Hommage an die großen Meister
Als Studenten mit Tango-Leidenschaft haben sie sich gefunden. Nun sind sie als "Cuarteto Rotterdam" weltweit unterwegs, konzertant oder in den Milongas, also in den Veranstaltungen der Tango-Szene. Ihr Album "Un Placer" ist ein Tanzalbum.
Sie lieben die alten Tango-Melodien, die in der "Goldenen Zeit des Tangos", also zwischen 1935 und 1955 in Bones Aires entstanden sind und zumeist von großen Orchestern auf den Milongas, den Tanzabenden der Tango-Liebhaber, gespielt wurden. Darin liege eine unglaubliche Qualität, sagt die Geigerin des "Cuarteto Rotterdam" Susanne Welsch, "es ist einfach wunderbar, diese Musik zu spielen."
Es sind die Legenden der Vergangenheit, Tangokomponisten und Orchesterleiter wie Carlos Di Sarli, Anibal Troilo oder Osvaldo Pugliese, die die Vier bewundern. Ihre Orchester-Kompositionen bearbeiten sie für ihr Quartett.
Orchesterklang im Quartett gefunden
"Wir hören das und wissen, wie wir den großen Klang in der kleinen Besetzung wiedergeben können. Es gibt aber auch Stücke, da selektieren wir, die sich nicht eigenen. Nicht jedes Stück können wir auf unsere Instrumente ummünzen.", erklärt der Bandoneón-Spieler Michael Dolak.
Kein Piazzolla
Piazzolla ist der Name, der außerhalb der Tangowelt bekannt ist. Seine Musik findet sich nicht auf der CD, weil Piazzolla eher Tangos für das Konzertpodium hinterlassen hat. Die CD ist aber ein Tanzalbum. "Man kann die CD einlegen und eine Stunde tanzen. Piazzolla wird auf den Milongas wenig gespielt, und daher ist er hier nicht vertreten. Aber auf unseren anderen Alben", sagt die Geigerin.
Ihr neues Album "Un Placer" ist ihr viertes Album und es gehorcht den Tanzfolgen einer Milonga: Tangos, Walzer, Milonga-Stücke und Zwischenspiele (Cortinas).
Tanzen oder spielen
Bei Susanne Welsch ist die Lust größer, Tango zu spielen - aber jeder Musiker habe Tango im Blut. "Aber wir tanzen es auf sehr verschiedenen Niveaus."