Das Universum der Schicken und Schönen
Er ist der Erfinder der Ikonen des schicken metropolitanen Barcelonas: Jordi Labanda. Seine T-Shirts, Kalender, Umhängetaschen verkaufen sich in Spanien wie geschnitten Brot. Hierzulande ist Jordi Labanda noch relativ unbekannt, in Spanien dagegen gilt er als Popstar.
" Ich sehe mich vor allem als Zeichner. Das ist mein Beruf. Allerdings kann man die Reaktion der Menschen auf seine Arbeit nicht kontrollieren. Und anscheinend sehen viele mich als eine Art Popstar. Auf der Straße werde ich nach Autogrammen gefragt, es ist gibt so eine Art Aufregung um mich herum. Das ist schon seltsam."
Wenn Jordi Labanda eine Party gibt, ist es als sei man in einer seiner Illustrationen gelandet: Schöne, hochgewachsene, schlanke Menschen. Die Männer leger im engen T-Shirt, das Haar ganz "casual" gestylt. Die Frauen spitznäsig, das Pradatäschchen locker schlenkernd in der linken Hand, in der Rechten ein Glas Champagner oder stilles Wasser - wegen der Figur.
Auf solchen Empfängen kann es passieren, dass ein Mädchen in Stilethos auf Jordi zustakst, ihren Schal kokett um den Hals wirft und beifallheischend fragt: Sehe ich heute aus wie eine "Chica Labanda", wie ein Labandamädchen? Der Zeichner Jordi Labanda hat eine Glamourwelt geschaffen, zu der dazugehören will, wer sich zum spanischen Jet Set zählt.
" Das Leben ist so hässlich heutzutage und die Menschen müssen wieder träumen. Wenn ich eine Party gebe, machen sich die Leute schick und sind bereit, für eine Weile Teil dieser Fantasie zu werden. Sie glauben daran, weil sie daran glauben wollen. Ich selbst lebe nicht in einer Labandawelt, da würde ich ja verrückt!"
Lieber zieht er sich in sein Loft in der Altstadt Barcelonas zurück und zeichnet.
Der erfolgreichste Designer Spaniens ist ein unermüdlicher Arbeiter. Für die Modekette Zara hat er Parfümflaschen entworfen, für Adidas eine Werbekampagne gestaltet. Seine Handtaschen und T-Shirts werden inzwischen genauso oft kopiert wie die von Louis Vuitton oder Custo. Alle großen Zeitungen und Zeitschriften von der Wallpaper über die Elle bis zur Marie Claire wollen seine Karikaturen: Elegante kolorierte Tuschezeichnungen - Computer benutzt Labanda nur zum E-Mail-Schreiben - mit nostalgischem Charme: Jordi Labandas Frauen tragen Pferdeschwanz, eng anliegende Pullover und blicken blasiert über riesige Retro-Sonnenbrillen.
"Für mich sind die 50er und 60er Jahre die Zeit, die mein ästhetisches Empfinden am meisten geprägt haben. Und ich glaube, das war die Zeit in der die Grundlagen der Moderne gelegt wurden. "
Daraus sampelt sich Jordi Labanda seine Welt: Viel "Frühstück bei Tiffany" - er liebt Audrey Hepburn; viel Richard Avedon, dazu etwas Supermodelboom der 90er. Als der 37-Jährige vor zwölf Jahren mit dem Illustrieren begann, rümpften viele über seinen gemalten "Haute Couture Glamour" die Nase: Zu oberflächlich, zu frivol, zu modern. Es waren ausländische Journalisten, die seine poppig-bunten Comic-Wandmalereien wie die in der barcelonesischen Bar "Sandwich and Friends" zuerst lobten.
" Vierzig Jahre Isolation unter Franco haben ausgereicht, um vielen Generationen von Spaniern Angst oder Vorsicht vor allem was von außen kommt, einzuflößen. Spanien ist ein hartes Pflaster für Künstler. Es gibt viele Vorurteile und was die Moderne betrifft, waren wir immer im Schlepptau der anderen. Langsam ändert sich das, vor allem in Städten wie Barcelona. "
Denn inzwischen gilt Design made in Barcelona als Gütesiegel. Der Modedesigner Custo hat den Weg bereitet. Und jetzt ist auch Jordi Labanda ein Star und seine Produkte sind Statussymbole.
" Schön ist Mode, wenn man sie von einem intellektuellen Standpunkt betrachtet, als ein Zeichensystem. Fashion victims verstehen das nicht. Ich halte es für einen großen Fehler, ein Fashion Victim zu sein, weil ihr "dem Trend hinterher rennen" ins Nichts führt. "
Dabei sind die Fashion Victims seine besten Kunden. Sie kaufen jedes seiner Produkte: Federmäppchen, Strandhandtücher, T-Shirts, Handtaschen, Porzellanteller, egal wie viel sie kosten. Für sie ist Jordi Labanda Gott. Ein ziemlich launischer Gott, der sich ganz offen köstlich über ihren Kaufrausch amüsiert.
" Das ist ganz dreister Kommerz. Aber so funktioniert eben Popkultur. Und ich finde es extrem modern, so dreist zu sein: Konsumgeilheit eigentlich zu verachten und gleichzeitig absolut davon fasziniert zu sein. Das ist irgendwie sehr Andy Warhol. (lacht)"
Wenn Jordi Labanda eine Party gibt, ist es als sei man in einer seiner Illustrationen gelandet: Schöne, hochgewachsene, schlanke Menschen. Die Männer leger im engen T-Shirt, das Haar ganz "casual" gestylt. Die Frauen spitznäsig, das Pradatäschchen locker schlenkernd in der linken Hand, in der Rechten ein Glas Champagner oder stilles Wasser - wegen der Figur.
Auf solchen Empfängen kann es passieren, dass ein Mädchen in Stilethos auf Jordi zustakst, ihren Schal kokett um den Hals wirft und beifallheischend fragt: Sehe ich heute aus wie eine "Chica Labanda", wie ein Labandamädchen? Der Zeichner Jordi Labanda hat eine Glamourwelt geschaffen, zu der dazugehören will, wer sich zum spanischen Jet Set zählt.
" Das Leben ist so hässlich heutzutage und die Menschen müssen wieder träumen. Wenn ich eine Party gebe, machen sich die Leute schick und sind bereit, für eine Weile Teil dieser Fantasie zu werden. Sie glauben daran, weil sie daran glauben wollen. Ich selbst lebe nicht in einer Labandawelt, da würde ich ja verrückt!"
Lieber zieht er sich in sein Loft in der Altstadt Barcelonas zurück und zeichnet.
Der erfolgreichste Designer Spaniens ist ein unermüdlicher Arbeiter. Für die Modekette Zara hat er Parfümflaschen entworfen, für Adidas eine Werbekampagne gestaltet. Seine Handtaschen und T-Shirts werden inzwischen genauso oft kopiert wie die von Louis Vuitton oder Custo. Alle großen Zeitungen und Zeitschriften von der Wallpaper über die Elle bis zur Marie Claire wollen seine Karikaturen: Elegante kolorierte Tuschezeichnungen - Computer benutzt Labanda nur zum E-Mail-Schreiben - mit nostalgischem Charme: Jordi Labandas Frauen tragen Pferdeschwanz, eng anliegende Pullover und blicken blasiert über riesige Retro-Sonnenbrillen.
"Für mich sind die 50er und 60er Jahre die Zeit, die mein ästhetisches Empfinden am meisten geprägt haben. Und ich glaube, das war die Zeit in der die Grundlagen der Moderne gelegt wurden. "
Daraus sampelt sich Jordi Labanda seine Welt: Viel "Frühstück bei Tiffany" - er liebt Audrey Hepburn; viel Richard Avedon, dazu etwas Supermodelboom der 90er. Als der 37-Jährige vor zwölf Jahren mit dem Illustrieren begann, rümpften viele über seinen gemalten "Haute Couture Glamour" die Nase: Zu oberflächlich, zu frivol, zu modern. Es waren ausländische Journalisten, die seine poppig-bunten Comic-Wandmalereien wie die in der barcelonesischen Bar "Sandwich and Friends" zuerst lobten.
" Vierzig Jahre Isolation unter Franco haben ausgereicht, um vielen Generationen von Spaniern Angst oder Vorsicht vor allem was von außen kommt, einzuflößen. Spanien ist ein hartes Pflaster für Künstler. Es gibt viele Vorurteile und was die Moderne betrifft, waren wir immer im Schlepptau der anderen. Langsam ändert sich das, vor allem in Städten wie Barcelona. "
Denn inzwischen gilt Design made in Barcelona als Gütesiegel. Der Modedesigner Custo hat den Weg bereitet. Und jetzt ist auch Jordi Labanda ein Star und seine Produkte sind Statussymbole.
" Schön ist Mode, wenn man sie von einem intellektuellen Standpunkt betrachtet, als ein Zeichensystem. Fashion victims verstehen das nicht. Ich halte es für einen großen Fehler, ein Fashion Victim zu sein, weil ihr "dem Trend hinterher rennen" ins Nichts führt. "
Dabei sind die Fashion Victims seine besten Kunden. Sie kaufen jedes seiner Produkte: Federmäppchen, Strandhandtücher, T-Shirts, Handtaschen, Porzellanteller, egal wie viel sie kosten. Für sie ist Jordi Labanda Gott. Ein ziemlich launischer Gott, der sich ganz offen köstlich über ihren Kaufrausch amüsiert.
" Das ist ganz dreister Kommerz. Aber so funktioniert eben Popkultur. Und ich finde es extrem modern, so dreist zu sein: Konsumgeilheit eigentlich zu verachten und gleichzeitig absolut davon fasziniert zu sein. Das ist irgendwie sehr Andy Warhol. (lacht)"