Das Festivalprogramm 2010
"Innenwelten, Unterwelten" ist einer der Schwerpunkte des Festivals. Im Zentrum steht dabei "AURA", die neue Oper des spanischen Komponisten José-María Sánchez-Verdú. Weitere programmatische Akzente sind der spanischen Avantgarde und den beiden Jubilaren Dieter Schnebel und Paul-Heinz Dittrich gewidmet.
" Freitag, 22. Januar
20:00 Uhr
Radialsystem V "
Dieter Schnebel
Kafka-Dramolette (2006–2008)
nach Texten von Franz Kafka
glossolalie 61 (1961)
Die Maulwerker:
Katarina Rasinsk, Christian Kesteni, Darsteller
Michael Hirsch, Ariane Jeßulat, Tilmann Walzer, Steffi Weismann, Kleiner Chor
Michael Hirsch, Katarina Rasinski, Tilmann Walzer, Steffi Weismann, Sprecher
Henrik Kairies, Synthesizer, Harmonium
Ariane Jeßulat, Klavier
Adam Weisman, Friedemann Werzlau, Schlagzeug
Christian Kesten, Leitung
Dieter Schnebel wird am 14. März 2010 seinen 80. Geburtstag feiern. Hat er es geschafft, den Wandel an Konventionen des Musikhörens und Aufführens zu verändern? Wir blicken zurück auf die Glossolalie 61, einen Klassiker der Sprachkomposition, der nichts von seiner poetischen Kraft und faszinierenden Aura verloren hat. Die Maulwerker erarbeiten aus dem Spielkonzept von damals eine aktuelle Version.
"Glossolalie", so Schnebel, "heißt 'Zungenrede'. Es ist von manchen sogar atheistischen Theoretikern als geistliches Stück empfunden worden, von mir eigentlich nicht. Es gründete auf einer Erfahrung beim Radiohören: Man konnte am Sendersuchlauf drehen und wunderbare exotische Sprachen hören. Da habe ich – sicher auch angeregt durch James Joyce – ein Stück gemacht, in dem viele Sprachen vorkommen sollten. Sprache soll hier wie Musik gehört werden."
" Samstag, 23. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
José Manuel López-López
Le parfum de la lune (2003)
für Violine und Ensemble
Ramón Lazkano
Egan-1 (2009)
für Ensemble
Uraufführung
György Ligeti
Mysteries of the Macabre (1988)
Drei Arien aus der Oper Le Grand Macabre
für Trompete und Ensemble
Luca Francesconi
A Fuoco (1995)
für Gitarre und Ensemble
Fabián Panisello
Konzert für Doppeltrichter-Trompete und Ensemble (2006)
Uraufführung
Ema Alexeeva, Violine
Marco Blaauw, Trompete
Pablo Márquez, Gitarre
Plural Ensemble
Fabián Panisello, Leitung
Gibt es einen speziellen 'spanischen' Blick auf die Entwicklung der neuen Musik in Europa? Der Komponist und Dirigent Fabián Panisello bringt mit seinen eigenen Werken wie auch mit seinem Plural Ensemble Impulse aus Spanien in die europäische Entwicklung ein. Trotz seiner argentinischen Wurzeln, fühlt sich der in Madrid lebende Musiker durch und durch als Europäer: "Ich studierte bei Carter, Ferneyhough, Eötvös ..."
" Samstag, 23. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Wolfgang Rihm
Fremde Szene I (1982)
Fremde Szene II (1982/83)
Fremde Szene III (1983/84)
Dieter Schnebel
Quintett B-Dur (1976/77)
Fassung für Violine, Klarinette, Bassklarinette, Violoncello und Klavier
Boulanger Trio:
Karla Haltenwanger, Klavier
Birgit Erz, Violine
Ilona Kindt, Violoncello
als Gäste:
Nina Janßen, Klarinette
Shirley Brill, Klarinette
Das Boulanger Trio ist ebenso im romantischen Repertoire wie in der neuen Musik zu Hause. So sind Wolfgang Rihms "Fremde Szenen", in denen Fragmente aus Robert Schumanns Musik im Subtext durchscheinen, für die drei Musikerinnen zu einer Entdeckungsreise der Ausdrucks- und Klangbalance geworden. "So interpretiert zu werden, ist wohl für jeden Komponisten ein Wunschtraum", kommentierte der Komponist selbst eine Aufführung durch das Trio Boulanger.
Gemeinsam mit Nina Janßen vom Ensemble Modern und Shirley Brill vom Kammerensemble Neue Musik Berlin wird das Boulanger Trio außerdem Dieter Schnebels Blick auf Franz Schubert, seinen "Versuch, die gegenwärtige Musiksprache zur Vergangenheit hin durchlässig zu machen", wie durch einen Guckkasten in die Vergangenheit nach dem Romantischen an sich hinterfragen.
" Sonntag, 24. Januar 2010, 17:00 Uhr
Kleiner Sendesaal des rbb "
Jonathan Harvey
Curve with Plateau (1982)
für Violoncello solo
Howard Skempton
Toccata (1987)
für Klavier solo
George Benjamin
Flight (1979)
für Flöte solo
Howard Skempton
June '77 (1977)
für Klavier solo
Jonathan Harvey
Flight Elegy (1984)
für Violine und Klavier
Thomas Adès
Catch op. 4 (1991)
für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Jonathan Harvey
String Trio (2004)
Howard Skempton
Call (1983)
für Klarinette
Thomas Adès
Life Story op. 8a (1994)
für Sopran und Klavier
Joanna Lee
Pierrot! (2005)
für Frauenstimme, Flöte/Piccolo, Klarinette/Bassklarinette,
Klavier, Violine und Violoncello
Sheridan Ensemble:
Mary Carewe, Sopran
Gergely Bodoky, Flöte
Nina Janßen, Klarinette
Florian Donderer, Violine und Viola
Yuki Kasai, Violine
Anna Carewe, Violoncello
Philip Mayers, Klavier
Mit seiner subtilen Konzert-Inszenierung lässt dieses Programm Nuancen englischen Humors in die neue Musik einfließen. Die Cellistin Anna Carewe, zu deren Repertoire Barockmusik ebenso gehört wie Werke unserer Zeit und Unterhaltungsmusik, ist mit ihrem Sheridan Ensemble stellt den "Pierrot!" der Komponistin Joanna Lee (eine Antwort auf Schönbergs "Pierrot lunaire") neben Werke der führenden englischen Komponisten George Benjamin, Thomas Adès und Jonathan Harvey.
" Sonntag, 24. Januar 2010, 20:00 Uhr
Großer Sendesaal des rbb "
206. Konzert Musik der Gegenwart
Johannes Maria Staud
Im Lichte (2007)
Musik für zwei Klaviere und Orchester
Nigel Osborne
2. Sinfonia (1983)
Jonathan Harvey
Body Mandala (2005–2007)
für Orchester
Erhard Grosskopf
... durch ein Unendliches (2009)
Uraufführung
GrauSchumacher Piano Duo
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Martyn Brabbins, Leitung
"Where has this hidden genius been? What a refreshing unexpected addition to the Proms. – Wo ist dieses versteckte Talent gewesen? Welch unerwartete Bereicherung der Proms." Das sagte die BBC 2008 über Nigel Osborne. In Berlin kennt man ihn nicht zuletzt durch seine Projekte im Education-Programm der Berliner Philharmoniker.
Johannes Maria Staud, Hindemith-Preisträger 2009, hat schon als Kind "kreative Löcher in die Luft gebrannt" (Durs Grünbein). "Unsere Gesellschaft ist zerrissen", sagt der Österreicher, "Warum sollte Kunst nicht versuchen, ein Gegenmodell anzubieten – wenn auch ein komplexes!"
Jonathan Harvey spricht die Seele des Menschen an, das Unaussprechliche, das Unfassbare. Eingeflossen sind in "Body Mandala" seine Erfahrungen mit Ritualen eines tibetischen Klosters. Und auch der Berliner Komponist Erhard Großkopf hört tief hinein in die Geheimnisse unseres Handelns. Das Zarte gewinnt bei ihm die größte Stärke.
" Montag, 25. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
Peter Eötvös
Drei Madrigalkomödien (1970–1990)
für 12 Stimmen
Texte: Carlo Gesualdo
Carlo Gesualdo da Venosa
Madrigale zu fünf Stimmen
aus dem 6. Madrigalbuch
Nigel Osborne
Naturtöne/Abschied (2008)
für sechs Stimmen
Text: Prinzhorn-Sammlung
Claude Vivier
Glaubst Du an die Unsterblichkeit der Seele (1983)
für Synthesizer, Schlagzeug und 12 Stimmen
Steffen Schleiermacher
O schmerzliche Freude
(mit, nach und zu Carlo Gesualdo da Venosa) (2009)
für fünf Stimmen und drei Instrumente
Schola Heidelberg
ensemble aisthesis
Walter Nussbaum, Leitung
Der Blick auf den Menschen und seine Gefühle in unterschiedlichen Zeiten steht im Zentrum dieser Programmdramaturgie. Wird der Hörer anders angesprochen, wenn der ungarische Komponist Peter Eötvös heute dieselben Texte vertont wie der sagenumwobene Fürst von Venosa vor 400 Jahren? Wie nah sind uns die "herzenssüßen Blütenträume und ätherischen Vocalisen" (Unispiegel Heidelberg) in den Briefen und Schriften, die der Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn gesammelt hat?
" Montag, 25. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Werke von
Rolf Julius
Agostino Di Scipio
Johannes Fritsch
Natalia Pschenitschnikova, Stimme
Agostino Di Scipio, Live-Elektronik
Elektronisches Studio der TU Berlin
Volker Straebel und Andre Bartetzki setzen seit dem Wintersemester 2009/2010 die Arbeit von Folkmar Hein am Elektronischen Studio der TU Berlin fort. Aufgeführt werden Werke, die in enger Zusammenarbeit mit dem Studio entstanden sind.
Angst macht die Elektronik einigen Hörern mit ihrem Sog in eine Welt, die keinen traditionellen Ort kennt. Aber ohne 'Erdanziehung' kann man vielleicht neue Räume betreten. "Rolf Julius braucht für seine Kunst keine Staffelei und für seine Musik keinen Flügel. Er ist Zeitgenosse genug, um sich anderer Materialien zu bedienen", sagt Volker Straebel. Der Italiener Agostino Di Scipio liebt "elektronisches Kammermusiktheater" und sucht die Interaktion zwischen Musikern und Maschinen.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
" Dienstag, 26. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
Paul-Hein z Dittrich
Weggebeizt (2004)
für Violoncello
Uraufführung
SA-UM (1999/2000)
für Flöte und Live-Elektronik
Klaviermusik V (1995/96)
Kammermusik XII
Journal des voix mortes (1997)
für Flöte, Violoncello und Klavier
Carin Levine, Flöte
Peter Bruns, Violoncello
Frank Gutschmidt, Klavier
In die eigene Tiefe horchend richtet die Skulptur von Rodin ihre ganze Aufmerksamkeit nach innen. "La Méditation" hat er sie 1885 genannt, nach Gedichten von Victor Hugo bekam sie auch den Namen "Voix intérieure (Innere Stimme)". In solchen poetischen Kraftzentren findet Paul-Heinz Dittrich seinen Humus zum Arbeiten. 1976 wurde er als "unverbesserlicher Querulant, der nicht auf dem Boden der marxistisch-leninistischen Kulturpolitik stehe" als Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin entlassen. Die Poesie hat den Komponisten gerettet. Auch heute liegen Schriften von Paul Celan, Heiner Müller, Samuel Beckett u. a. neben ihm auf dem Tisch, wenn er arbeitet: jederzeit Rettungsanker und Füllhorn geistiger Idealmodelle menschlichen Lebens, Handelns und Fühlens.
Dittrichs Handschriften stellen Musiker vor komplexe, dichte, feinstgliedrige Notenmeere. Wer sich 'freischwimmt', erreicht eine große Poesie. Sie wird greifbar, wenn (wie in Dittrichs fünfter Klaviermusik) Heiner Müllers Zitat von Hölderlin einfließt: "Die Mauern stehen sprachlos und kalt, im Winde klirren die Fahnen."
" Dienstag, 26. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Luigi Nono
Omaggio a Emilio Vedova (1960)
für Tonband
Malika Kishino
Lebensfunke II (2009)
für große Trommel und 8-Kanal-live-Elektronik
Uraufführung
Jonathan Harvey
Ricercare una melodia (1984)
für Trompete und Elektronik
Bernd Alois Zimmermann
Tratto (1966)
für Tonband
Chaya Czernowin
Ina (1988)
für Flöte und Elektronik
Carin Levine, Flöte
Marco Blaauw, Trompete
Isao Nakamura, Trommel
Experimentalstudio des SWR
"Wenn man nicht hört, dass hier Elektronik den Klang unterstützt, ist es gut", sagt Detlef Heusinger. Der Leiter des Experimentalstudios des SWR sucht die "kreative Synthese von Kunst und Technik". Das schafft Illusionen von Räumen, mit denen schon Architekten und Komponisten im 15. Jahrhundert zu Zeiten der venezianischen Mehrchörigkeit im Markusdom in Venedig gespielt haben. Heute können solche Räume 'transportiert' werden. Die Klangregisseure des international führenden Freiburger Studios stehen den Komponisten in intensiven Arbeitsphasen und als Interpreten bei der Aufführung mit ihrem Know-how und exzellenter Technik zur Seite.
" Mittwoch, 27. Januar 2010, 20:00 Uhr
Sophiensaele "
Weitere Aufführungen: 28.1., 29.1., 30.1., 31.1., jeweils 20:00 Uhr
Burkhard Friedrich und Herbordt/Mohren
Galaxy Hotel [play for music] (2006/2007)
Burkhard Friedrich, Komposition
Jürgen Hall, Elektronische Komposition
Bernhard Herbordt, Melanie Mohren, Szenische Konzeption, Text, Regie
Hannes Hartmann, Leonie Mohr, Ausstattung
Timo Schierhorn, Video
soniq performing arts, Maximilian v. Aulock, Produktion
Armin Dallapiccola, Darsteller
Michael E. Kleine, Darsteller
Julian zu Klampen, Darsteller
ensemble Intégrales
Burkhard Friedrich, Musikalische Leitung
Was wäre, wenn man sich in seiner eigenen Kindheit besuchen könnte? Was wäre, wenn das Kind, das man selber gewesen war, den Erwachsenen, der es sein wird, nicht erkennen würde? Mit dem Musiktheater "Galaxy Hotel" entwirft Burkhard Friedrich einen modernen Menschen, der durch Mobilität der Einsamkeit zu entfliehen sucht. Ein Leben ohne Vergangenheit und ohne Zukunft, das losgelöst von Zeit und Raum besteht. Das Hamburger Regie- und Autorenduo Herbordt/Mohren teilt dieses Leben auf in drei Körper und entwickelt ein Spiel für drei Performer und Generationen.
Eine Koproduktion von ensemble Intégrales und soniq performing arts mit Kampnagel Hamburg und Sophiensaele Berlin in Zusammenarbeit mit dem Festival Ultraschall. Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg, der Zeit-Stiftung und der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung.
" Donnerstag, 28. Januar 2010, 20:00 Uhr
Radialsystem V "
Marcelo Toledo
La selva interior (The Jungle Within) (2006/2009)
Kammeroper
Uraufführung der Neufassung
Marcelo Toledo, Idee und Komposition
Claudia Doderer, Raum- und Lichtkonzept
Andreas Fuchs, Licht
Neue Vocalsolisten
Kammerensemble Neue Musik Berlin
Marcel Nawri, Musikalische Leitung
Eine Oper über die letzten Momente im Leben des südamerikanischen Schriftstellers Horacio Quiroga, der sich in seinen Büchern leidenschaftlich und fantasievoll mit der Wildnis, mit Liebe, Tod und Wahnsinn auseinandersetzte. Die Musik von Marcelo Toledo erzählt auf magische Weise, wie Klarheit und Genesung, Delirium und Realität, Imagination, Erinnerungen und Wünsche ineinander verfließen und erkundet den schwindelerregenden inneren Dschungel eines Mannes, der entschieden hat, noch am gleichen Tag die Welt zu verlassen.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
" Freitag, 29. Januar 2010, 19:00 Uhr
Radialsystem V "
Tristan Murail
Contes cruels (2007)
für zwei E-Gitarren und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Mathias Spahlinger
akt, eine treppe herabsteigend (1997/98)
für Bassklarinette, Posaune und Orchester
Seth Josel, E-Gitarre
Wiek Hijman, E-Gitarre
Carl Rosman, Bassklarinette
Michael Svoboda, Posaune
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Johannes Kalitzke, Leitung
Eine düstere, grausame Welt schildert der Schriftsteller Auguste de Villiers de l'Isle-Adam, einer der Väter des französischen Symbolismus, in seinen "Contes cruels". Deren "geistige Hölle" (Jorge Luis Borges) wird zur Basis von Tristan Murails Doppelkonzert. Keine Programmmusik, aber geprägt von der Atmosphäre des Unheimlichen und Grausamen, in der die zwei E-Gitarren zu Eindringlingen im Orchesterkörper werden.
Mathias Spahlingers Werk, erstmals seit der Uraufführung 1998 wieder zu hören, übersetzt Marcel Duchamps gleichnamiges Bild von 1912, ein Schlüsselwerk der Moderne, in eine Bewegungsstudie und akustische Mehrfachbelichtung. Der Ablauf der Zeit wird zur Folge von einzelnen Momenten, die Bewegung zum Glissando und stufenweisen Fortschreiten. Es bleibt letztlich die logische Unmöglichkeit, eine Bewegung dingfest zu machen.
" Freitag, 29. Januar 2010, 22:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
David Brynjar Franzson
A Guide for the Dead through the Underworld (2006-2008)
Deutsche Erstaufführung
The Failure of Surface (2008)
für Piccolo und Bassflöte
The Closeness of Materials (2007)
für Bassklarinette und Harmonium
The Rules of Irrelevance (2007)
für Bassflöte, Bassklarinette, Harfe, Klavier und Schlagzeug
A Guide for the Dead through the Underworld (2008)
für Bassklarinette, Harfe und Schlagzeug
Monday Morning (2007)
für Live-Elektronik
Ensemble adapter:
Kristjana Helgadóttir, Flöte
Ingólfur Vilhjálmsson, Bassklarinette
Gunnhildur Einarsdóttir, Harfe
Marc Tritschler, Klavier, Harmonium
Matthias Engler, Schlagzeug
David Brynjar Franzson, Live-Elektronik
Monster bevölkern auf mittelalterlichen Landkarten die unbekannten Territorien jenseits der erforschten Welt. Doch diese Monster sind erschaffen aus Archetypen und Strukturen der unmittelbaren Erfahrung. Aus den entkörperten Klängen der Instrumente und aus Alltagsklängen seiner unmittelbaren Umgebung schafft der junge isländische Komponist David Brynjar Franzson musikalische Monster. Der Titel seines einstündigen Werks nimmt Bezug auf Jorge Luis Borges' Buch der imaginären Wesen und den schwedischen Mystiker Emanuel Swedenborg, dem sich in Halluzinationen Himmel und Hölle mit all ihren Geschöpfen enthüllten. Die einzelnen Teile werden an unterschiedlichen Orten aufgeführt, zwischen denen sich das Publikum bewegen und auf diese Weise seine eigene Landkarte von Franzsons Klangwelten entwerfen kann.
In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
" Samstag, 30. Januar 2010, 16:00 Uhr
Radialsystem V "
Marc-André Dalbavie
Palimpseste (2002)
für Ensemble
Hector Parra
Abîme – Antigone IV (2002)
für Flöte, Oboe, Klarinette, Viola, Violoncello und Klavier
Johannes Schöllhorn
Serigraphie: Barcarole (2007)
für Ensemble
Uraufführung
Tristan Murail
Garrigue (2008)
für Flöte, Viola, Violoncello und Schlagzeug
Deutsche Erstaufführung
José-María Sánchez-Verdú
Arquitecturas de la sombra (1995)
für Schlagzeug solo
Elena Mendoza
Gramática de lo indecible (2008/09)
für Flöte, Klarinette, Saxofon, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug
Deutsche Erstaufführung
ensemble recherche:
Melise Mellinger, Violine
Barbara Maurer, Viola
Åsa Åkerberg, Violoncello
Martin Fahlenbock, Flöte
Jaime González, Oboe
Shizuyo Oka, Klarinette
Christian Dierstein, Schlagzeug
Jean-Pierre Collot, Klavier
Marcus Weiss, Saxofon (als Gast)
'Innenwelten, Unterwelten' auch beim ensemble recherche. Im Zentrum des Konzerts stehen Werke spanischer und französischer Komponisten, die sich musikalisch dem 'Abgrund', dem 'Schatten' und dem 'Unaussprechlichen' nähern und so eine inhaltliche Brücke zu AURA von José-María Sánchez-Verdú am Abend bilden.
" Samstag, 30. Januar 2010, 18:00 Uhr
Radialsystem V "
Clara Maïda
Shel(l)ter (2009)
Zyklus für Ensemble und Elektronik
Uraufführung des Gesamt-Zyklus
Shel(l)ter – später ... ( ) ... Winter
für Klarinette, Fagott, Violoncello, 3 Schlagzeuger und Elektronik
Deutsche Erstaufführung – Auftragswerk GMEM Marseille und Französisches Kulturministerum
Shel(l)ter – unter ... ( ) ... Gitter
für Klarinette, Fagott, Violoncello, 3 Schlagzeuger und Elektronik
Uraufführung
Shel(l)ter – seither ... ( ) ... Splitter
Shel(l)ter – hinter ... ( ) ... Eiter
für verstärkte Flöte, Oboe, Klarinette, Trompete, Horn, Schlagzeug, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass
Uraufführung – Auftragswerk Ensemble L'Itinéraire und Französisches Kulturministerium
Ensemble L'Itinéraire
Jean Deroyer, Leitung
Die klaustrophobische Atmosphäre in einem der Berliner Atombunker inspirierte die französische Komponistin zu einem vierteiligen Zyklus, in dem sie sich mit Problemen der Nuklearphysik wie auch der Frage nach Materie und Form auseinandersetzt – und letztlich dem Streben der Menschheit, die Welt und ihre eigene Existenz zu verstehen, und den gewaltsamen Gebrauch dieses Wissens. Nukleare Prozesse wie Kernspaltung, Kernfusion und Kettenreaktion sowie chromosomale Mutationen werden zu Modellen für ein Komponieren, das Clara Maïda, in Anlehnung an die 'Nanowissenschaften', als 'Nanomusik' bezeichnet.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
Gefördert vom Deutsch-französischen Fonds für zeitgenössische Musik.
" Samstag, 30. Januar 2010, 21:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
Einführung: 20:00 Uhr
Weitere Aufführung: 31.1., 18:00 Uhr
José-María Sánchez-Verdú
AURA (2009)
Musiktheater nach einer Novelle von Carlos Fuentes
José-Mariá Sánchez-Verdú, Musik und Libretto
Susanne Øglænd, Inszenierung
Jan Speckenbach, Video
Mascha Mazur, Bühne
Gunna Meyer, Kostüme
Andreas Fuchs, Licht
Sarah Maria Sun, Sopran (Aura)
Truike van der Poel, Mezzosopran (Consuelo)
Andreas Fischer, Bass (Felipe)
Martin Nagy, Tenor (Kommentator)
Guillermo Anzorena, Bariton (Kommentator)
Joachim Haas, Experimentalstudio des SWR, Auraphon
Kammerensemble Neue Musik Berlin
José-María Sánchez-Verdú, Musikalische Leitung
Ein Stück über Realität und Fiktion, über die Kraft der Imagination, die Macht der Vergangenheit und über die Liebe: In einem alten Haus trifft der Historiker Felipe, der den Nachlass eines verstorbenen Generals aufarbeiten soll, auf dessen Witwe und ihre junge Nichte Aura. Bald schon verwischen die Grenzen zwischen Sein und Schein. Was ist Realität, was Einbildung, sind die beiden Frauen wirklich zwei verschiedene Personen?
Es entfaltet sich ein surreales Spiel. Musik und Inszenierung reflektieren die Illusion von Zeit und Realität und erzeugen mit Hilfe von Auraphon und Video elektronische Vervielfältigungen, aus denen es kein Entrinnen mehr gibt.
Eine Produktion von Musik der Jahrhunderte in Zusammenarbeit mit musicadhoy Madrid und der Biennale Venedig im Rahmen des europäischen Kulturprojektes ENPARTS unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Festival Ultraschall.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 15:00 Uhr
Radialsystem V "
Nikolaus Brass
Zeit im Grund (2008)
für zwei Klarinetten und Kammerorchester
Iannis Xenakis
Syrmos (1959)
für 18 Streicher
Nikolaus Brass
Von wachsender Gegenwart (2006)
für 18 Streicher
Beate Zelinsky, Klarinette
David Smeyers, Klarinette
Münchener Kammerorchester
Alexander Liebreich, Leitung
Die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz, das Hineingeworfensein in die Welt, aber auch die Möglichkeit zarten, fragilen Glücks – all das wird in der Musik von Nikolaus Brass hörbar. Der Münchner Komponist, soeben mit dem Kompositionspreis der Stadt München ausgezeichnet, ist eine ebenso leise wie eindringliche, nachdenkliche und menschenfreundliche Stimme in der Neuen Musik. Nach der Uraufführung des Orchesterwerks VOID II bei Ultraschall 2006 ist ihm nun ein Porträtkonzert gewidmet.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 18:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
Einführung mit dem Komponisten und der Regisseurin: 17:00 Uhr
José-María Sánchez-Verdú
AURA (2009)
Musiktheater nach einer Novelle von Carlos Fuentes
José-Mariá Sánchez-Verdú, Musik und Libretto
Susanne Øglænd, Inszenierung
Jan Speckenbach, Video
Mascha Mazur, Bühne
Gunna Meyer, Kostüme
Andreas Fuchs, Licht
Sarah Maria Sun, Sopran (Aura)
Truike van der Poel, Mezzosopran (Consuelo)
Andreas Fischer, Bass (Felipe)
Martin Nagy, Tenor (Kommentator)
Guillermo Anzorena, Bariton (Kommentator)
Joachim Haas, Experimentalstudio des SWR, Auraphon
Kammerensemble Neue Musik Berlin
José-María Sánchez-Verdú, Musikalische Leitung
Ein Stück über Realität und Fiktion, über die Kraft der Imagination, die Macht der Vergangenheit und über die Liebe: In einem alten Haus trifft der Historiker Felipe, der den Nachlass eines verstorbenen Generals aufarbeiten soll, auf dessen Witwe und ihre junge Nichte Aura. Bald schon verwischen die Grenzen zwischen Sein und Schein. Was ist Realität, was Einbildung, sind die beiden Frauen wirklich zwei verschiedene Personen?
Es entfaltet sich ein surreales Spiel. Musik und Inszenierung reflektieren die Illusion von Zeit und Realität und erzeugen mit Hilfe von Auraphon und Video elektronische Vervielfältigungen, aus denen es kein Entrinnen mehr gibt.
Eine Produktion von Musik der Jahrhunderte in Zusammenarbeit mit musicadhoy Madrid und der Biennale Venedig im Rahmen des europäischen Kulturprojektes ENPARTS unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Festival Ultraschall.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 20:00 Uhr
Großer Sendesaal des rbb "
207. Konzert Musik der Gegenwart
Olga Neuwirth
Remnants of Song ... an Amphigory (2009)
für Viola und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Magnus Lindberg
Sculpture (2005)
für Orchester
George Benjamin
Dance Figures (2004)
Neun choreographische Skizzen für Orchester
Mark-Anthony Turnage
When I woke ... (2001)
für Bariton und Kammerorchester
Otto Katzamaier, Bariton
Antoine Tamestit, Viola
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Alejo Pérez, Leitung
In "Remnants of Songs ... An Amphigory" setzt Olga Neuwirth sich mit dem Verhältnis zwischen Solist und Orchesterkollektiv im Spiegel der Konzerttradition auseinander. Inspiriert wurde das Violakonzert vom Weltklasse-Bratschisten Antoine Tamestit, der im Oktober 2009 auch den Solopart bei der Grazer Uraufführung übernahm. Einen "Sinn für geheimnisvoll sich entfaltende Holzbläser à la Sibelius" bescheinigte die Los Angeles Times Magnus Lindbergs Orchesterstück "Sculpture". Der finnische Komponist, der heute in Berlin lebt, hat die exzentrisch-laute Sturm-und-Drang-Phase hinter sich gelassen; er verbindet seine Visionen mit der Musik seiner finnischen Heimat. George Benjamins Tanzminiaturen "Dance Figures" entstanden ursprünglich für die Ballettgruppe von Anne Teresa de Keersmaeker und haben seit ihrer Uraufführung manches Orchester zum Tanzen gebracht. Mark Anthony Turnages "When I Woke" für Bariton und Orchester trägt einen magisch-elegisch-expressiven Charakter.
Weitere Informationen:
Das Festivalprogramm im PDF-Format zum Download
Ultraschall 2010
Veranstaltungsorte
Ultraschall - Eintrittspreise
Die letzten Festivals:
Ultraschall 2009
Ultraschall 2008
Ultraschall 2007
Mehr zu Ultraschall 2011
20:00 Uhr
Radialsystem V "
Dieter Schnebel
Kafka-Dramolette (2006–2008)
nach Texten von Franz Kafka
glossolalie 61 (1961)
Die Maulwerker:
Katarina Rasinsk, Christian Kesteni, Darsteller
Michael Hirsch, Ariane Jeßulat, Tilmann Walzer, Steffi Weismann, Kleiner Chor
Michael Hirsch, Katarina Rasinski, Tilmann Walzer, Steffi Weismann, Sprecher
Henrik Kairies, Synthesizer, Harmonium
Ariane Jeßulat, Klavier
Adam Weisman, Friedemann Werzlau, Schlagzeug
Christian Kesten, Leitung
Dieter Schnebel wird am 14. März 2010 seinen 80. Geburtstag feiern. Hat er es geschafft, den Wandel an Konventionen des Musikhörens und Aufführens zu verändern? Wir blicken zurück auf die Glossolalie 61, einen Klassiker der Sprachkomposition, der nichts von seiner poetischen Kraft und faszinierenden Aura verloren hat. Die Maulwerker erarbeiten aus dem Spielkonzept von damals eine aktuelle Version.
"Glossolalie", so Schnebel, "heißt 'Zungenrede'. Es ist von manchen sogar atheistischen Theoretikern als geistliches Stück empfunden worden, von mir eigentlich nicht. Es gründete auf einer Erfahrung beim Radiohören: Man konnte am Sendersuchlauf drehen und wunderbare exotische Sprachen hören. Da habe ich – sicher auch angeregt durch James Joyce – ein Stück gemacht, in dem viele Sprachen vorkommen sollten. Sprache soll hier wie Musik gehört werden."
" Samstag, 23. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
José Manuel López-López
Le parfum de la lune (2003)
für Violine und Ensemble
Ramón Lazkano
Egan-1 (2009)
für Ensemble
Uraufführung
György Ligeti
Mysteries of the Macabre (1988)
Drei Arien aus der Oper Le Grand Macabre
für Trompete und Ensemble
Luca Francesconi
A Fuoco (1995)
für Gitarre und Ensemble
Fabián Panisello
Konzert für Doppeltrichter-Trompete und Ensemble (2006)
Uraufführung
Ema Alexeeva, Violine
Marco Blaauw, Trompete
Pablo Márquez, Gitarre
Plural Ensemble
Fabián Panisello, Leitung
Gibt es einen speziellen 'spanischen' Blick auf die Entwicklung der neuen Musik in Europa? Der Komponist und Dirigent Fabián Panisello bringt mit seinen eigenen Werken wie auch mit seinem Plural Ensemble Impulse aus Spanien in die europäische Entwicklung ein. Trotz seiner argentinischen Wurzeln, fühlt sich der in Madrid lebende Musiker durch und durch als Europäer: "Ich studierte bei Carter, Ferneyhough, Eötvös ..."
" Samstag, 23. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Wolfgang Rihm
Fremde Szene I (1982)
Fremde Szene II (1982/83)
Fremde Szene III (1983/84)
Dieter Schnebel
Quintett B-Dur (1976/77)
Fassung für Violine, Klarinette, Bassklarinette, Violoncello und Klavier
Boulanger Trio:
Karla Haltenwanger, Klavier
Birgit Erz, Violine
Ilona Kindt, Violoncello
als Gäste:
Nina Janßen, Klarinette
Shirley Brill, Klarinette
Das Boulanger Trio ist ebenso im romantischen Repertoire wie in der neuen Musik zu Hause. So sind Wolfgang Rihms "Fremde Szenen", in denen Fragmente aus Robert Schumanns Musik im Subtext durchscheinen, für die drei Musikerinnen zu einer Entdeckungsreise der Ausdrucks- und Klangbalance geworden. "So interpretiert zu werden, ist wohl für jeden Komponisten ein Wunschtraum", kommentierte der Komponist selbst eine Aufführung durch das Trio Boulanger.
Gemeinsam mit Nina Janßen vom Ensemble Modern und Shirley Brill vom Kammerensemble Neue Musik Berlin wird das Boulanger Trio außerdem Dieter Schnebels Blick auf Franz Schubert, seinen "Versuch, die gegenwärtige Musiksprache zur Vergangenheit hin durchlässig zu machen", wie durch einen Guckkasten in die Vergangenheit nach dem Romantischen an sich hinterfragen.
" Sonntag, 24. Januar 2010, 17:00 Uhr
Kleiner Sendesaal des rbb "
Jonathan Harvey
Curve with Plateau (1982)
für Violoncello solo
Howard Skempton
Toccata (1987)
für Klavier solo
George Benjamin
Flight (1979)
für Flöte solo
Howard Skempton
June '77 (1977)
für Klavier solo
Jonathan Harvey
Flight Elegy (1984)
für Violine und Klavier
Thomas Adès
Catch op. 4 (1991)
für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Jonathan Harvey
String Trio (2004)
Howard Skempton
Call (1983)
für Klarinette
Thomas Adès
Life Story op. 8a (1994)
für Sopran und Klavier
Joanna Lee
Pierrot! (2005)
für Frauenstimme, Flöte/Piccolo, Klarinette/Bassklarinette,
Klavier, Violine und Violoncello
Sheridan Ensemble:
Mary Carewe, Sopran
Gergely Bodoky, Flöte
Nina Janßen, Klarinette
Florian Donderer, Violine und Viola
Yuki Kasai, Violine
Anna Carewe, Violoncello
Philip Mayers, Klavier
Mit seiner subtilen Konzert-Inszenierung lässt dieses Programm Nuancen englischen Humors in die neue Musik einfließen. Die Cellistin Anna Carewe, zu deren Repertoire Barockmusik ebenso gehört wie Werke unserer Zeit und Unterhaltungsmusik, ist mit ihrem Sheridan Ensemble stellt den "Pierrot!" der Komponistin Joanna Lee (eine Antwort auf Schönbergs "Pierrot lunaire") neben Werke der führenden englischen Komponisten George Benjamin, Thomas Adès und Jonathan Harvey.
" Sonntag, 24. Januar 2010, 20:00 Uhr
Großer Sendesaal des rbb "
206. Konzert Musik der Gegenwart
Johannes Maria Staud
Im Lichte (2007)
Musik für zwei Klaviere und Orchester
Nigel Osborne
2. Sinfonia (1983)
Jonathan Harvey
Body Mandala (2005–2007)
für Orchester
Erhard Grosskopf
... durch ein Unendliches (2009)
Uraufführung
GrauSchumacher Piano Duo
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Martyn Brabbins, Leitung
"Where has this hidden genius been? What a refreshing unexpected addition to the Proms. – Wo ist dieses versteckte Talent gewesen? Welch unerwartete Bereicherung der Proms." Das sagte die BBC 2008 über Nigel Osborne. In Berlin kennt man ihn nicht zuletzt durch seine Projekte im Education-Programm der Berliner Philharmoniker.
Johannes Maria Staud, Hindemith-Preisträger 2009, hat schon als Kind "kreative Löcher in die Luft gebrannt" (Durs Grünbein). "Unsere Gesellschaft ist zerrissen", sagt der Österreicher, "Warum sollte Kunst nicht versuchen, ein Gegenmodell anzubieten – wenn auch ein komplexes!"
Jonathan Harvey spricht die Seele des Menschen an, das Unaussprechliche, das Unfassbare. Eingeflossen sind in "Body Mandala" seine Erfahrungen mit Ritualen eines tibetischen Klosters. Und auch der Berliner Komponist Erhard Großkopf hört tief hinein in die Geheimnisse unseres Handelns. Das Zarte gewinnt bei ihm die größte Stärke.
" Montag, 25. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
Peter Eötvös
Drei Madrigalkomödien (1970–1990)
für 12 Stimmen
Texte: Carlo Gesualdo
Carlo Gesualdo da Venosa
Madrigale zu fünf Stimmen
aus dem 6. Madrigalbuch
Nigel Osborne
Naturtöne/Abschied (2008)
für sechs Stimmen
Text: Prinzhorn-Sammlung
Claude Vivier
Glaubst Du an die Unsterblichkeit der Seele (1983)
für Synthesizer, Schlagzeug und 12 Stimmen
Steffen Schleiermacher
O schmerzliche Freude
(mit, nach und zu Carlo Gesualdo da Venosa) (2009)
für fünf Stimmen und drei Instrumente
Schola Heidelberg
ensemble aisthesis
Walter Nussbaum, Leitung
Der Blick auf den Menschen und seine Gefühle in unterschiedlichen Zeiten steht im Zentrum dieser Programmdramaturgie. Wird der Hörer anders angesprochen, wenn der ungarische Komponist Peter Eötvös heute dieselben Texte vertont wie der sagenumwobene Fürst von Venosa vor 400 Jahren? Wie nah sind uns die "herzenssüßen Blütenträume und ätherischen Vocalisen" (Unispiegel Heidelberg) in den Briefen und Schriften, die der Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn gesammelt hat?
" Montag, 25. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Werke von
Rolf Julius
Agostino Di Scipio
Johannes Fritsch
Natalia Pschenitschnikova, Stimme
Agostino Di Scipio, Live-Elektronik
Elektronisches Studio der TU Berlin
Volker Straebel und Andre Bartetzki setzen seit dem Wintersemester 2009/2010 die Arbeit von Folkmar Hein am Elektronischen Studio der TU Berlin fort. Aufgeführt werden Werke, die in enger Zusammenarbeit mit dem Studio entstanden sind.
Angst macht die Elektronik einigen Hörern mit ihrem Sog in eine Welt, die keinen traditionellen Ort kennt. Aber ohne 'Erdanziehung' kann man vielleicht neue Räume betreten. "Rolf Julius braucht für seine Kunst keine Staffelei und für seine Musik keinen Flügel. Er ist Zeitgenosse genug, um sich anderer Materialien zu bedienen", sagt Volker Straebel. Der Italiener Agostino Di Scipio liebt "elektronisches Kammermusiktheater" und sucht die Interaktion zwischen Musikern und Maschinen.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
" Dienstag, 26. Januar 2010, 19:30 Uhr
Radialsystem V "
Paul-Hein z Dittrich
Weggebeizt (2004)
für Violoncello
Uraufführung
SA-UM (1999/2000)
für Flöte und Live-Elektronik
Klaviermusik V (1995/96)
Kammermusik XII
Journal des voix mortes (1997)
für Flöte, Violoncello und Klavier
Carin Levine, Flöte
Peter Bruns, Violoncello
Frank Gutschmidt, Klavier
In die eigene Tiefe horchend richtet die Skulptur von Rodin ihre ganze Aufmerksamkeit nach innen. "La Méditation" hat er sie 1885 genannt, nach Gedichten von Victor Hugo bekam sie auch den Namen "Voix intérieure (Innere Stimme)". In solchen poetischen Kraftzentren findet Paul-Heinz Dittrich seinen Humus zum Arbeiten. 1976 wurde er als "unverbesserlicher Querulant, der nicht auf dem Boden der marxistisch-leninistischen Kulturpolitik stehe" als Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin entlassen. Die Poesie hat den Komponisten gerettet. Auch heute liegen Schriften von Paul Celan, Heiner Müller, Samuel Beckett u. a. neben ihm auf dem Tisch, wenn er arbeitet: jederzeit Rettungsanker und Füllhorn geistiger Idealmodelle menschlichen Lebens, Handelns und Fühlens.
Dittrichs Handschriften stellen Musiker vor komplexe, dichte, feinstgliedrige Notenmeere. Wer sich 'freischwimmt', erreicht eine große Poesie. Sie wird greifbar, wenn (wie in Dittrichs fünfter Klaviermusik) Heiner Müllers Zitat von Hölderlin einfließt: "Die Mauern stehen sprachlos und kalt, im Winde klirren die Fahnen."
" Dienstag, 26. Januar 2010, 21:30 Uhr
Radialsystem V "
Luigi Nono
Omaggio a Emilio Vedova (1960)
für Tonband
Malika Kishino
Lebensfunke II (2009)
für große Trommel und 8-Kanal-live-Elektronik
Uraufführung
Jonathan Harvey
Ricercare una melodia (1984)
für Trompete und Elektronik
Bernd Alois Zimmermann
Tratto (1966)
für Tonband
Chaya Czernowin
Ina (1988)
für Flöte und Elektronik
Carin Levine, Flöte
Marco Blaauw, Trompete
Isao Nakamura, Trommel
Experimentalstudio des SWR
"Wenn man nicht hört, dass hier Elektronik den Klang unterstützt, ist es gut", sagt Detlef Heusinger. Der Leiter des Experimentalstudios des SWR sucht die "kreative Synthese von Kunst und Technik". Das schafft Illusionen von Räumen, mit denen schon Architekten und Komponisten im 15. Jahrhundert zu Zeiten der venezianischen Mehrchörigkeit im Markusdom in Venedig gespielt haben. Heute können solche Räume 'transportiert' werden. Die Klangregisseure des international führenden Freiburger Studios stehen den Komponisten in intensiven Arbeitsphasen und als Interpreten bei der Aufführung mit ihrem Know-how und exzellenter Technik zur Seite.
" Mittwoch, 27. Januar 2010, 20:00 Uhr
Sophiensaele "
Weitere Aufführungen: 28.1., 29.1., 30.1., 31.1., jeweils 20:00 Uhr
Burkhard Friedrich und Herbordt/Mohren
Galaxy Hotel [play for music] (2006/2007)
Burkhard Friedrich, Komposition
Jürgen Hall, Elektronische Komposition
Bernhard Herbordt, Melanie Mohren, Szenische Konzeption, Text, Regie
Hannes Hartmann, Leonie Mohr, Ausstattung
Timo Schierhorn, Video
soniq performing arts, Maximilian v. Aulock, Produktion
Armin Dallapiccola, Darsteller
Michael E. Kleine, Darsteller
Julian zu Klampen, Darsteller
ensemble Intégrales
Burkhard Friedrich, Musikalische Leitung
Was wäre, wenn man sich in seiner eigenen Kindheit besuchen könnte? Was wäre, wenn das Kind, das man selber gewesen war, den Erwachsenen, der es sein wird, nicht erkennen würde? Mit dem Musiktheater "Galaxy Hotel" entwirft Burkhard Friedrich einen modernen Menschen, der durch Mobilität der Einsamkeit zu entfliehen sucht. Ein Leben ohne Vergangenheit und ohne Zukunft, das losgelöst von Zeit und Raum besteht. Das Hamburger Regie- und Autorenduo Herbordt/Mohren teilt dieses Leben auf in drei Körper und entwickelt ein Spiel für drei Performer und Generationen.
Eine Koproduktion von ensemble Intégrales und soniq performing arts mit Kampnagel Hamburg und Sophiensaele Berlin in Zusammenarbeit mit dem Festival Ultraschall. Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg, der Zeit-Stiftung und der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung.
" Donnerstag, 28. Januar 2010, 20:00 Uhr
Radialsystem V "
Marcelo Toledo
La selva interior (The Jungle Within) (2006/2009)
Kammeroper
Uraufführung der Neufassung
Marcelo Toledo, Idee und Komposition
Claudia Doderer, Raum- und Lichtkonzept
Andreas Fuchs, Licht
Neue Vocalsolisten
Kammerensemble Neue Musik Berlin
Marcel Nawri, Musikalische Leitung
Eine Oper über die letzten Momente im Leben des südamerikanischen Schriftstellers Horacio Quiroga, der sich in seinen Büchern leidenschaftlich und fantasievoll mit der Wildnis, mit Liebe, Tod und Wahnsinn auseinandersetzte. Die Musik von Marcelo Toledo erzählt auf magische Weise, wie Klarheit und Genesung, Delirium und Realität, Imagination, Erinnerungen und Wünsche ineinander verfließen und erkundet den schwindelerregenden inneren Dschungel eines Mannes, der entschieden hat, noch am gleichen Tag die Welt zu verlassen.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
" Freitag, 29. Januar 2010, 19:00 Uhr
Radialsystem V "
Tristan Murail
Contes cruels (2007)
für zwei E-Gitarren und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Mathias Spahlinger
akt, eine treppe herabsteigend (1997/98)
für Bassklarinette, Posaune und Orchester
Seth Josel, E-Gitarre
Wiek Hijman, E-Gitarre
Carl Rosman, Bassklarinette
Michael Svoboda, Posaune
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Johannes Kalitzke, Leitung
Eine düstere, grausame Welt schildert der Schriftsteller Auguste de Villiers de l'Isle-Adam, einer der Väter des französischen Symbolismus, in seinen "Contes cruels". Deren "geistige Hölle" (Jorge Luis Borges) wird zur Basis von Tristan Murails Doppelkonzert. Keine Programmmusik, aber geprägt von der Atmosphäre des Unheimlichen und Grausamen, in der die zwei E-Gitarren zu Eindringlingen im Orchesterkörper werden.
Mathias Spahlingers Werk, erstmals seit der Uraufführung 1998 wieder zu hören, übersetzt Marcel Duchamps gleichnamiges Bild von 1912, ein Schlüsselwerk der Moderne, in eine Bewegungsstudie und akustische Mehrfachbelichtung. Der Ablauf der Zeit wird zur Folge von einzelnen Momenten, die Bewegung zum Glissando und stufenweisen Fortschreiten. Es bleibt letztlich die logische Unmöglichkeit, eine Bewegung dingfest zu machen.
" Freitag, 29. Januar 2010, 22:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
David Brynjar Franzson
A Guide for the Dead through the Underworld (2006-2008)
Deutsche Erstaufführung
The Failure of Surface (2008)
für Piccolo und Bassflöte
The Closeness of Materials (2007)
für Bassklarinette und Harmonium
The Rules of Irrelevance (2007)
für Bassflöte, Bassklarinette, Harfe, Klavier und Schlagzeug
A Guide for the Dead through the Underworld (2008)
für Bassklarinette, Harfe und Schlagzeug
Monday Morning (2007)
für Live-Elektronik
Ensemble adapter:
Kristjana Helgadóttir, Flöte
Ingólfur Vilhjálmsson, Bassklarinette
Gunnhildur Einarsdóttir, Harfe
Marc Tritschler, Klavier, Harmonium
Matthias Engler, Schlagzeug
David Brynjar Franzson, Live-Elektronik
Monster bevölkern auf mittelalterlichen Landkarten die unbekannten Territorien jenseits der erforschten Welt. Doch diese Monster sind erschaffen aus Archetypen und Strukturen der unmittelbaren Erfahrung. Aus den entkörperten Klängen der Instrumente und aus Alltagsklängen seiner unmittelbaren Umgebung schafft der junge isländische Komponist David Brynjar Franzson musikalische Monster. Der Titel seines einstündigen Werks nimmt Bezug auf Jorge Luis Borges' Buch der imaginären Wesen und den schwedischen Mystiker Emanuel Swedenborg, dem sich in Halluzinationen Himmel und Hölle mit all ihren Geschöpfen enthüllten. Die einzelnen Teile werden an unterschiedlichen Orten aufgeführt, zwischen denen sich das Publikum bewegen und auf diese Weise seine eigene Landkarte von Franzsons Klangwelten entwerfen kann.
In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
" Samstag, 30. Januar 2010, 16:00 Uhr
Radialsystem V "
Marc-André Dalbavie
Palimpseste (2002)
für Ensemble
Hector Parra
Abîme – Antigone IV (2002)
für Flöte, Oboe, Klarinette, Viola, Violoncello und Klavier
Johannes Schöllhorn
Serigraphie: Barcarole (2007)
für Ensemble
Uraufführung
Tristan Murail
Garrigue (2008)
für Flöte, Viola, Violoncello und Schlagzeug
Deutsche Erstaufführung
José-María Sánchez-Verdú
Arquitecturas de la sombra (1995)
für Schlagzeug solo
Elena Mendoza
Gramática de lo indecible (2008/09)
für Flöte, Klarinette, Saxofon, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug
Deutsche Erstaufführung
ensemble recherche:
Melise Mellinger, Violine
Barbara Maurer, Viola
Åsa Åkerberg, Violoncello
Martin Fahlenbock, Flöte
Jaime González, Oboe
Shizuyo Oka, Klarinette
Christian Dierstein, Schlagzeug
Jean-Pierre Collot, Klavier
Marcus Weiss, Saxofon (als Gast)
'Innenwelten, Unterwelten' auch beim ensemble recherche. Im Zentrum des Konzerts stehen Werke spanischer und französischer Komponisten, die sich musikalisch dem 'Abgrund', dem 'Schatten' und dem 'Unaussprechlichen' nähern und so eine inhaltliche Brücke zu AURA von José-María Sánchez-Verdú am Abend bilden.
" Samstag, 30. Januar 2010, 18:00 Uhr
Radialsystem V "
Clara Maïda
Shel(l)ter (2009)
Zyklus für Ensemble und Elektronik
Uraufführung des Gesamt-Zyklus
Shel(l)ter – später ... ( ) ... Winter
für Klarinette, Fagott, Violoncello, 3 Schlagzeuger und Elektronik
Deutsche Erstaufführung – Auftragswerk GMEM Marseille und Französisches Kulturministerum
Shel(l)ter – unter ... ( ) ... Gitter
für Klarinette, Fagott, Violoncello, 3 Schlagzeuger und Elektronik
Uraufführung
Shel(l)ter – seither ... ( ) ... Splitter
Shel(l)ter – hinter ... ( ) ... Eiter
für verstärkte Flöte, Oboe, Klarinette, Trompete, Horn, Schlagzeug, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass
Uraufführung – Auftragswerk Ensemble L'Itinéraire und Französisches Kulturministerium
Ensemble L'Itinéraire
Jean Deroyer, Leitung
Die klaustrophobische Atmosphäre in einem der Berliner Atombunker inspirierte die französische Komponistin zu einem vierteiligen Zyklus, in dem sie sich mit Problemen der Nuklearphysik wie auch der Frage nach Materie und Form auseinandersetzt – und letztlich dem Streben der Menschheit, die Welt und ihre eigene Existenz zu verstehen, und den gewaltsamen Gebrauch dieses Wissens. Nukleare Prozesse wie Kernspaltung, Kernfusion und Kettenreaktion sowie chromosomale Mutationen werden zu Modellen für ein Komponieren, das Clara Maïda, in Anlehnung an die 'Nanowissenschaften', als 'Nanomusik' bezeichnet.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
Gefördert vom Deutsch-französischen Fonds für zeitgenössische Musik.
" Samstag, 30. Januar 2010, 21:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
Einführung: 20:00 Uhr
Weitere Aufführung: 31.1., 18:00 Uhr
José-María Sánchez-Verdú
AURA (2009)
Musiktheater nach einer Novelle von Carlos Fuentes
José-Mariá Sánchez-Verdú, Musik und Libretto
Susanne Øglænd, Inszenierung
Jan Speckenbach, Video
Mascha Mazur, Bühne
Gunna Meyer, Kostüme
Andreas Fuchs, Licht
Sarah Maria Sun, Sopran (Aura)
Truike van der Poel, Mezzosopran (Consuelo)
Andreas Fischer, Bass (Felipe)
Martin Nagy, Tenor (Kommentator)
Guillermo Anzorena, Bariton (Kommentator)
Joachim Haas, Experimentalstudio des SWR, Auraphon
Kammerensemble Neue Musik Berlin
José-María Sánchez-Verdú, Musikalische Leitung
Ein Stück über Realität und Fiktion, über die Kraft der Imagination, die Macht der Vergangenheit und über die Liebe: In einem alten Haus trifft der Historiker Felipe, der den Nachlass eines verstorbenen Generals aufarbeiten soll, auf dessen Witwe und ihre junge Nichte Aura. Bald schon verwischen die Grenzen zwischen Sein und Schein. Was ist Realität, was Einbildung, sind die beiden Frauen wirklich zwei verschiedene Personen?
Es entfaltet sich ein surreales Spiel. Musik und Inszenierung reflektieren die Illusion von Zeit und Realität und erzeugen mit Hilfe von Auraphon und Video elektronische Vervielfältigungen, aus denen es kein Entrinnen mehr gibt.
Eine Produktion von Musik der Jahrhunderte in Zusammenarbeit mit musicadhoy Madrid und der Biennale Venedig im Rahmen des europäischen Kulturprojektes ENPARTS unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Festival Ultraschall.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 15:00 Uhr
Radialsystem V "
Nikolaus Brass
Zeit im Grund (2008)
für zwei Klarinetten und Kammerorchester
Iannis Xenakis
Syrmos (1959)
für 18 Streicher
Nikolaus Brass
Von wachsender Gegenwart (2006)
für 18 Streicher
Beate Zelinsky, Klarinette
David Smeyers, Klarinette
Münchener Kammerorchester
Alexander Liebreich, Leitung
Die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz, das Hineingeworfensein in die Welt, aber auch die Möglichkeit zarten, fragilen Glücks – all das wird in der Musik von Nikolaus Brass hörbar. Der Münchner Komponist, soeben mit dem Kompositionspreis der Stadt München ausgezeichnet, ist eine ebenso leise wie eindringliche, nachdenkliche und menschenfreundliche Stimme in der Neuen Musik. Nach der Uraufführung des Orchesterwerks VOID II bei Ultraschall 2006 ist ihm nun ein Porträtkonzert gewidmet.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 18:00 Uhr
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz "
Einführung mit dem Komponisten und der Regisseurin: 17:00 Uhr
José-María Sánchez-Verdú
AURA (2009)
Musiktheater nach einer Novelle von Carlos Fuentes
José-Mariá Sánchez-Verdú, Musik und Libretto
Susanne Øglænd, Inszenierung
Jan Speckenbach, Video
Mascha Mazur, Bühne
Gunna Meyer, Kostüme
Andreas Fuchs, Licht
Sarah Maria Sun, Sopran (Aura)
Truike van der Poel, Mezzosopran (Consuelo)
Andreas Fischer, Bass (Felipe)
Martin Nagy, Tenor (Kommentator)
Guillermo Anzorena, Bariton (Kommentator)
Joachim Haas, Experimentalstudio des SWR, Auraphon
Kammerensemble Neue Musik Berlin
José-María Sánchez-Verdú, Musikalische Leitung
Ein Stück über Realität und Fiktion, über die Kraft der Imagination, die Macht der Vergangenheit und über die Liebe: In einem alten Haus trifft der Historiker Felipe, der den Nachlass eines verstorbenen Generals aufarbeiten soll, auf dessen Witwe und ihre junge Nichte Aura. Bald schon verwischen die Grenzen zwischen Sein und Schein. Was ist Realität, was Einbildung, sind die beiden Frauen wirklich zwei verschiedene Personen?
Es entfaltet sich ein surreales Spiel. Musik und Inszenierung reflektieren die Illusion von Zeit und Realität und erzeugen mit Hilfe von Auraphon und Video elektronische Vervielfältigungen, aus denen es kein Entrinnen mehr gibt.
Eine Produktion von Musik der Jahrhunderte in Zusammenarbeit mit musicadhoy Madrid und der Biennale Venedig im Rahmen des europäischen Kulturprojektes ENPARTS unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. In Zusammenarbeit mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und dem Festival Ultraschall.
" Sonntag, 31. Januar 2010, 20:00 Uhr
Großer Sendesaal des rbb "
207. Konzert Musik der Gegenwart
Olga Neuwirth
Remnants of Song ... an Amphigory (2009)
für Viola und Orchester
Deutsche Erstaufführung
Magnus Lindberg
Sculpture (2005)
für Orchester
George Benjamin
Dance Figures (2004)
Neun choreographische Skizzen für Orchester
Mark-Anthony Turnage
When I woke ... (2001)
für Bariton und Kammerorchester
Otto Katzamaier, Bariton
Antoine Tamestit, Viola
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Alejo Pérez, Leitung
In "Remnants of Songs ... An Amphigory" setzt Olga Neuwirth sich mit dem Verhältnis zwischen Solist und Orchesterkollektiv im Spiegel der Konzerttradition auseinander. Inspiriert wurde das Violakonzert vom Weltklasse-Bratschisten Antoine Tamestit, der im Oktober 2009 auch den Solopart bei der Grazer Uraufführung übernahm. Einen "Sinn für geheimnisvoll sich entfaltende Holzbläser à la Sibelius" bescheinigte die Los Angeles Times Magnus Lindbergs Orchesterstück "Sculpture". Der finnische Komponist, der heute in Berlin lebt, hat die exzentrisch-laute Sturm-und-Drang-Phase hinter sich gelassen; er verbindet seine Visionen mit der Musik seiner finnischen Heimat. George Benjamins Tanzminiaturen "Dance Figures" entstanden ursprünglich für die Ballettgruppe von Anne Teresa de Keersmaeker und haben seit ihrer Uraufführung manches Orchester zum Tanzen gebracht. Mark Anthony Turnages "When I Woke" für Bariton und Orchester trägt einen magisch-elegisch-expressiven Charakter.
Weitere Informationen:
Das Festivalprogramm im PDF-Format zum Download
Ultraschall 2010
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