Underground oder Hochkultur
In der Jazzszene ist C.A.R. ein Geheimtipp. Ihren Master haben die vier längst in der Tasche. Wohin der Weg nunmehr führen wird, probieren die Kölner gerade aus, in Jazzclubs oder im Studio und mit einer Förderung, die kreative Freiräume verschafft.
Die Musikhochschule haben die Musiker von C.A.R. schon vor einer Weile verlassen, aber noch sind sie zu jung, um irgendwo richtig angekommen zu sein. Wenn man das mit ihrer Musik überhaupt kann: instrumental, jazzig und mit Einflüssen elektronischer Musik.
Mischung aus Improvisation und Krautrock
C.A.R. wurde 2011 von Johannes Klingebiel, Ken Hartwig, Leonardo Huhn und Christian Lorenzen gegründet. Ihre Nähe zur Pop- bzw. Clubkultur ist unüberhörbar und dennoch kann C.A.R. als Jazzquartett gelten. In der Szene wird das Quartett als echte Entdeckung gefeiert. Doch reicht das, um davon leben zu können?
Ohne Nebenjobs und eigene künstlerische Wege kommen auch die vier Jazzer aus Köln nicht um die Runden. Ihre Band mit dem "Touch einer Rockband", weil man immer in fester Besetzung spielt, ist jedoch ihr wichtigstes Projekt.
Mit Förderung in die Spur kommen
Für diese künstlerische Arbeit hat C.A.R. gerade eine auf drei Jahre angelegte Ensembleförderung des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Diese soll helfen, realistische Gagen auszuzahlen und neue Aufnahmen zu finanzieren. Im Sommer erscheint das zweite Album von C.A.R. "Befunde ab 1999". Im großen Studio im Berliner Flughafengebäude Tempelhof wird mit Rene Tinner schon wieder an der nächsten Studioproduktion gearbeitet.
Underground-Sound trifft auf Hochkultur. Kreative Impulse auf administrative Strukturen. Jan Tengeler hat die vier Musiker getroffen.