Das Ende einer Liebesgeschichte
"Er war ein sehr positiver und lustiger Mensch, er hat viel gelacht", erinnert sich die junge Belgierin Léa an ihren Freund Pape Diop, der aus dem Senegal stammt. © Léa Rolot
Tod ohne Papiere
31:42 Minuten
Im Coronasommer 2020 lernt die junge Belgierin Léa in Berlin Pape Diop kennen, einen Geflüchteten aus dem Senegal. Sie kommen aus unterschiedlichen Welten. Trotzdem verlieben sie sich – doch dem Sommer der Liebe folgt ein tragischer Herbst.
Berlin, im Sommer 2020. Corona macht für einen kurzen Moment Pause. Überall in der Stadt wird gefeiert. Die junge Belgierin Léa lernt auf einer illegalen Party im Volkspark Hasenheide Pape Diop kennen, einen Geflüchteten aus dem Senegal: Es ist der Anfang einer intensiven und tragischen Liebesgeschichte, die Reporter Paul Hildebrandt in dieser Episode von "Plus Eins" erzählt.
Pape Diop und Léa kommen aus unterschiedlichen Welten. Sie ist 25, eine angehende Tontechnikerin, die gerade ihr Studium abgeschlossen hat und in Berlin eine Auszeit nimmt, bevor sie in Belgien ihren ersten Job annehmen wird. Pape Diop stammt aus dem Senegal, ist mehr als 20 Jahre älter als sie und lebt ohne Papiere in Berlin, wo er sein Geld als Dealer verdient. Am Anfang passt es trotzdem: "Er war ein sehr positiver und lustiger Mensch, er hat viel gelacht", erinnert sich Lea: "Ich mochte es, dass er im Kopf noch so jung war, so frei und unabhängig."
Doch sie lernt auch andere, düstere Seiten an Pape kennen. Er trinkt und neigt zu Wutausbrüchen, es kommt zu heftigen Streits und großen Versöhnungen – auch in der Nacht zum 21. November 2020, als die beiden sich einem Hostel am Hermannplatz in Berlin-Neukölln treffen. Am nächsten Morgen verabschieden sie sich, kurz darauf ist Pape Diop tot. Was ist passiert? Was für ein Leben ist hier zu Ende gegangen?