“Regelmäßige Wartungsarbeiten”
Für Kolumnist und Beziehungsexperten Malte Welding ist eine langjährige Beziehung ungefähr so störanfällig wie ein Flugzeug. Er hat Tipps, die gegen Verschleißerscheinungen helfen. Die meisten Fehler, sagt er, würden in der Kennenlernphase gemacht.
Malte Welding ist Drehbuchautor, Blogger und Beziehungsexperte. Moderatorin Caro Korneli ist seit Jahren begeisterte Leserin seiner Kolumnen – und hat Malte Welding darum jetzt als "Lieblingsgast" in die aktuelle Folge von "Plus Eins" eingeladen.
Malte Welding erlaubt Einblicke in den turbulenten Alltag seines Familienlebens mit vier Kindern und gibt zu, dass er sich oft die "buddhamäßige Gelassenheit" seiner Frau Carlotta wünscht – die als Psychologin und Gefühlsforscherin in unserer Rubrik "Die Antwort" übrigens schon länger ein Teil der "Plus Eins"- Familie ist.
Um sich nach vielen gemeinsamen Jahren und mitten im Kinderalltag auch als Paar nicht aus den Augen zu verlieren, schwört Malte Welding auf kleine Aufmerksamkeiten, am besten tägliche, und ganz schlicht: auf das Interesse am Leben des Partners oder der Partnerin. Es sei wie bei Flugzeugen: Es komme auf die "regelmäßigen Wartungsarbeiten" an.
Das Erfolgsrezept für eine langwährende Liebe verortet Malte Welding allerdings ganz am Anfang. "Die meisten Fehler sind Auswahlfehler", sagt Malte Welding: "Es ist eigentlich nicht so, dass nach 20 Jahren etwas schief geht."
Schon beim Kennenlernen sollte man darauf achten, dass der mögliche zukünftige Partner beziehungsweise die mögliche zukünftige Partnerin ein Mensch ist, den man einfach so und und wirklich richtig toll findet – und nicht nur jemand, bei dem man "Potenzial" vermutet.
In der "Antwort" geht es in dieser Woche um Scham in Alltag und Familie: Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich nicht möchte, dass die Spielfreunde meiner Kinder die Wohnung verwüsten oder weil ich das Dessert aus dem französischen Feinkostladen lieber nicht mit ihnen teilen möchte? Für Sonja Eismann ist Scham als Gefühl zwar manchmal nützlich, an vielen Stellen aber ganz und gar überflüssig und manchmal sogar gefährlich – nämlich dann, wenn es benutzt wird, um Menschen klein zu halten.