Das Skelett des Schinderhannes ist eindeutig identifiziert

Dem deutschen Räuber Schinderhannes wurden Gedichte und Filme gewidmet, doch ob sein Skelett echt ist, wusste lange niemand. Nun hat ein internationales Forschungsteam die richtigen Gebeine identifiziert. Geholfen hat ein Abgleich der DNA mit einem Verwandten des Schinderhannes in fünfter Generation. Angeregt wurde die umfängliche Untersuchung von der Kuratorin der Anatomischen Sammlung an der Universität Heidelberg. Sara Doll sagte der Deutschen Presse-Agentur, für sie sei es - Zitat - "superwichtig zu wissen, wen ich hier habe". Denn jahrelang dachte man in Heidelberg, das vorhandene Skelett gehöre zu einem weniger bekannten Räuber-Kollegen mit dem Namen "Schwarzer Jonas". Nun zeigten die Analysen: Die Knochen wurden offenbar verwechselt. Die Forschungsergebnisse geben auch Aufschluss über den Wahrheitsgehalt mehrerer Gemälde und Stiche, die von dem Räuber mit dem bürgerlichen Namen Johannes Bückler existieren. Ein Porträt aus seinem Todesjahr 1803 vom Maler Karl Matthias Ernst etwa zeigt einen blassen Mann mit hellen Augen und mittelbraunem Haar. Die Genanalysen aber zeigen: Schinderhannes hatte zwar helle Haut, aber braune Augen und dunkles Haar.