"Dann ist das für mich ganz klar Scharlatanerie"
Die renommierte Psychoanalytikerin Eva Jaeggi befürchtet neues Misstrauen gegenüber psychologischen Therapien. Vor dem Hintergrund des Dramas in Berlin, bei dem nach einer Therapiesitzung zwei Männer aufgrund von verabreichten Drogen gestorben waren, sagte Jaeggi, eigentlich sei die Akzeptanz gegenüber der Psychotherapie in den letzten Jahren etwas gewachsen. Ein solcher Fall schaffe nun wieder neues Misstrauen.
"Der hat sich Psychotherapeut genannt, aber was er macht, ist auf keinen Fall Psychotherapie", sagte Jaeggi mit Blick auf den verantwortlichen Arzt, der die Gruppentherapie geleitet hatte. "Wenn ein Arzt Drogen gibt, wenn er ganz unkontrolliert offenbar auch den Leuten Drogen verschreibt und das Psychotherapie nennt, dann ist das für mich ganz klar Scharlatanerie", sagte sie. Bewusstseinserweiternde Drogen seien in der Psychotherapie immer kontraindiziert.