Rap-Therapie in Sachen Ehebruch
Jay-Zs neues Studioalbum "4:44" ist in den Augen vieler Kritiker ein Meisterwerk. Zugleich ist es auch die Aufarbeitung seiner Ehekrise mit Beyoncé Knowles. Die hatte ihm auf ihrem letzten Album Ehebruch vorgeworfen.
Auf das neue Album des Rappers Jay-Z haben die Fans mit Spannung gewartet. Vor einem Jahr hatte seine Ehefrau Beyoncé das Album "Lemonade" veröffentlicht, auf dem sie ihren Mann des Ehebruchs bezichtigte und damit Einblick in ihre Seelenwelt gab.
Wie würde der reuige Ehemann Jay-Z reagieren? Diese Frage beschäftigte die Fans ebenso wie die Musikkritik. Und so ist das Echo auf das nun erschienene Album "4:44" (übrigens, mit Shifttaste geschrieben: $:$$) entsprechend groß.
"Bestes Album seit 10 Jahren"
Kritiker Jan Kedves (SZ Online) meint, es sei fast ein bisschen schade, dass soviel "Bohei" um die Umstände dieses Albums gemacht wird - denn 4:44 sei "ein Hammer von einem Album, schon allein musikalisch". Die Meinungen der Kritiker schwanken zwischen "Meisterwerk" und "recht konventionell", wie Markus Schneider auf Spiegel Online schreibt.
Der Musikjournalist Fabian Wolff schlägt sich eher auf die Hammer-Seite. Im Deutschlandfunk Kultur sagte er:
"Es ist das erste Album seit 10 Jahren, das man sich auch tatsächlich anhören soll."
Denn es ist keine Compilation, sondern "es geht wirklich um ihn, es ist nicht retro, er sampelt trotzdem viel und gut, weil er es sich leisten kann. Und er weiß, es ist sein letztes großes Ding..."