Diese Bücher diskutiert die Runde:
Jürgen Becker: „Die Rückkehr der Gewohnheiten. Journalgedichte“. Suhrkamp, Berlin 2022. 76 Seiten, 20 Euro
Jürgen Becker: „Gesammelte Gedichte 1971-2022“. Mit Bildern und Collagen von Rango Bohne und Fotos von Boris Becker. Herausgegeben von Marion Poschmann. Suhrkamp, Berlin 2022. 1120 Seiten, 78 Euro
Paul-Henri Campbell: „innere organe“, Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2022. 80 Seiten, 22 Euro
Ágnes Nemes Nagy: „Mein Hirn: ein See“. Zweisprachige Ausgabe. Aus dem Ungarischen von Christian Filips und Orsolya Kalász. Urs Engeler, Schupfart 2022. 226 Seiten, 18 Euro
Ágnes Nemes Nagy: „Sonnenwenden / Napfordulók“. Ausgewählte Gedichte. Deutsch / Ungarisch. Vorwort von Gyözö Ferencz. Aus dem Ungarischen von Julia Schiff in Zusammenarbeit mit Peter Gehrisch. Pop Verlag, Ludwigsburg 2021. 185 Seiten, 19,50 Euro
Empfehlung von Nico Bleutge:
Rachel Zucker: „Museum of Accidents“. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Julia Holzmüller und Ron Winkler. Elif Verlag, Nettetal 2022. 84 Seiten, 20 Euro
Das Lyrische Quartett
Gedichte schreiben heißt Räume öffnen: Wenn das gelingt, sind wir beglückt. © picture alliance / SPA
Alles in sich hineinstrudeln!
53:52 Minuten
Das Lyrische Quartett ist ein eloquenter Wanderzirkus: Es zieht zwischen Marbach und München hin und her, begrüßt wechselnde Gäste und widmet sich neuen Gedichtbänden. Im Sommer lud das Deutsche Literaturarchiv Marbach an den Neckar zum Gespräch.
Gedichte können alles – und das auf engstem Raum. Sie sind spielerisch oder grüblerisch, öffnen Räume und Perspektiven, führen ins unbekannte Eigene, machen Vertrautes fremd – oder umgekehrt.
Gedichte sind Wahrnehmungs- und Konzentrationsbatterien: kurz und knapp und mit lange anhaltender Wirkung, im besten Fall.
Gedichte handeln von allem, was in der Welt wichtig ist, und von allem anderem natürlich auch. Sie können verwundern und beglücken, verwirren und trösten, unterhalten und anstrengen, verärgern und vor den Kopf stoßen. Sind sie gelungen, dann schauen sie jedes Mal, wenn man sie ansieht, anders zurück.
Verrückt, wer Lyrik schreibt
Über neue Lyrik diskutierten bisher Kritiker und Kritikerinnen im Deutschen Literaturarchiv Marbach und bei Deutschlandfunk Kultur. Jetzt stoßen die Stiftung Lyrik Kabinett in München und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt hinzu, und aus unserer losen Reihe „Lyrik lesen“ wird „Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch“.
Peter Rühmkorf warnte zwar: “… wer Lyrik schreibt, ist verrückt, / wer sie für wahr nimmt, wird es.“ Aber davon lassen sich die Kritikerinnen und Autoren des „Lyrischen Quartetts“ so wenig abschrecken wie … Peter Rühmkorf.
Verrückt, wer über Lyrik diskutiert
Am 6. Juli 2022 ließen sich im Deutschen Literaturarchiv Marbach Kristina Maidt-Zinke (Literaturkritikerin), Gregor Dotzauer (Redakteur beim Berliner "Tagesspiegel"), Nico Bleutge (Lyriker und Literaturkritiker) und Barbara Wahlster (Moderation) begeistern und verblüffen, anregen und zuweilen auch ärgern. Birgitta Assheuer las Auszüge aus den Gedichtbänden.
(pla)