Das Buch meines Lebens

Ingeborg Bachmann: "Römische Reportagen"

Ein Portrait von Nora Bossong auf einem Hintergrund mit aufgeschlagenen Seiten in der Nahaufnahme.
Nora Bossong ist eine deutsche Schriftstellerin. © dpa/Erwin Elsner
Von Nora Bossong |
Ingeborg Bachmann und ihre "Römische Reportagen" sicherten der Schriftstellerin Nora Bossong das Überleben in Rom. Denn 50 Jahren später ging diese für Radio Bremen auf Bachmanns Spuren und verdiente damit ihre Miete.
Das eine Buch meines Lebens habe ich nicht, denn es sind viel zu viele. Aber das Buch, das mich tatsächlich am praktischsten geprägt hat, ist Ingeborg Bachmanns "Römische Reportagen". Ich habe in Rom studiert und das Geld hat hinten und vorne nicht gereicht. Aus der Not heraus schlug ich Radio Bremen vor, zum 50. Jubiläum dieser Reportagen diese doch neu aufzunehmen. Und so bin ich dann durch die Stadt gelaufen und habe versucht, die Reportagen in der Jetztzeit nachzuschreiben.
Die Eröffnung der dritten U-Bahnlinie, die Ingeborg Bachmann anpries etwa, hatte sich auch über 50 Jahre hingezogen und war immer noch nicht eröffnet. Ohne Bachmann "Römische Reportagen" hätte ich in Rom aus der Wohnung ausziehen müssen, hätte meine Miete nicht mehr bezahlen können. Glücklicherweise ist das nicht eingetreten.

Ingeborg Bachmann: "Römische Reportagen. Eine Wiederentdeckung"
Piper Verlag, Berlin 2000
123 Seiten, antiquarisch (ZVAB) ab 6,94 Euro

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