Diese Bücher diskutiert die Runde:
Michael Donhauser: "Wie Gras. Legenden"
Verlag Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2022. 85 Seiten, 20 Euro
Marieke Lucas Rijneveld: "Kalbskummer. Phantomstute"
Aus dem Niederländischen von Ruth Löbner. Suhrkamp Verlag, Berlin 2022. 223 Seiten, 25 Euro
Marko Pogačar: "Glossen gegen Gott"
Aus dem Kroatischen von Alida Bremer. Zweisprachige Ausgabe. Edition Korrespondenzen, Wien 2022. 126 Seiten, 22 Euro
Empfehlung von Dagmar Leupold:
Eugenio Montale: "Was bleibt (wenn es bleibt)? Gedichte 1920-1980"
Italienisch - Deutsch. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Christoph Ferber. Mit einem Nachwort von Georges Güntert. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Mainz 2013. 512 Seiten, 25 Euro
Lyrisches Quartett im Herbst 2022
Gedichte machen Vertrautes fremd – oder umgekehrt. © imago / Ikon Images / Skopein
Gedichte im Gespräch
56:54 Minuten
Das Lyrische Quartett ist ein eloquenter Wanderzirkus: Es zieht zwischen München und Marbach hin und her, begrüßt wechselnde Gäste und widmet sich neuen Gedichtbänden. Im Herbst lud die Stiftung Lyrik Kabinett in München zum Gespräch.
Gedichte können alles – und das auf engstem Raum. Sie sind spielerisch oder grüblerisch, öffnen Räume und Perspektiven, führen ins unbekannte Eigene, machen Vertrautes fremd – oder umgekehrt.
Gedichte sind Wahrnehmungs- und Konzentrationsbatterien: kurz und knapp und mit lange anhaltender Wirkung, im besten Fall.
Gedichte handeln von allem, was in der Welt wichtig ist, und von allem anderem natürlich auch. Sie können verwundern und beglücken, verwirren und trösten, unterhalten und anstrengen, verärgern und vor den Kopf stoßen. Sind sie gelungen, dann schauen sie jedes Mal, wenn man sie ansieht, anders zurück.
Verrückt, wer Lyrik schreibt
Über neue Lyrik diskutierten bisher Kritiker und Kritikerinnen im Deutschen Literaturarchiv Marbach und bei Deutschlandfunk Kultur. Jetzt stoßen die Stiftung Lyrik Kabinett in München und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt hinzu, und aus unserer Reihe „Lyrik lesen“ wird „Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch“.
Peter Rühmkorf warnte zwar: "wer Lyrik schreibt, ist verrückt, wer sie für wahr nimmt, wird es.“ Aber davon lassen sich die Kritikerinnen und Autoren des „Lyrischen Quartetts“ so wenig abschrecken wie Peter Rühmkorf.
Verrückt, wer über Lyrik diskutiert
Am 26. Oktober 2022 ließen sich in der Münchener Stiftung Lyrik Kabinett Daniela Strigl (Literaturkritikerin), Jan Bürger (Deutsches Literaturarchiv Marbach), Dagmar Leupold (Schriftstellerin) und Barbara Wahlster (Moderation) begeistern und verblüffen, anregen und zuweilen auch ärgern. Birgitta Assheuer las Auszüge aus den Gedichtbänden.
(pla)