Parteivorsitzende, der die Partei wieder stark gemacht hat, bekommt mit 88 Prozent der Stimmen fast so viel Unterstützung wie im vergangenen Herbst, als er antrat, die Partei zu retten.
88 Prozent für den Mann, der weiß, dass die Parteifahne dann besonders schön flattert und knattert, wenn sie genau in den Wind gehängt wird. Der zunächst Bayern bedient, dann Deutschland und dann erst Europa. Getreu der Parole: Die CSU ist nicht antieuropäisch. Sie ist auch nicht antideutsch, sie vertritt nur bayerische Interessen.
Die CSU will wieder unumstrittene Volkspartei in Bayern sein. Die Wunden heilen, die die Landtagswahl geschlagen hat. Mit einem Ergebnis nahe den 50 Prozent bei der Bundestagswahl.
Das alles kann funktionieren. Wenn das komplizierte Spiel gelingt. Wenn die CSU nur in der Lautstärke gegen die CDU stichelt, dass es in Bayern wohl gehört wird, aber im Bund verhallt. Wenn also der Beweis erbracht wird, dass man die Stimme Bayerns ist, in den anderen Bundesländern aber nicht die CDU beschädigt. Wenn es gelingt, alle gesellschaftlichen Gruppen einzubinden. Auch die Bauern, die vor dem Parteitag demonstrieren. Auch die Familien in den Städten, für die es ganz natürlich ist, kleine Kinder ein paar Stunden am Tag in Kinderkrippen zu lassen. Auch die Katholiken, die sich auf dem Parteiabend darüber wundern, dass am Freitag kein Fisch angeboten wird - sondern nur Rinderbraten.
Das Ziel ist der 27. September. Dann beginnen die Mühen der Ebene. Dann gibt es eine lange Pause bis zu den nächsten Abstimmungen in Land und Bund. Und der charismatische Wahlkämpfer Horst Seehofer hat dann eine andere Aufgabe. Er ist Regierungschef eines Landes, das unter der Weltwirtschaftskrise leidet, Chef einer Partei mit so vielen Strömungen, dass die schnell zum Strudel werden können. Seehofer muss sowohl Bayern als auch die CSU sanieren.
Wenn er hier scheitert, dann könnte er das alte Rezept hervorholen: Gegen die da in Berlin kämpfen. Behaupten, die Probleme lägen nicht in Bayern, sondern im Bund oder in Europa. Und dann ist Schluss mit dem Waffenstillstand.