Das größte Lager der Welt
Vor einem Jahr riefen die Vereinten Nationen eine Hungersnot für Teile Somalias aus. Zehntausende Flüchtlinge versuchten vor allem aus dem Süden des Landes zu flüchten: Nach tagelangen Fußmärschen und am Ende ihrer Kräfte landeten viele im Lager Dadaab an der kenianischen Grenze.
Die Karawane schien endlos. Vor einem Jahr kamen jeden Tag bis zu 2.000 Flüchtlinge im Lager Dadaab in Kenia an. Ausgezehrt und völlig erschöpft nach langen Fußmärschen. Sie schleppten sich hierher, weil es im Süden Somalias nach einer schweren Dürre nichts mehr zu essen gab. Die radikal-islamische Shabaab-Miliz ließ in der Region keine Hilfslieferungen zu. Dadaab war für die Flüchtlinge die einzige Hoffnung, wieder Nahrung zu bekommen und nicht an Hunger zu sterben.
Heute leben im weltgrößten Flüchtlingslager rund eine halbe Million Menschen. Das Camp wurde erweitert. Trotzdem ist kaum für alle Platz.
"Diese Zeit ist die schlimmste, die ich bisher hier mitgemacht habe, meint Abdi Abdullahi Mohamed. Es sind einfach zu viele Menschen in Dadaab. Es gibt um alles einen Wettstreit: Um Wasser, Unterkunft, Essen. Das Leben ist sehr schwierig."
Der 28-Jährige ist schon als kleiner Junge ins Lager gekommen. Auch vor der Dürre flüchteten Menschen, um dem Krieg und dem ständigen Terror in Somalia zu entgehen. Manche hausen in löcherigen Zelten. Andere haben sich mit der Zeit festere Hütten gebaut.
Sie alle werden von dutzenden Hilfsorganisationen versorgt. Das vergangene Jahr war für die Mitarbeiter das bisher schwierigste. Zu Beginn der Krise wurden sie mit dem großen Ansturm der Menschen nicht fertig. Viele Flüchtlinge mussten im Freien unter Planen schlafen, bekamen keine regelmäßigen Mahlzeiten. Erst langsam spielte sich alles ein. Die Organisation Care war unter anderem für die Wasserversorgung zuständig, sagt ihr stellvertretender Nothilfekoordinator Axel Rottländer.
"Wir haben Tankwagen angemietet. Wir haben so genannte Non-Food-Items verteilt, also Sachen wie Haushaltsartikel, einen Topf, ein paar Teller. Auch Decken und Schlafmatten. Was immer man so braucht, wenn man nichts hat."
Care International hat weltweit etwa 16 Millionen Dollar bekommen, um in Ostafrika zu helfen. Ein Teil des Geldes stammt von der "Aktion Deutschland hilft", einem Bündnis von Hilfsorganisationen. Mit den Spenden könnte noch viel in Dadaab geändert werden - doch die Helfer müssen zuletzt um ihr Leben fürchten. Anfang des Monats wurden Mitarbeiter einer norwegischen Organisation angegriffen und nach Somalia verschleppt.
"Da ist das Risiko für ausländische Helfer entführt zu werden extrem groß. Aber auch für unsere kenianischen Kollegen ist es natürlich sehr schwierig geworden. Bei der Entführung wurde ein kenianischer Kollege erschossen. Sodass wir uns sehr genau überlegen, wann und wie und wer in die Lager geht. "
Schon Ende vergangenen Jahres war die kenianische Armee nach einem ähnlichen Vorfall in Somalia einmarschiert. Die Truppen wollten die Shabaab-Miliz vertreiben und die Grenzregion sichern. Aber die Erfolge sind mäßig. Noch immer werden die Menschen im Süden Somalias von den Islamisten terrorisiert. Wenigstens waren die Ernten gut, nachdem Ende vergangenen Jahres der Regen kam. Aber jetzt ist es schon wieder trocken.
Aus einigen Gebieten flüchten die Menschen, weil sie neuen Hunger fürchten. Dadaab wird wohl weiter wachsen. Alle die schon hier leben, glauben nicht mehr daran, jemals zurückkehren zu können. Unsere Heimat ist Dadaab, sagt Abdi Abdullahi Mohamed. Das Lager sei alles, was er von der Welt kennt.
Heute leben im weltgrößten Flüchtlingslager rund eine halbe Million Menschen. Das Camp wurde erweitert. Trotzdem ist kaum für alle Platz.
"Diese Zeit ist die schlimmste, die ich bisher hier mitgemacht habe, meint Abdi Abdullahi Mohamed. Es sind einfach zu viele Menschen in Dadaab. Es gibt um alles einen Wettstreit: Um Wasser, Unterkunft, Essen. Das Leben ist sehr schwierig."
Der 28-Jährige ist schon als kleiner Junge ins Lager gekommen. Auch vor der Dürre flüchteten Menschen, um dem Krieg und dem ständigen Terror in Somalia zu entgehen. Manche hausen in löcherigen Zelten. Andere haben sich mit der Zeit festere Hütten gebaut.
Sie alle werden von dutzenden Hilfsorganisationen versorgt. Das vergangene Jahr war für die Mitarbeiter das bisher schwierigste. Zu Beginn der Krise wurden sie mit dem großen Ansturm der Menschen nicht fertig. Viele Flüchtlinge mussten im Freien unter Planen schlafen, bekamen keine regelmäßigen Mahlzeiten. Erst langsam spielte sich alles ein. Die Organisation Care war unter anderem für die Wasserversorgung zuständig, sagt ihr stellvertretender Nothilfekoordinator Axel Rottländer.
"Wir haben Tankwagen angemietet. Wir haben so genannte Non-Food-Items verteilt, also Sachen wie Haushaltsartikel, einen Topf, ein paar Teller. Auch Decken und Schlafmatten. Was immer man so braucht, wenn man nichts hat."
Care International hat weltweit etwa 16 Millionen Dollar bekommen, um in Ostafrika zu helfen. Ein Teil des Geldes stammt von der "Aktion Deutschland hilft", einem Bündnis von Hilfsorganisationen. Mit den Spenden könnte noch viel in Dadaab geändert werden - doch die Helfer müssen zuletzt um ihr Leben fürchten. Anfang des Monats wurden Mitarbeiter einer norwegischen Organisation angegriffen und nach Somalia verschleppt.
"Da ist das Risiko für ausländische Helfer entführt zu werden extrem groß. Aber auch für unsere kenianischen Kollegen ist es natürlich sehr schwierig geworden. Bei der Entführung wurde ein kenianischer Kollege erschossen. Sodass wir uns sehr genau überlegen, wann und wie und wer in die Lager geht. "
Schon Ende vergangenen Jahres war die kenianische Armee nach einem ähnlichen Vorfall in Somalia einmarschiert. Die Truppen wollten die Shabaab-Miliz vertreiben und die Grenzregion sichern. Aber die Erfolge sind mäßig. Noch immer werden die Menschen im Süden Somalias von den Islamisten terrorisiert. Wenigstens waren die Ernten gut, nachdem Ende vergangenen Jahres der Regen kam. Aber jetzt ist es schon wieder trocken.
Aus einigen Gebieten flüchten die Menschen, weil sie neuen Hunger fürchten. Dadaab wird wohl weiter wachsen. Alle die schon hier leben, glauben nicht mehr daran, jemals zurückkehren zu können. Unsere Heimat ist Dadaab, sagt Abdi Abdullahi Mohamed. Das Lager sei alles, was er von der Welt kennt.