Das Blaue Sofa auf der Leipziger Buchmesse
Das Blaue Sofa ist mittlerweile ein Publikumsmagnet bei den Buchmessen in Frankfurt am Main und in Leipzig. Angeschafft vom Club Bertelsmann, lebhaft genutzt vom ZDF und nicht zuletzt von Deutschlandradio Kultur, nehmen auf ihm Autoren und Schriftsteller Platz, um Fragen zu ihren neuen Büchern zu beantworten.
Am Freitag nehmen auf dem Blauen Sofa unter anderem Antje Vollmer, Michail Gorbatschow, Götz Aly und Hanns Zischler Platz. Sie können die Gespräche von 10 Uhr an im Live-Stream mithören oder als Video-Livestream beim ZDF ansehen. Alle Gespräche bieten wir auch zum Nachhören an.
"Gäste und Themen am Freitag, 15. März 2013"
"10.00 Uhr"
Antje Vollmer, Lars-Broder Keil: "Stauffenbergs Gefährten"
Verfemt, ignoriert, vergessen – dieses Schicksal traf nicht wenige Menschen, die in Deutschland gegen Hitler Widerstand geleistet haben. In zehn Porträts stellen die beiden Autoren einige der Widerstandskämpfer gegen Hitler vor, beschreiben deren Handeln und Beweggründe sowie das Schicksal ihrer Familien.
Moderation: Christhard Läpple
"10.30 Uhr"
Linus Reichlin: "Das Leuchten in der Ferne"
Kriegsreporter Moritz Martens zieht wochenlang als Geisel mit einer Gruppe Taliban durch Afghanistan. Gelockt wurde er von der faszinierenden Miriam mit einer haarsträubenden Geschichte von einer jungen Afghanin, die als Junge verkleidet in dieser äußerst brutalen Gang unterwegs sei.
Moderation: Dorothea Westphal
"11.00 Uhr"
Klaus-Michael Bogdal: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
Klaus Michael Bogdal erhält den Preis für sein Werk "Europa erfindet die Zigeuner", in dem er die seit sechs Jahrhunderten andauernde Verfolgung und Ausgrenzung der Romavölker in Europa untersucht hat.
Der Autor zeige, wie Europa den Grad der eigenen Kultiviertheit an der Abwertung der Roma im Spannungsfeld zwischen Hass, Abwehr und romantisierender Zigeuner-Folklore ausmache, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Moderation: René Aguigah
"11.30 Uhr"
Andrea Hirata: "Die Regenbogentruppe"
Ikal und seine Freunde haben eine einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen: Die Schule mit ihren engagierten Lehrern. Andrea Hirata zeichnet Ikals Weg von der indonesischen Dorfschule bis zum gefeierten Schriftsteller nach, porträtiert dazu seine Mitschüler wie das mathematische Genie Lintang und den Künstler Mahar.
Moderation: Wolfgang Herles
"12.00 Uhr"
Volker Klüpfel, Michael Kobr: "Herzblut"
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben sich mit ihrer Kluftinger-Reihe längst in die Herzen deutscher Krimifans geschrieben. In "Herzblut" wird der Kommissar durch einen anonymen Anruf Zeuge eines Mordes. Am Tatort findet er eine riesige Blutlache, der Leiche fehlt das Herz. Auch der nächste Tote ist nicht vollständig.
Moderation: Marita Hübinger
Das Gespräch mit Michail Gorbatschow hat nicht stattgefunden.
"13.00 Uhr"
Robert Schindel: "Der Kalte"
Der KZ-Überlebende Edmund Fraul ist dem Lager nie entkommen, merkt, dass er Gefühle nicht einmal spüren kann. Auf seinen ziellosen Wanderungen durch Wien in den 1980er Jahren kommt er mit einem ehemaligen KZ-Aufseher ins Gespräch über Auschwitz. Um sie herum toben drei "Kulturkämpfe": Streit um den neuen Staatspräsidenten, ein neues Antifaschismusdenkmal und das Burgtheater.
Moderation: Christhard Läpple
"13.30 Uhr"
Aris Fioretos: "Die halbe Sonne"
Aris Fioretos porträtiert seinen Vater, vom Tod auf der Pflegestation rückwärts bis zum Alter von 19 Jahren, als er seine Heimat Griechenland verlässt. Wegen der Militärdiktatur kann er lange nicht zurückkehren, studiert Medizin in Wien, heiratet in Schweden und baut schließlich eine neue medizinische Fakultät in Griechenland auf.
Moderation: René Aguigah
"14.00 Uhr"
Götz Aly: "Die Belasteten"
Götz Aly schreibt über den Massenmord an behinderten oder psychisch kranken Menschen während des Dritten Reiches. Nicht wenige Angehörige waren erleichtert, als ihre als peinlich, verrückt oder lästig empfundenen Familienmitglieder diskret verschwanden. Viele schämten sich, die Namen der Opfer zu nennen. Nach 70 Jahren löst sich der Bann.
Moderation: Marie Sagenschneider
"14.30 Uhr"
Egon Bahr und Alan Posener: "Das musst du erzählen - John F. Kennedy"
Egon Bahr war jahrzehntelang Brandts engster politischer und persönlicher Weggefährte. Ende der 50er Jahre machte Berlins Regierender Bürgermeister Brandt Bahr zu seinem Pressesprecher. Die beiden arbeiten noch zusammen, als Brandt Außenminister und später Kanzler wird. Zu Brandts 100. Geburtstag schildert er seine Erinnerungen.
Moderation: Wolfgang Herles
"15.00 Uhr"
Hans-Ulrich Wehler: "Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland"
In unserer Gesellschaft konstatiert Hans-Ulrich Wehler eine immer breitere Differenz zwischen überhohen Managergehältern und Hartz IV-Empfängern. Nur für wenige führe in Deutschland der Weg nach oben, die Bundesrepublik sei ein Land der "exzessiven Hierarchisierung".
Moderation: Marie Sagenschneider
"15.30 Uhr"
Hanns Zischler: "Berlin ist zu groß für Berlin"
Die Leser folgen dem Stadtgeografen Friedrich Leyden, der Dichterin Gertrud Kolmar und dem Passfälscher Oskar Huth durch ein für sie unbekanntes Berlin. Der Autor Hanns Zischler, selbst seit 40 Jahren in der Hauptstadt unterwegs, erzählt von Berlins Ausdehnungshunger, Größenwahn und Lust an der Selbstzerstörung.
Moderation: Marita Hübinger
"16.00 Uhr"
Wolfgang Benz: "Theresienstadt"
Über Theresienstadt wird viel erzählt: Die Situation sei besser gewesen als in anderen Lagern, die Kinder hätten Unterricht gehabt, das kulturelle Leben habe irgendwie funktioniert.
Wolfgang Benz erinnert an das, was darüber hinaus gerne verdrängt wird. Theresienstadt war eingebunden in das Nazi-Programm der "Endlösung", die Menschen dort hungerten, viele wurden in Vernichtungslager deportiert, nur ein kleiner Teil von ihnen überlebte.
Moderation: René Aguigah
"16.30 Uhr"
Alexis Jenni: "Die französische Kunst des Krieges"
Der Golfkrieg 1991 hat den jungen Erzähler nicht berührt, er bestand lediglich aus ein paar Bildern im Fernsehen. Die Einstellung ändert sich erst, als er den Zeichner Victor Salagnon kennenlernt, der ihm über sein Leben im Krieg und für den Krieg erzählt, von seinen Alpträumen, die ihn bis heute verfolgen.
Moderation: Barbara Wahlster
"17.00 Uhr"
Kerstin Decker: "Richard Wagner. Mit den Augen seiner Hunde betrachtet"
Wagners Hunde waren meist gewaltige Neufundländer oder Jagdhunde. Sie fuhren mit ihm über die tosende See nach Paris, teilten das Exil in Luzern und wurden am Ende neben ihrem Meister in Bayreuth beerdigt. Grund genug für Kerstin Decker, sich das Leben Wagners aus der Perspektive der Vierbeiner vorzustellen.
Moderation: Susanne Führer
"17.30 Uhr"
Preis der Literaturhäuser 2013
Vorstellung des Preisträgers
Das Netzwerk der Literaturhäuser zeichnet jedes Jahr zur Leipziger Buchmesse eine Autorin oder einen Autor aus, der mit seinem literarischen Werk ästhetische Maßstäbe setzt und sich zugleich in besonderem Maß um das Gelingen von Literaturver-anstaltungen verdient macht.
"Gäste und Themen am Freitag, 15. März 2013"
"10.00 Uhr"
Antje Vollmer, Lars-Broder Keil: "Stauffenbergs Gefährten"
Verfemt, ignoriert, vergessen – dieses Schicksal traf nicht wenige Menschen, die in Deutschland gegen Hitler Widerstand geleistet haben. In zehn Porträts stellen die beiden Autoren einige der Widerstandskämpfer gegen Hitler vor, beschreiben deren Handeln und Beweggründe sowie das Schicksal ihrer Familien.
Moderation: Christhard Läpple
"10.30 Uhr"
Linus Reichlin: "Das Leuchten in der Ferne"
Kriegsreporter Moritz Martens zieht wochenlang als Geisel mit einer Gruppe Taliban durch Afghanistan. Gelockt wurde er von der faszinierenden Miriam mit einer haarsträubenden Geschichte von einer jungen Afghanin, die als Junge verkleidet in dieser äußerst brutalen Gang unterwegs sei.
Moderation: Dorothea Westphal
"11.00 Uhr"
Klaus-Michael Bogdal: Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
Klaus Michael Bogdal erhält den Preis für sein Werk "Europa erfindet die Zigeuner", in dem er die seit sechs Jahrhunderten andauernde Verfolgung und Ausgrenzung der Romavölker in Europa untersucht hat.
Der Autor zeige, wie Europa den Grad der eigenen Kultiviertheit an der Abwertung der Roma im Spannungsfeld zwischen Hass, Abwehr und romantisierender Zigeuner-Folklore ausmache, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Moderation: René Aguigah
"11.30 Uhr"
Andrea Hirata: "Die Regenbogentruppe"
Ikal und seine Freunde haben eine einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen: Die Schule mit ihren engagierten Lehrern. Andrea Hirata zeichnet Ikals Weg von der indonesischen Dorfschule bis zum gefeierten Schriftsteller nach, porträtiert dazu seine Mitschüler wie das mathematische Genie Lintang und den Künstler Mahar.
Moderation: Wolfgang Herles
"12.00 Uhr"
Volker Klüpfel, Michael Kobr: "Herzblut"
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben sich mit ihrer Kluftinger-Reihe längst in die Herzen deutscher Krimifans geschrieben. In "Herzblut" wird der Kommissar durch einen anonymen Anruf Zeuge eines Mordes. Am Tatort findet er eine riesige Blutlache, der Leiche fehlt das Herz. Auch der nächste Tote ist nicht vollständig.
Moderation: Marita Hübinger
Das Gespräch mit Michail Gorbatschow hat nicht stattgefunden.
"13.00 Uhr"
Robert Schindel: "Der Kalte"
Der KZ-Überlebende Edmund Fraul ist dem Lager nie entkommen, merkt, dass er Gefühle nicht einmal spüren kann. Auf seinen ziellosen Wanderungen durch Wien in den 1980er Jahren kommt er mit einem ehemaligen KZ-Aufseher ins Gespräch über Auschwitz. Um sie herum toben drei "Kulturkämpfe": Streit um den neuen Staatspräsidenten, ein neues Antifaschismusdenkmal und das Burgtheater.
Moderation: Christhard Läpple
"13.30 Uhr"
Aris Fioretos: "Die halbe Sonne"
Aris Fioretos porträtiert seinen Vater, vom Tod auf der Pflegestation rückwärts bis zum Alter von 19 Jahren, als er seine Heimat Griechenland verlässt. Wegen der Militärdiktatur kann er lange nicht zurückkehren, studiert Medizin in Wien, heiratet in Schweden und baut schließlich eine neue medizinische Fakultät in Griechenland auf.
Moderation: René Aguigah
"14.00 Uhr"
Götz Aly: "Die Belasteten"
Götz Aly schreibt über den Massenmord an behinderten oder psychisch kranken Menschen während des Dritten Reiches. Nicht wenige Angehörige waren erleichtert, als ihre als peinlich, verrückt oder lästig empfundenen Familienmitglieder diskret verschwanden. Viele schämten sich, die Namen der Opfer zu nennen. Nach 70 Jahren löst sich der Bann.
Moderation: Marie Sagenschneider
"14.30 Uhr"
Egon Bahr und Alan Posener: "Das musst du erzählen - John F. Kennedy"
Egon Bahr war jahrzehntelang Brandts engster politischer und persönlicher Weggefährte. Ende der 50er Jahre machte Berlins Regierender Bürgermeister Brandt Bahr zu seinem Pressesprecher. Die beiden arbeiten noch zusammen, als Brandt Außenminister und später Kanzler wird. Zu Brandts 100. Geburtstag schildert er seine Erinnerungen.
Moderation: Wolfgang Herles
"15.00 Uhr"
Hans-Ulrich Wehler: "Die neue Umverteilung. Soziale Ungleichheit in Deutschland"
In unserer Gesellschaft konstatiert Hans-Ulrich Wehler eine immer breitere Differenz zwischen überhohen Managergehältern und Hartz IV-Empfängern. Nur für wenige führe in Deutschland der Weg nach oben, die Bundesrepublik sei ein Land der "exzessiven Hierarchisierung".
Moderation: Marie Sagenschneider
"15.30 Uhr"
Hanns Zischler: "Berlin ist zu groß für Berlin"
Die Leser folgen dem Stadtgeografen Friedrich Leyden, der Dichterin Gertrud Kolmar und dem Passfälscher Oskar Huth durch ein für sie unbekanntes Berlin. Der Autor Hanns Zischler, selbst seit 40 Jahren in der Hauptstadt unterwegs, erzählt von Berlins Ausdehnungshunger, Größenwahn und Lust an der Selbstzerstörung.
Moderation: Marita Hübinger
"16.00 Uhr"
Wolfgang Benz: "Theresienstadt"
Über Theresienstadt wird viel erzählt: Die Situation sei besser gewesen als in anderen Lagern, die Kinder hätten Unterricht gehabt, das kulturelle Leben habe irgendwie funktioniert.
Wolfgang Benz erinnert an das, was darüber hinaus gerne verdrängt wird. Theresienstadt war eingebunden in das Nazi-Programm der "Endlösung", die Menschen dort hungerten, viele wurden in Vernichtungslager deportiert, nur ein kleiner Teil von ihnen überlebte.
Moderation: René Aguigah
"16.30 Uhr"
Alexis Jenni: "Die französische Kunst des Krieges"
Der Golfkrieg 1991 hat den jungen Erzähler nicht berührt, er bestand lediglich aus ein paar Bildern im Fernsehen. Die Einstellung ändert sich erst, als er den Zeichner Victor Salagnon kennenlernt, der ihm über sein Leben im Krieg und für den Krieg erzählt, von seinen Alpträumen, die ihn bis heute verfolgen.
Moderation: Barbara Wahlster
"17.00 Uhr"
Kerstin Decker: "Richard Wagner. Mit den Augen seiner Hunde betrachtet"
Wagners Hunde waren meist gewaltige Neufundländer oder Jagdhunde. Sie fuhren mit ihm über die tosende See nach Paris, teilten das Exil in Luzern und wurden am Ende neben ihrem Meister in Bayreuth beerdigt. Grund genug für Kerstin Decker, sich das Leben Wagners aus der Perspektive der Vierbeiner vorzustellen.
Moderation: Susanne Führer
"17.30 Uhr"
Preis der Literaturhäuser 2013
Vorstellung des Preisträgers
Das Netzwerk der Literaturhäuser zeichnet jedes Jahr zur Leipziger Buchmesse eine Autorin oder einen Autor aus, der mit seinem literarischen Werk ästhetische Maßstäbe setzt und sich zugleich in besonderem Maß um das Gelingen von Literaturver-anstaltungen verdient macht.