Im Land der Macher
Hohe Geburtenrate, wenig Wegzug, geringe Arbeitslosigkeit: Das Emsland war einst eine der ärmsten Regionen Deutschlands. Doch mit viel Fleiß, Pragmatismus und Flexibilität hat sich der Landkreis zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Region gemausert.
Der Auftrag der Redaktion ist, mache eine Reportage über die Region, über die kaum jemand etwas weiß und für die sich auch niemand zu interessieren scheint. Das heißt für mich: Auf ins Emsland! Immer geradeaus, über die B 70. Am Rande der Bundesstraße stehen riesige Schilder, aufgestellt zum 40. Geburtstag des Landkreises Emsland. Abgekürzt EL – für Entwicklungsland. Sagen Spötter. Auf den Schildern steht: "Willkommen bei den Machern". Oder: "Achtung, Kinderfreundlich, Emsland".
"Es ist ein sehr flaches Gebiet, sehr ländlich, es gibt keine Großstadt im Emsland", sagt Dr. Christof Haverkamp.
"Früher gab es sehr viele Moorflächen."
"Es ist ein sehr flaches Gebiet, sehr ländlich, es gibt keine Großstadt im Emsland", sagt Dr. Christof Haverkamp.
"Früher gab es sehr viele Moorflächen."
Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent
Und es gibt immer noch viel Platz. Das Emsland ist einer der größten Landkreise Deutschlands und trotzdem leben hier nur rund 319.000 Menschen, die im Durchschnitt 42,4 Jahre alt sind. Die meisten haben Abitur und fast alle haben einen Job. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,7 Prozent. Aber die Landschaft und die Dörfer sehen solide, ein bisschen schmucklos und langweilig aus. Christof Haverkamp ist ein Emsland-Experte. Er ist ein gebürtiger Emsländer und Autor zahlreicher Bücher und einer Promotion über das Emsland. Der Titel: "Die Erschließung des Emslandes im 20. Jahrhundert als Beispiel staatlicher regionaler Wirtschaftsförderung."
Denn das Emsland ist nicht der karge, spröde, etwas langweilige überdimensionale Acker, für den die meisten im Rest der Republik es halten – mich eingeschlossen. Zumindest bis jetzt. Das stört Haverkamp nicht.
"Das sind Emsländer gewohnt, dass sie auch ein bisschen geringgeschätzt werden, das zieht sich so durch."
Das härtet ab. Aber, vermutet er:
Denn das Emsland ist nicht der karge, spröde, etwas langweilige überdimensionale Acker, für den die meisten im Rest der Republik es halten – mich eingeschlossen. Zumindest bis jetzt. Das stört Haverkamp nicht.
"Das sind Emsländer gewohnt, dass sie auch ein bisschen geringgeschätzt werden, das zieht sich so durch."
Das härtet ab. Aber, vermutet er:
"Vielleicht hängt das Vorurteil auch mit der Geschichte zusammen."
Pressereisen ins Armenhaus
"In der Zeit der Weimarer Republik gab es den Regierungspräsidenten Adolf Sonnenschein in Osnabrück, erklärt Christof Haverkamp. Der war, sagt er, sozusagen der Columbus des Emslandes. Er hat das Emsland entdeckt und wollte es fördern und wenn man fördern will, dann muss man auf eine Notlage hinweisen. Und was hat er gemacht, er hat Berliner Journalisten eingeladen zu Pressereisen ins Emsland."
Und was die Journalisten da zu sehen bekamen, war:
"Matsch - Schlamm - wo dann die Autos steckenblieben."
Haverkamp blättert in seiner Dissertation.
"Matsch - Schlamm - wo dann die Autos steckenblieben."
Haverkamp blättert in seiner Dissertation.
"Hauptverkehrsstraße im Emsland – und das ist wirklich ein Schlammloch. Nicht geteert. Und Häuser, die ziemlich runtergekommen waren, Tuberkulose war sehr verbreitet. Und wenn sie sich dann vorstellen, wie es in den 20er-Jahren in Berlin zuging, also der Gegensatz könnte eigentlich nicht größer sein."
Das Emsland war das Armenhaus Deutschlands. Die Zuschüsse hat Sonnenschein bekommen. Christof Haverkamp hat übrigens auch ein Quiz über das Emsland entwickelt.
Wir spielen das Emsland-Quiz. Erste Frage:
"Mit welchem Gerät hat sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Firma Ottomeier aus Bad Pyrmont im Emsland einen Namen gemacht?"
Ich überlege.
"Das war irgendwas bestimmt mit Torf. Weiß ich nicht. Woher soll ich das wissen? Warum muss man das wissen?"
Die Antwort lautet Dampfflüge für die Moorkultivierung. Nächste Frage. Jetzt muss Haverkamp antworten.
"Im Emsland existiert eine Landschaftsform, die sich DOSE nennt. Was wird damit beschrieben?"
Seine Antwort ist richtig: "Das ist das Moor."
Das Moor – immer wieder das Moor. Das Lied "Die Moorsoldaten" ist hier entstanden. Fluch und Segen. Noch in den 50er-Jahren. Und dann die Wende.
"1950 ist der sogenannte Emslandplan beschlossen worden im Bundestag, von allen Parteien."
Ein Grund: Hunderttausende geflüchtete Bauern brauchten Land. Und das gab es hier. Moorland, das dem Staat gehörte, noch nicht kultiviert. Es gab einen Milliardenetat. Der betrug teilweise ein Promille des Bundeshaushaltes.
"Und es wurden Moore kultiviert, Wälder aufgeforstet, Flüsse reguliert, Straßen gebaut, Vertriebene angesiedelt, Betriebe gegründet."
Knapp 14.000 meist mittelständische Betriebe sind entstanden, die heute zu den Weltmarktführern gehören – und kaum einer weiß es.
Die Antwort lautet Dampfflüge für die Moorkultivierung. Nächste Frage. Jetzt muss Haverkamp antworten.
"Im Emsland existiert eine Landschaftsform, die sich DOSE nennt. Was wird damit beschrieben?"
Seine Antwort ist richtig: "Das ist das Moor."
Das Moor – immer wieder das Moor. Das Lied "Die Moorsoldaten" ist hier entstanden. Fluch und Segen. Noch in den 50er-Jahren. Und dann die Wende.
"1950 ist der sogenannte Emslandplan beschlossen worden im Bundestag, von allen Parteien."
Ein Grund: Hunderttausende geflüchtete Bauern brauchten Land. Und das gab es hier. Moorland, das dem Staat gehörte, noch nicht kultiviert. Es gab einen Milliardenetat. Der betrug teilweise ein Promille des Bundeshaushaltes.
"Und es wurden Moore kultiviert, Wälder aufgeforstet, Flüsse reguliert, Straßen gebaut, Vertriebene angesiedelt, Betriebe gegründet."
Knapp 14.000 meist mittelständische Betriebe sind entstanden, die heute zu den Weltmarktführern gehören – und kaum einer weiß es.
Kräuterparadies Papenburg
Auch die Gartenbauzentrale in Papenburg gehört dazu.
"Das wussten sie nicht?", fragt der Geschäftsführer Andreas Brinker etwas belustigt? "Nee, das wusste ich nicht, woher soll ich das auch wissen?"
"Das weiß eigentlich keiner", erklärt er, "dass wir Europas größter Kräuteranbauer sind im Topfkräuterbereich, der größte deutsche Gurkenanbauer, einer der größten deutschen Tomatenanbauer - alles, was wir machen, ist groß."
Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Kräuter, die jetzt zu Weihnachten und Silvester ins Sößchen kommen, rund um Papenburg angebaut wurden, die ist sehr, sehr groß. Dass die Meyer-Werft hier riesige Kreuzfahrtschiffe baut und in die ganze Welt verkauft, das weiß jeder. Dass aber die Gartenbauzentrale der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region ist, auch das hat mit dem Emslandplan zu tun.
"Das ist ´ne Folge vom Emslandplan", erklärt Brinker. "Das Emsland war bis weit nach dem Krieg ein bisschen unterentwickelt, wirtschaftlich, ein bisschen weit vom Schuss, an der holländischen Grenze und da haben die entschieden, so wir werten das Emsland auf."
"Das wussten sie nicht?", fragt der Geschäftsführer Andreas Brinker etwas belustigt? "Nee, das wusste ich nicht, woher soll ich das auch wissen?"
"Das weiß eigentlich keiner", erklärt er, "dass wir Europas größter Kräuteranbauer sind im Topfkräuterbereich, der größte deutsche Gurkenanbauer, einer der größten deutschen Tomatenanbauer - alles, was wir machen, ist groß."
Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Kräuter, die jetzt zu Weihnachten und Silvester ins Sößchen kommen, rund um Papenburg angebaut wurden, die ist sehr, sehr groß. Dass die Meyer-Werft hier riesige Kreuzfahrtschiffe baut und in die ganze Welt verkauft, das weiß jeder. Dass aber die Gartenbauzentrale der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region ist, auch das hat mit dem Emslandplan zu tun.
"Das ist ´ne Folge vom Emslandplan", erklärt Brinker. "Das Emsland war bis weit nach dem Krieg ein bisschen unterentwickelt, wirtschaftlich, ein bisschen weit vom Schuss, an der holländischen Grenze und da haben die entschieden, so wir werten das Emsland auf."
Also wurden Gärtner angesiedelt. Ganze Dörfer voller Gärtner. Eine Monokultur quasi. Denn die Gartenbauzentrale gab es schon, "aber in kleinem Rahmen. Da haben die gesagt, wir wollen das hier stärken, und dann haben die tatsächlich hier diese Gärtnersiedlungen entstehen lassen und haben Gärtner gesucht."
Und die Gärtner sind aus ganz Deutschland gekommen.
"Die sind damals Anzeigen und Annoncen gefolgt, da sind welche aus dem Ruhrgebiet gekommen, welche aus Bayern, die sich erstmal zurechtfinden mussten, zu sagen, jetzt bin ich hier plötzlich im Emsland."
Für manche war das ein Kulturschock, für die Gartenbauzentrale, weiß Brinker, was das ein Vorteil:
"Die haben aus allen Seiten Ideen mitgebracht, Kulturtechniken, hier sind Artikel angebaut worden, die kannte hier früher kein Mensch. Hier war es völlig unbekannt, Feldsalat zu essen, Radieschen zu essen, Schnittlauch zu essen, Rettiche zu essen, das waren Dinge, die waren hier für die Leute völlig exotisch."
Andreas Brinker ist Geschäftsführer der Gärtnergenossenschaft. "Wachstum ist unser Geschäft", steht auf den LKW der Genossenschaft – und das gilt in doppeltem Wortsinn, denn die Menge der Kräuter steigt jedes Jahr.
100 Millionen Kräutertöpfe vermarktet die Gartenbauzentrale jedes Jahr. 70 Prozent davon ist Basilikum. Früher – bis in die 90er-Jahre – waren es hauptsächlich Blumen, mit denen die Papenburger ihr Geld verdienten.
Erfolg durch Kompromissbereitschaft und Flexibilität
"Und das war auch immer so eine Stärke der GBZ, dass man sagt, wir machen das, was gerade gefragt ist, und wir bauen die Blumen an bis zum Untergang, sondern das, was gebraucht wird, das wird gemacht, und diese Flexibilität ist natürlich von Vorteil."
Flexibilität oder die Fähigkeit, Kompromisse zu schließen. Anzupacken. Zu machen. Das scheint eine Stärke der Emsländer. Das hat auch Christoph Haverkamp gelernt.
"Ich glaube, das ist so die Mentalität, Sachen selber in die Hand zu nehmen und wenn man jetzt bei Unternehmen guckt, da gibt es ´ne ganze Reihe Unternehmen, die sind irgendwie mal in einer kleinen Schmiede angefangen, vor drei Generationen, und inzwischen sind das so die Hidden Champions, die Weltmeister in ihrem Bereich."
"Dieses Bewusstsein", analysiert Haverkamp, "dass man mal Armenhaus war, das ist tief drin."
In der DNA verwurzelt. Da will man nie wieder hin. Deshalb nimmt man auch Problemindustrie in Kauf. Chemieindustrie zum Beispiel:
"Die Raffinerie in Lingen-Holthausen, die stinkt, auf der einen Seite. Aber auf der anderen Seite führt das dazu, dass natürlich die Steuereinnahmen sehr hoch sind."
Flexibilität oder die Fähigkeit, Kompromisse zu schließen. Anzupacken. Zu machen. Das scheint eine Stärke der Emsländer. Das hat auch Christoph Haverkamp gelernt.
"Ich glaube, das ist so die Mentalität, Sachen selber in die Hand zu nehmen und wenn man jetzt bei Unternehmen guckt, da gibt es ´ne ganze Reihe Unternehmen, die sind irgendwie mal in einer kleinen Schmiede angefangen, vor drei Generationen, und inzwischen sind das so die Hidden Champions, die Weltmeister in ihrem Bereich."
"Dieses Bewusstsein", analysiert Haverkamp, "dass man mal Armenhaus war, das ist tief drin."
In der DNA verwurzelt. Da will man nie wieder hin. Deshalb nimmt man auch Problemindustrie in Kauf. Chemieindustrie zum Beispiel:
"Die Raffinerie in Lingen-Holthausen, die stinkt, auf der einen Seite. Aber auf der anderen Seite führt das dazu, dass natürlich die Steuereinnahmen sehr hoch sind."
Dunkles Kapitel Transrapid
Ein anderes Beispiel ist der Transrapid.
"Der sollte irgendwo in Süddeutschland gebaut werden, da wollte man ihn nicht, und dann hat man im Emsland gesagt, also die Emsland GmbH, ein staatliches Unternehmen, die haben gesagt, wir gucken mal, ob wir das hier ansiedeln können."
Die fünf Meter hohen Betonstelzen stehen immer noch in der Landschaft. Es gibt einen Imagefilm, da gleitet ein Zug vorbei – besser – er fliegt über die emsländischen Äcker dahin. So schnell wie ein Flugzeug. 1978 wurde in Lathen eine Versuchsstrecke gebaut. Am 22. September 2006 dann die Katastrophe. Ein Transrapid kollidiert nach knapp einer Minute Fahrtzeit mit 170 km/h mit einem Werkstattwagen. 23 Menschen sterben. Menschliches Versagen, aber alle weiteren Planungen werden trotzdem gestoppt.
Das Schild an der Hauptstraße ist aber noch da. Es weist den Weg zum "Besucherhügel", aber wo früher die Pilgerstätte des Industrietourismus war, hängt jetzt nur noch ein Schild "Betreten verboten".
Die fünf Meter hohen Betonstelzen stehen immer noch in der Landschaft. Es gibt einen Imagefilm, da gleitet ein Zug vorbei – besser – er fliegt über die emsländischen Äcker dahin. So schnell wie ein Flugzeug. 1978 wurde in Lathen eine Versuchsstrecke gebaut. Am 22. September 2006 dann die Katastrophe. Ein Transrapid kollidiert nach knapp einer Minute Fahrtzeit mit 170 km/h mit einem Werkstattwagen. 23 Menschen sterben. Menschliches Versagen, aber alle weiteren Planungen werden trotzdem gestoppt.
Das Schild an der Hauptstraße ist aber noch da. Es weist den Weg zum "Besucherhügel", aber wo früher die Pilgerstätte des Industrietourismus war, hängt jetzt nur noch ein Schild "Betreten verboten".
Seine letzte Reise hat der Zug der Zukunft vor Kurzem auf der Ladefläche eines Schwertransporters angetreten, von der Teststrecke zur Wurstfabrik Kemper in Nortrup. Da werden selbst die sonst so pragmatischen Emsländer emotional. Ein Besucher nimmt sichtlich ergriffen Abschied.
Er ist selber einmal damit gefahren.
"Es war einfach Hochtechnologie, schade, dass es jetzt Geschichte ist eigentlich."
Wolfgang Kühnl nimmt den Transrapid in Nortrup in Empfang:
Wolfgang Kühnl nimmt den Transrapid in Nortrup in Empfang:
"Ja, es ist wirklich für uns ´ne einmalige Gelegenheit gewesen, den Transrapid hier wieder zurückzuholen zu dem Ort, an dem alles am Ende begann, und das ist natürlich für uns ein emotionaler Moment, weil die Technologie meines Urgroßvaters jetzt endlich dahin kommt, wo er sie am Ende entwickelt hat."
Der Uropa von Wolfgang Kühnl gilt als Erfinder der Magnetschwebetechnik. Er reichte 1934 das erste Patent ein. Für den Enkel Grund genug, den letzten Zug im vergangenen Jahr für 200.001 Euro vom Bund zu ersteigern und ein Konferenzzentrum davon zu machen.
Der Uropa von Wolfgang Kühnl gilt als Erfinder der Magnetschwebetechnik. Er reichte 1934 das erste Patent ein. Für den Enkel Grund genug, den letzten Zug im vergangenen Jahr für 200.001 Euro vom Bund zu ersteigern und ein Konferenzzentrum davon zu machen.
Dörfer mit Zukunft
Kürzlich hat eine Studie dem Emsland bescheinigt, unter den dünn besiedelten Landkreisen der Beste zu sein. Höchstes Bruttosozialprodukt, hohe Geburtenrate. Wenig Wegzug. Zu besichtigen in Lünne, dem diesjährigen Gewinner beim Dorfwettbewerb "Dorf mit Zukunft" im Emsland.
Lünne ist ein 1998-Seelen-Dorf bei Lingen. Während sich andernorts die Dörfer leeren, erlebt das Emsland eine Blütezeit. Anstatt in die Stadt zu ziehen, gründen die Menschen im Emsland Familien und bauen Häuser.
"Ja, ich merke das einfach auch", sagt Mechthild Giesken.
Lünne ist ein 1998-Seelen-Dorf bei Lingen. Während sich andernorts die Dörfer leeren, erlebt das Emsland eine Blütezeit. Anstatt in die Stadt zu ziehen, gründen die Menschen im Emsland Familien und bauen Häuser.
"Ja, ich merke das einfach auch", sagt Mechthild Giesken.
"Ich finde das immer wieder schön und bemerkenswert, wie viele junge Menschen in Lünne bleiben möchten, ich habe selbst vier Kinder und alle gehen zum Studium oder beruflich bedingt für einige Jahre weg von hier, so war es bei mir auch, aber immer mit dem Hintergedanken, wir kommen zurück nach Lünne."
Lünne hat den ersten Platz gewonnen, weil die Gemeinde einen Dorfdialog ins Leben gerufen hat. Gemeinsam Ideen gesammelt, wie man sich für die Zukunft aufstellen will. Visionen entwickelt, sagt die Bürgermeisterin, Magdalena Wilmes.
"Und dann ist man auf die Idee gekommen, ne eigene Gemeindeapp zu machen. Und da hat man sich auch schon im Arbeitskreis getroffen, das sind so Dinge, die dann auch aus dem Dorfdialog entstanden sind."
Die Termine müssen schließlich koordiniert werden. In Lünne gibt es unzählige Ehrenamtliche, die sich sozial engagieren und die 40 Vereine im Dorf am Leben halten. 40 Vereine für 1998 Menschen. Das Engagement und der Zusammenhalt in den Vereinen sind der Schlüssel zu der Antwort auf die Frage, warum das Emsland wider Erwarten wächst.
Lünne hat den ersten Platz gewonnen, weil die Gemeinde einen Dorfdialog ins Leben gerufen hat. Gemeinsam Ideen gesammelt, wie man sich für die Zukunft aufstellen will. Visionen entwickelt, sagt die Bürgermeisterin, Magdalena Wilmes.
"Und dann ist man auf die Idee gekommen, ne eigene Gemeindeapp zu machen. Und da hat man sich auch schon im Arbeitskreis getroffen, das sind so Dinge, die dann auch aus dem Dorfdialog entstanden sind."
Die Termine müssen schließlich koordiniert werden. In Lünne gibt es unzählige Ehrenamtliche, die sich sozial engagieren und die 40 Vereine im Dorf am Leben halten. 40 Vereine für 1998 Menschen. Das Engagement und der Zusammenhalt in den Vereinen sind der Schlüssel zu der Antwort auf die Frage, warum das Emsland wider Erwarten wächst.
Vereine schaffen Nähe, Bindung und Heimatverbundenheit. Vereine beeinflussen die Bereitschaft dazubleiben. Aber ob man es auch wirklich tut, hängt von der wirtschaftlichen Lage ab, hat eine Studie des Berlin Instituts ergeben. Der persönlichen – und natürlich der der Kommune. In der Gemeinde Lünne wird die schwarze Null nicht angebetet, sagt Bürgermeister Bernhard Hummeldorf.
"Also, die Gemeinde Lünne ist 14 Jahre schuldenfrei gewesen, und da durch den Dialogprozess viele Ideen entstanden sind, haben wir natürlich im nächsten Jahr eine Verschuldung, weil wir gesagt haben, es sind gewisse Projekte – und wenn Ideen da sind, und die gehen in die Schublade, jahrelang, dann war das alles umsonst."
"Das hab ich beim Dorfdialog auch so empfunden", ergänzt Mechthild Giesken. "Alle warteten drauf, wie wird es denn jetzt konkret, was passiert denn jetzt, wo sieht man denn jetzt die Ergebnisse – und wenn es bei reinen Planungen bleibt, ist es oft sehr unbefriedigend."
Essen gegen die Einsamkeit
Mechthild Giesken ist im Vorstand des katholischen Frauenverbandes. Ein Projekt, das sie mit angeschoben hat, ist nun endlich umgesetzt worden. Ein Mittagstisch für Senioren. Gegen ein kleines Entgelt, gegen die Einsamkeit. Der Plan geht auf. Der Saal ist voll. Es gibt Rinderbraten mit Zwiebelsoße und Kartoffeln – eine emsländische Spezialität. Genauso wie zuhause. Oder sogar nicht besser, sagt eine alte, weißhaarige Dame.
"Dies ist besser. Wenn ich für mich koche, dann koche ich nicht so schön. Außerdem ist es doch ganz anders wenn man so an so einer Tafel sitzt. wenn man alleine ist kann man ja gar nicht."
Auch Bürgermeisterin Wilmes sitzt mit am Tisch und strahlt zufrieden.
"Also, das ist schon toll, was da alles so passiert. Heimatverein, wir haben auch ganz viel Kultur hier … Wir sind so eine moderne und innovative Region mit tollen Arbeitsplätzen, wir haben tolle Sportvereine, mit ganz tollen Sportplätzen, sie müssen sich mal unsere Kitas und Kindergärten anschauen, wie toll die ausgestattet sind, wo wir richtig viel Geld reingeben, weil wir auch eine Bildungsregion sind, weil uns das auch wichtig ist. Wir haben tolle Schulen .... also wir haben ´ne wunderbare Infrastruktur hier."
Aber offensichtlich macht der Emsländer nicht so wirklich Eigenwerbung für sich. "Da arbeiten wir dran" – und lacht, laut und zufrieden.
Auch Bürgermeisterin Wilmes sitzt mit am Tisch und strahlt zufrieden.
"Also, das ist schon toll, was da alles so passiert. Heimatverein, wir haben auch ganz viel Kultur hier … Wir sind so eine moderne und innovative Region mit tollen Arbeitsplätzen, wir haben tolle Sportvereine, mit ganz tollen Sportplätzen, sie müssen sich mal unsere Kitas und Kindergärten anschauen, wie toll die ausgestattet sind, wo wir richtig viel Geld reingeben, weil wir auch eine Bildungsregion sind, weil uns das auch wichtig ist. Wir haben tolle Schulen .... also wir haben ´ne wunderbare Infrastruktur hier."
Aber offensichtlich macht der Emsländer nicht so wirklich Eigenwerbung für sich. "Da arbeiten wir dran" – und lacht, laut und zufrieden.