Die Sendung ist eine Wiederholung vom 10.4.2022.
Das Lyrische Quartett
Bei den Veranstaltungen der Stiftung Lyrik Kabinett wird leidenschaftlich über neue Gedichte diskutiert. © panobilder.de / Lyrik Kabinett / Dieter Lukas
Gedichten eine Bühne geben
56:49 Minuten
Enthusiastisch und wohlinformiert: Alles ändert sich, damit das Gespräch über neue Gedichtbände bleibt, wie es war. Aus „Lyrik lesen“ wird „Das Lyrische Quartett“.
Gedichte können alles, und das auf engstem Raum. Sie sind spielerisch oder grüblerisch, öffnen Räume und Perspektiven, führen ins unbekannte Eigene, machen Vertrautes fremd oder umgekehrt. Gedichte sind Wahrnehmungs- und Konzentrationsbatterien: kurz und knapp und mit lang anhaltender Wirkung, im besten Fall.
Das zurückschauende Gedicht
Gedichte handeln von allem, was in der Welt wichtig ist, und von allem anderen natürlich auch. Sie können verwundern und beglücken, verwirren und trösten, unterhalten und anstrengen, verärgern und vor den Kopf stoßen. Sind sie gelungen, dann schauen sie jedes Mal, wenn man sie ansieht, anders zurück.
Über neue Lyrik diskutierten bisher Kritiker und Kritikerinnen im Deutschen Literaturarchiv Marbach und bei Deutschlandfunk Kultur. Jetzt stoßen die Stiftung Lyrik Kabinett in München und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt hinzu, und aus „Lyrik lesen“ wird „Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch“.
Peter Rühmkorf warnte zwar: “Wer Lyrik schreibt, ist verrückt, / wer sie für wahr nimmt, wird es.“ Aber davon lassen sich die Kritikerinnen und Autoren des „Lyrischen Quartetts“ so wenig abschrecken wie Rühmkorf.
Im Lyrik Kabinett
Am 4. April 2022 ließen sich in der Münchener Stiftung Lyrik Kabinett Jan Bürger, Frieder von Ammon, Elke Schmitter und die Moderatorin Barbara Wahlster begeistern und verblüffen, anregen und zuweilen auch ärgern. Birgitta Assheuer las Auszüge aus den Gedichtbänden.
(pla)
Diese Bücher diskutiert die Runde:
- Inger Christensen: „Sich selber sehen möchte die Welt. Gedichte, Erzählungen und Essays aus dem Nachlass“. Mit 96 Aquarellen von Olav Christopher Jenssen. Herausgegeben und aus dem Dänischen von Klaus-Jürgen Liedtke mit einigen Übersetzungen von Hanns Grössel. Kleinheinrich Verlag, Münster 2022. 378 Seiten, 40 Euro
- Simone Lappert: „längst fällige verwilderung. Gedichte und Gespinste“. Diogenes Verlag, Zürich 2022. 80 Seiten, 20 Euro
- Matthew Sweeney: „Der Schatten der Eule. Gedichte". Übersetzt von Jan Wagner. Hanser Berlin, Berlin 2021. 200 Seiten, 24 Euro
Empfehlung von Elke Schmitter:
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