Frischer Wind für eine längst vergangene Zeit
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Die Hansestädte waren Zentren wirtschaftlicher Macht und bürgerlichen Wohlstandes. Die Musik um 1600 neu zu beleben, ist das Ziel des Europäischen Hanse-Ensembles. Das Casting der Musikerinnen und Musiker für das erste Konzert 2020 fand schon jetzt statt.
"Wir können gar nicht wissen, was von der künstlerischen Leitung gesucht wird", sagt Anna Bachleiter und fügt hinzu, dass es "das Angebot für Musik um 1600 in Meisterkursen nicht so oft gibt". Die junge Sopranistin gehört zu jenen jungen Musikerinnen, die im September zu einem aufwendigen Auswahlverfahren für das Europäische Hanse-Ensemble nach Lübeck gereist waren.
Junge Musiker aus ganz Europa
In Meisterkursen und Workshops mussten sich die Musikerinnen und Musiker, die an einer europäischen Musikhochschule bzw. einem Konservatorium studieren und nicht älter als 31 Jahre alt sind, in verschiedenen Besetzungskonstellationen auf Teamfähigkeit im Ensemble beweisen.
Kulturelle Traditionen neu beleben
Die Hansestädte im Norden Europas waren einst Zentren wirtschaftlicher Macht und bürgerlichen Wohlstands. Zugleich führte dieser Handelsverbund zur Entwicklung einer reichen Kultur, insbesondere auch der Musik. Dieses Erbe aus der Zeit um 1600 wiederzuentdecken und es für unsere Zeit neu zu beleben, ist das Ziel des Europäischen Hanse-Ensembles.
"Der Weg, dass man einfach ein Vorspiel macht und dann die Besten aussucht, der funktioniert hier nicht", sagt der künstlerische Leiter Manfred Cordes. Ihm und den renommierten Dozenten der Meisterkurse geht es um Gemeinsamkeit und um Austausch. Von den angereisten jungen Musikern aus ganz Europa werden nur die wenigsten am Ende im neuen Hanse-Ensemble mitspielen dürfen, doch die neu geknüpften Kontakte zu jungen Musikerkolleginnen -kollegen und die Erfahrungen aus den Workshops werden aber bleiben.