Das hastige Begräbnis
Der 12. Mai 1805 war eben angebrochen, als man Schiller, 54 Stunden nach seinem Tod, mitten in der Nacht zum Kassengewölbe auf dem Weimarer Jakobsfriedhof trug und den schlichten Sarg rasch in der Gruft versenkte. Keine Glocke läutete, kein Wort der Trauer fiel. Und die Seltsamkeiten setzten sich fort.
Zwei Jahrzehnte später, 1826, fing man an, in den modrigen Tiefen nach den Gebeinen des Dichters zu suchen. Man barg 23 Schädel. Der größte wurde Schiller zugeschrieben. Etwa ein Jahr lang bewahrte ihn Goethe in seinem Haus auf, dann wurde er in der Großherzoglichen Bibliothek aufgestellt, endlich, im Dezember 1827, in die fürstliche Begräbnisstätte gebracht. Da wurde hinter vorgehaltener Hand längst gemunkelt, es sei bei Schillers Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen. Gerüchte, Spekulationen, Legenden.
Schließlich, 1910, ein Buch, das noch in den dreißiger Jahren für Aufregung sorgte. Schiller, so sein absurder Schluss, sei ermordet worden. Von Freimaurern, von Juden. Und Goethe habe alles gewusst. Die Sendung erzählt vom merkwürdigen Schicksal der Schillerschen Gebeine, in der Geschichte des Nachruhms ein Kapitel für sich.
Schließlich, 1910, ein Buch, das noch in den dreißiger Jahren für Aufregung sorgte. Schiller, so sein absurder Schluss, sei ermordet worden. Von Freimaurern, von Juden. Und Goethe habe alles gewusst. Die Sendung erzählt vom merkwürdigen Schicksal der Schillerschen Gebeine, in der Geschichte des Nachruhms ein Kapitel für sich.