Das Bundesarchiv warnt vor dem Zerfall einzigartiger Zeitzeugnisse.

    Das Gebäude des Bundesarchivs in Koblenz.
    Das Bundesarchiv in Koblenz © picture alliance / dpa / Thomas Frey
    Der Präsident des Bundesarchivs warnt vor dem Zerfall einzigartiger Zeitzeugnisse. Das Archiv benötige dringend mehr Platz, sonst drohe Deutschlands historischem Gedächtnis ein irreparabler Schaden. Sollte in der kommenden Legislatur keine Entscheidung für einen Erweiterungsbau fallen, sei "tatsächlich Gefahr im Verzug", sagte der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir können uns keinen Zeitverlust mehr leisten, da es sich um Prozesse handelt, die im Material liegen und die wir nicht stoppen können", so Hollmann wörtlich. Im Bestand des Bundesarchivs befinden sich 540 Kilometer Akten, dazu kommt umfangreiches Bild- und Tonmaterial. Der in den 80er-Jahren errichtete Zentralbau in Koblenz verfügt über drei Magazintürme, der nötige Platz für drei weitere war beim Bau bereits mit eingeplant. Die nötigen Mittel wurden bislang nicht bereitgestellt. Aufbewahrt werden Dokumente aus der deutschen Geschichte - von der Römerzeit bis heute. Viele Menschen nutzen das Bundesarchiv für Recherchen zur Familiengeschichte. Besonderes Interesse besteht laut Hollmann an Dokumenten aus der Nazizeit und der ehemaligen DDR.