Das zeitgleich mit dem Contre-Festival stattfindende Weltmusikfest der IGNM haben wir eine Woche zuvor vorgestellt:
(Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 20.10.2020)
Neue Musik als Institution
Das IGNM-Weltmusikfest 1960 in Köln
Von Stefan Fricke
Neue Musik als Wildwuchs
56:22 Minuten
Während 1960 die Internationale Gesellschaft für Neue Musik vor allem im WDR-Funkhaus Köln ihr 34. Weltmusikfest veranstaltete, fand damals zeitgleich im Kölner Atelier der Künstlerin Mary Bauermeister eine Gegenveranstaltung statt: das Contre-Festival.
"Schon in der Lintgasse 28 gewesen? – Nein, dann gehen Sie unbedingt dorthin, ins Atelier von Mary Bauermeister" hatte der Musikjornalist Ernst Thomas empfohlen.
Seit dem Frühling 1960 unterhielt die Kölner Künstlerin Mary Bauermeister in der Kölner Altstadt ein Atelier, in dem sie nicht nur ihre eigenen Arbeiten produzierte und präsentierte, es war zugleich auch ein offener Salon mit allerlei Veranstaltungen experimenteller, offener Musik, Literatur und Bildender Kunst – bis Bauermeister 1962 nach New York übersiedelte.
Seit dem Frühling 1960 unterhielt die Kölner Künstlerin Mary Bauermeister in der Kölner Altstadt ein Atelier, in dem sie nicht nur ihre eigenen Arbeiten produzierte und präsentierte, es war zugleich auch ein offener Salon mit allerlei Veranstaltungen experimenteller, offener Musik, Literatur und Bildender Kunst – bis Bauermeister 1962 nach New York übersiedelte.
Gegenfestival
Als die IGNM im Juni 1960 ihr offizielles alljährliches Weltmusikfest in Köln platzierte, organisierte Mary Bauermeister, unterstützt von Hans G Helms, Sylvano Bussotti, Heinz-Klaus Metzger und anderen, ein mehrtätiges, halbspontanes Kontra gegen die als zu etabliert, zu akademisiert, zu institutionalisiert empfundene Ästhetik der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM).
Erste "Prä-Fluxus-Veranstaltungen"
Im Atelier Mary Bauermeister in der Lintgasse soll so neuere, frischere Musik entstehen, etwa eine solche von John Cage oder Toshio Ichiyanagi oder von La Monte Young, George Brecht oder eben die den Musikbegriff zerstörenden Aktionen von Nam June Paik – "Fluxus ante portas".