Das Rätsel Krebs
Der Mediziner Martin Bleif, dessen Frau an Krebs starb, schreibt ein aktuelles, umfassendes und einfühlsames Buch über die komplexe Krankheit. Das Sachbuch überzeugt durch die Mischung aus fundiertem Hintergrundwissen und persönlicher Erzählung.
Nichts ist einfach, wenn es um Krebs geht. Vieles wusste der Krebsspezialist Martin Bleif über diese rätselhafte Krankheit. Und dennoch traf es ihn letztlich unvorbereitet, als 2008 seine Frau im Alter von 35 Jahren an Brustkrebs erkrankte und starb.
Eine halbe Million Menschen in Deutschland fällt jedes Jahr dem Krebs zum Opfer, und dennoch ist unser Bild geprägt von Falschinformationen und Mythen. Das war der Hauptgrund für Martin Bleif, warum er seit vielen Jahren ein Buch über Krebs schreiben wollte. Ein sachliches Buch, das informiert und mit Vorurteilen und Tabus aufräumt. Dann starb seine Frau, und es entstand ein anderes Buch, das er so nie schreiben wollte. Statt nur zu informieren, wechselt er mehrfach die Perspektive. Mal ist er der sachliche, gut informierte Arzt, und dann der Ehemann einer Krebspatientin, der nicht fassen kann, was passiert und sich fragt, warum es gerade seiner Frau passieren musste.
In eher kurzen Einführungen erzählt Martin Bleif sehr einfühlsam und bewegend von seinen persönlichen Erfahrungen. Er erinnert sich an die Erlebnisse in den letzten Monaten mit seiner Frau. Dann wechselt seine Sprache abrupt. Sachlich und meist gut verständlich liefert er einen umfassenden Überblick über den Stand der Krebsforschung.
Eine halbe Million Menschen in Deutschland fällt jedes Jahr dem Krebs zum Opfer, und dennoch ist unser Bild geprägt von Falschinformationen und Mythen. Das war der Hauptgrund für Martin Bleif, warum er seit vielen Jahren ein Buch über Krebs schreiben wollte. Ein sachliches Buch, das informiert und mit Vorurteilen und Tabus aufräumt. Dann starb seine Frau, und es entstand ein anderes Buch, das er so nie schreiben wollte. Statt nur zu informieren, wechselt er mehrfach die Perspektive. Mal ist er der sachliche, gut informierte Arzt, und dann der Ehemann einer Krebspatientin, der nicht fassen kann, was passiert und sich fragt, warum es gerade seiner Frau passieren musste.
In eher kurzen Einführungen erzählt Martin Bleif sehr einfühlsam und bewegend von seinen persönlichen Erfahrungen. Er erinnert sich an die Erlebnisse in den letzten Monaten mit seiner Frau. Dann wechselt seine Sprache abrupt. Sachlich und meist gut verständlich liefert er einen umfassenden Überblick über den Stand der Krebsforschung.
Präzises Lehrbuch
Bis ins Detail beschreibt Martin Bleif die Bedeutung einzelner Krebs- und Antikrebs-Gene. Er erklärt, warum nicht ein einzelnes verändertes Gen krank macht. Damit die Krankheit entsteht, müssen viele Faktoren zusammen kommen: Umweltfaktoren wie Ernährung und Lebensstil, sowie vererbte Risikofaktoren. Vieles ist Zufall beim Krebs, aber es gibt auch bekannte Risiken, die sich beeinflussen lassen.
Heute weiß man viel mehr über den Krebs als vor zehn oder 20 Jahren und dennoch bleiben offene Fragen. Martin Bleif erläutert die Wirkungsweise verschiedener Krebstherapien und nennt dabei, ohne zu beschönigen, auch deren Nachteile und Gefahren.
Seine persönlichen Erfahrungen spielen in den langen, erklärenden Passagen seines Buches keine Rolle. Stattdessen wirkt das Buch über viele Seiten wie ein Lehrbuch, das auch Begriffe wie Tumorsupressor-Gen, Metastasen oder Rezidive nicht ausspart. Durch diese sachlichen Seiten muss man sich hindurch arbeiten. Aber es lohnt sich. Man erhält ein umfassendes Bild.
Wenn Martin Bleif in die Wissenschaftsgeschichte eintaucht, erinnert das an den preisgekrönten Bestseller "König aller Krankheiten" von Siddhartha Mukherjee. Was Bleifs Buch an erzählerischer Kraft fehlt, gleicht es durch die persönliche Geschichte des Autors aus. Dieses private Element gibt "Krebs – die unsterbliche Krankheit" seinen authentischen Charakter. Aus zwei Perspektiven ist ein Buch entstanden, das die Krankheit Krebs gut und zugleich einfühlsam erklärt.
Besprochen von Martin Bleif
Heute weiß man viel mehr über den Krebs als vor zehn oder 20 Jahren und dennoch bleiben offene Fragen. Martin Bleif erläutert die Wirkungsweise verschiedener Krebstherapien und nennt dabei, ohne zu beschönigen, auch deren Nachteile und Gefahren.
Seine persönlichen Erfahrungen spielen in den langen, erklärenden Passagen seines Buches keine Rolle. Stattdessen wirkt das Buch über viele Seiten wie ein Lehrbuch, das auch Begriffe wie Tumorsupressor-Gen, Metastasen oder Rezidive nicht ausspart. Durch diese sachlichen Seiten muss man sich hindurch arbeiten. Aber es lohnt sich. Man erhält ein umfassendes Bild.
Wenn Martin Bleif in die Wissenschaftsgeschichte eintaucht, erinnert das an den preisgekrönten Bestseller "König aller Krankheiten" von Siddhartha Mukherjee. Was Bleifs Buch an erzählerischer Kraft fehlt, gleicht es durch die persönliche Geschichte des Autors aus. Dieses private Element gibt "Krebs – die unsterbliche Krankheit" seinen authentischen Charakter. Aus zwei Perspektiven ist ein Buch entstanden, das die Krankheit Krebs gut und zugleich einfühlsam erklärt.
Besprochen von Martin Bleif
Martin Bleif: Krebs - Die unsterbliche Krankheit
Klett-Cotta, Stuttgart 2013
528 Seiten, 24,95 Euro
Klett-Cotta, Stuttgart 2013
528 Seiten, 24,95 Euro