Das nördliche Rheinland unter der Sonne des Südens

Mit dem 16. Jahrhundert war für das Herzogtum Kleve eine nie zuvor da gewesene Blütezeit angebrochen. Seit Johann der Friedfertige von Jülich-Berg im Jahr 1521 die Herzogtümer Kleve und Jülich-Berg mit der Grafschaft Mark zum "Vereinigten Herzogtum Kleve-Jülich-Berg" zusammengeschlossen hatte, war den Herren von Kleve die allerhöchste weltliche Machtstellung im gesamten niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugefallen.
Dem gesteigerten politischen und wirtschaftlichen Format der Region entsprach ihre aufsteigende kulturelle Bedeutung. Die Region wirkte im gleichen Maße anziehend auf ausländische Künstler, wie sie selbst Impulse in fremde Länder entsandte.
Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten zwischen Herzog Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg und der Markgräfin Jacobe von Baden im Sommer 1585 sind auf diese Weise erstmals die Namen von Musikern mit Weltgeltung am Niederrhein aufgetaucht. Unter ihnen dürfte der in Evreux geborene Sänger und Komponist Jean de Castro (1540 - nach 1600) die weitreichendste Bedeutung haben. Ausgerechnet ihm scheint es am Rhein so gut gefallen zu haben, dass er die Gegend für den Rest seines Lebens gar nicht mehr verlassen mochte.
Es entspricht dabei dem Prinzip vom kulturellen Geben und Nehmen, dass mit De Castro beinahe im gleichen Moment ein Musiker aus der Normandie am Rhein sesshaft geworden ist, in dem es einen rheinischen Komponisten an Donau und Mur verschlagen hat: Zwei Jahre bevor Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg unter Klängen aus der Feder Jean de Castros Hochzeit feierte, war der geborene Niederrheiner, kaiserlich österreichische Tenorist und Grazer Hofkapellmeister Johannes von Cleve als hochberühmter Mann in Augsburg begraben worden.
Das Hilliard-Ensemble (London) hat sich auf Anregung des Niederrheinischen Musikherbstes 2006 eigens mit den Werken dieser beiden aus- und eingewanderten rheinischen Tondichter des 16. Jahrhunderts befasst und wird einige am Rhein entstandene fünfstimmige "Cantiones sacrae" von Jean de Castro den unterschiedlichen Teilen der "Missa Vous Perdes Temps" aus der Feder Johannes de Cleves gegenüberstellen.
Niederrheinischer Musikherbst 2006
Dom zu Xanten
Aufzeichnung vom 8.9.
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Kyrie
Gloria
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
Eripe me de inimicis meis
Bonum est servire Domino
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps" :
Credo
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
Stabat Mater dolorosa
Domine Deus, da cordi meo
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Sanctus & Benedictus
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
O salutaris hostia
Caro mea vere est cibus
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Agnus Dei
ca. 21:00 Uhr Konzetrpause mit Nachrichten
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Circuire possum
Anonymus (14. Jahrhundert)
Lauda "Davanti a una colonna"
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Dominus Jesus
Paolo Bivi
Caligaverunt oculi mei
Anonymus
Responsorium "Vadis propitiator"
Paolo Bivi
Tenebrae factae sunt
Anonymus
Antiphon "Ote te stauron/O quando in cruce"
Paolo Bivi
Velum templi scissum est
Costanzo Festa
Deus venerunt gentes
The Hilliard Ensemble:
David James, Countertenor
Steven Harrold, Tenor
Rogers Covey-Crump, Tenor
Gordon Jones, Bariton
Robert Macdonald, Bass
Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten zwischen Herzog Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg und der Markgräfin Jacobe von Baden im Sommer 1585 sind auf diese Weise erstmals die Namen von Musikern mit Weltgeltung am Niederrhein aufgetaucht. Unter ihnen dürfte der in Evreux geborene Sänger und Komponist Jean de Castro (1540 - nach 1600) die weitreichendste Bedeutung haben. Ausgerechnet ihm scheint es am Rhein so gut gefallen zu haben, dass er die Gegend für den Rest seines Lebens gar nicht mehr verlassen mochte.
Es entspricht dabei dem Prinzip vom kulturellen Geben und Nehmen, dass mit De Castro beinahe im gleichen Moment ein Musiker aus der Normandie am Rhein sesshaft geworden ist, in dem es einen rheinischen Komponisten an Donau und Mur verschlagen hat: Zwei Jahre bevor Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg unter Klängen aus der Feder Jean de Castros Hochzeit feierte, war der geborene Niederrheiner, kaiserlich österreichische Tenorist und Grazer Hofkapellmeister Johannes von Cleve als hochberühmter Mann in Augsburg begraben worden.
Das Hilliard-Ensemble (London) hat sich auf Anregung des Niederrheinischen Musikherbstes 2006 eigens mit den Werken dieser beiden aus- und eingewanderten rheinischen Tondichter des 16. Jahrhunderts befasst und wird einige am Rhein entstandene fünfstimmige "Cantiones sacrae" von Jean de Castro den unterschiedlichen Teilen der "Missa Vous Perdes Temps" aus der Feder Johannes de Cleves gegenüberstellen.
Niederrheinischer Musikherbst 2006
Dom zu Xanten
Aufzeichnung vom 8.9.
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Kyrie
Gloria
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
Eripe me de inimicis meis
Bonum est servire Domino
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps" :
Credo
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
Stabat Mater dolorosa
Domine Deus, da cordi meo
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Sanctus & Benedictus
Jean de Castro
aus "Cantiones Sacrae":
O salutaris hostia
Caro mea vere est cibus
Johannes de Cleve
aus "Missa Vous Perdes Temps":
Agnus Dei
ca. 21:00 Uhr Konzetrpause mit Nachrichten
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Circuire possum
Anonymus (14. Jahrhundert)
Lauda "Davanti a una colonna"
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Dominus Jesus
Paolo Bivi
Caligaverunt oculi mei
Anonymus
Responsorium "Vadis propitiator"
Paolo Bivi
Tenebrae factae sunt
Anonymus
Antiphon "Ote te stauron/O quando in cruce"
Paolo Bivi
Velum templi scissum est
Costanzo Festa
Deus venerunt gentes
The Hilliard Ensemble:
David James, Countertenor
Steven Harrold, Tenor
Rogers Covey-Crump, Tenor
Gordon Jones, Bariton
Robert Macdonald, Bass