Mit Kaval, Duduk und Akkordeon
Die Menschen vom Südkaukasus bis nach Anatolien haben in ihrer Geschichte viele Trennungen, aber auch intensive Begegnungen erlebt. Das A.G.A. Trio hat sich auf die Suche nach der Musik dieser Region gemacht.
Die Region vom Südkaukasus bis nach Anatolien war Jahrtausende lang ein Ort regen Austausches von Gütern und Ideen. Waren die Zeiten friedlich, dann sangen und tanzten die Menschen ausgelassen miteinander. In Zeiten von Krieg, Tod und Vertreibung blieb ihnen nur ein Schweigen oder sie stimmten Klagelieder an.
Das junge A.G.A Trio sucht auf seinem Debüt "Meeting" nach den eigenen musikalischen Wurzeln, in den eigenen Familien und Traditionen. Die drei Musiker Arsen Petrosyan, Deniz Mahir Kartal und Mikail Yakut stehen mit ihren Instrumenten Duduk, Akkordeon bzw. Kaval und Gitarre für die drei Länder und Regionen Armenien, Georgien und Antaolien.
Reise zu den Wurzeln
Am Anfang stand eine Reise und unbändige Neugier. Deniz Mahir Kartal hatte bei seiner Recherche zu anatolischer Musik in Jerewan herausgefunden, dass viele der ihm so vertrauten Melodien armenischen und georgischen Ursprungs waren. Dieses Wissen jedoch schwindet in dem Maß, in dem heute die armenische Kultur in der Türkei verloren geht. Fasziniert von dieser Erkenntnis fand der Kavalspieler schnell interessierte und aufgeschlossene Mitstreiter. Gemeinsam gründeten die drei jungen Musiker das A.G.A Trio.
Bekenntnis zu Frieden und Gemeinsamkeit
Die drei jungen, modernen Europäer haben ihre Nationalinstrumente bei den großen Meistern ihrer Zunft in ihrer jeweiligen Heimat studiert. Auf ihrem mutigen, hochvirtuosen und brüderlichen Debütalum "Meeting" bauen sie musikalische Brücken zwischen den Kulturen und Menschen, zwischen den Traditionen und den wunderschönen Melodien. Wenn die Kaval mit der Duduk, die oft als "armenische Flöte" bezeichnet wird, und dem Akkordeon ausgelassen spielt, wetteifert oder melancholisch schwelgt, dann ist das auch ein Bekenntnis einer jungen Generation, gerade jetzt, wenn im Kaukasus die Menschen erneut auf der Flucht vor sinnloser Gewalt sind.