Cyber-Classroom der Zukunft

Von Ludger Fittkau |
Schüler und Lehrer verwenden im Unterricht zunehmend Smartphones und Tablet-PCs - neben gedruckten Büchern. Auf der Frankfurter Buchmesse zeigte ein sogenanntes "Klassenzimmer der Zukunft", wie Lernen im digitalen Zeitalter aussehen kann.
Grundidee des "Klassenzimmers der Zukunft" ist: Schülerinnen und Schüler werden mittels digitaler Techniken zu Entdeckern. Mit Smartphones oder Tablet-PC´s ausgestattet ziehen sie los und untersuchen Dinge, die ihnen außerhalb der Schule begegnen: Sie drehen kleine Videofilme, notieren ihre Beobachtungen in ein digitales Tagebuch und mailen sie übers mobile Internet den Lehrern ins Schulgebäude, die gleich online kommentieren können.

Weiter entfernte Orte wie der tropische Regenwald oder die Tiefesee können mittels Großbildschirmen im Klassenzimmer erkundet werden, die mit aufwändig gemachten digitalen Animationen bestückt sind. Wie bei einem Videospiel sind dabei immer wieder eigene Navigationsentscheidungen zu treffen. Kleingruppenarbeit ist dabei wichtiger als Frontalunterricht – das "Klassenzimmer der Zukunft" ist demnach in mehrere kleine Sitzgruppen unterteilt, die um digitale Geräte verschiedener Größen angeordnet sind.

Schüler sorgen für digitale Sprünge
Auch eigene, private Geräte sollen die Schüler jederzeit mitbringen können, unterstreicht der Informatiker Roland Burger, der an der Uni Stockholm Konzepte für das Klassenzimmer der Zukunft entwickelt:

"Wir können das gut mit Konzepten aus der heutigen Geschäftswelt vergleichen. Da gibt es das Konzept von 'bring your own device'. Weil es so ist, dass die Unternehmen nicht mehr Schritt halten können mit dieser rapiden Veränderung. Neue Geräte, neue Software, mobile Software, mobiles Internet. Es ist so, dass die Veränderung on den Unternehmen von den Mitarbeitern selber kommen, die haben schon ein Smartphone."

Wie zunehmend die "digital natives" in der Wirtschaft sollen im "Klassenzimmer der Zukunft" also die Schüler selbst maßgeblich für die technologischen Sprünge sorgen. Lehrer werden deshalb nicht überflüssig, sondern bleiben dafür verantwortlich, dass die digitale Informationsflut wirklich verarbeitet wird.

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