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"Gedichte sind wie ein Mobile"
Die Dichterin Daniela Seel gründete vor elf Jahren den kookbooks-Verlag - vor allem, um zeitgenössische Lyrik zu veröffentlichen. Was ihr Gedichte bedeuten und warum Bücher nicht die Hauptsache ihrer Verlagsarbeit sind, das erzählt sie "Im Gespräch".
Gedichte müssten sein, wie das Leben selber, sagt die Berliner Dichterin und Verlegerin Daniela Seel. So wie man in jedem Moment des Lebens unterschiedliche Gedanken zur gleichen Zeit habe, will sie in ihren Büchern und Gedichten verschiedene Aspekte miteinander in Verbindung bringen - "wie ein Mobile eigentlich".
Die Gestaltung der durchweg schönen und vielfach ausgezeichneten Bücher von kookbooks übernimmt Andreas Töpfer, der seit der Verlagsgründung dabei ist. Kookbooks ist kein klassischer Verlag, sondern eine "Dichterselbstverteidigung", sagt Seel. Sie nennt ihr kleines Unternehmen auch "Labor für Poesie als Lebensform".
Entstanden aus einem losen Künstlernetzwerk, steht auch heute das Miteinander, der Austausch mit den Autoren im Mittelpunkt ihrer Arbeit: "Bücher sind nicht die Hauptsache". Noch nie konnte sie vom Verlag leben, muss hinzuverdienen. "Aber es muss ja gemacht werden." Denn Gedichte sind für Daniela Seel Gegenstände, die ihr helfen, Sprache und Denken zu verstehen.