Das Reichsparteitagsgelände als Opern-Ausweichspielstätte sorgt weiter für Kritik

    Unvollendete Kongresshalle der NSDAP am Dutzendteich in Nürnberg aus der Vogelperspektive betrachtet.
    Die Nutzung des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg als Ausweichsspielstätte für das Opernhaus ist umstritten. © imago / imagebroker / Norbert Probst
    Die mögliche Ausweichspielstätte für Nürnbergs historisches Opernhaus auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten sorgt weiterhin für heftige Kritik. Zur Debatte steht unter anderem ein Interimsbau im Innenhof der nie vollendeten Kongresshalle. Der Verein "Geschichte für alle", der Führungen über das Reichsparteitagsgelände organisiert, sieht dadurch die Aufklärung über die Machtdemonstration, die Ideologie und Propaganda der Nazis beeinträchtigt. Da eine Sanierung des maroden Nürnberger Opernhauses viele Jahre dauern wird, wird eine vorübergehende Spielstätte benötigt. Die Kongresshalle gilt als Option. Am 15. Dezember soll der Stadtrat über das weitere Vorgehen entscheiden. Eine Vertagung sei wegen der kurzen Zeit, bis die Betriebserlaubnis für das Opernhaus endet, eigentlich nicht mehr möglich, erläuterte ein Kulturexperte der Stadt auf Anfrage. Das Staatstheater drängt deshalb auf eine schnelle Entscheidung. Eine Alternative zur Kongresshalle sehe man allerdings nicht, hieß es in einem offenen Brief der Personalvertretung. Das Ensemble traue sich demnach einen zeitgemäßen Umgang mit dem historischen Kontext durchaus zu.