Das Versagen der Eltern

Der Regisseur Hans-Christian Schmid sieht in seinem Berlinale-Beitrag "Requiem" vor allem eine Familiengeschichte, das Thema Exorzismus stehe nicht im Mittelpunkt. "Es geht darum, warum sich eine junge Frau nicht von ihrer Familie lösen kann", sagte Schmid.
Im Mittelpunkt des Films stünden die Fragen: "Wie kommt es dazu? Warum kann ihr niemand helfen?", erklärte Schmid, der durch Filme wie "Lichter" und "Nach Fünf im Urwald" bekannt wurde. Bei der Schuldfrage verweist der Regisseur nicht auf die Kirche; letztlich wiege "das Versagen der Eltern" am schwersten.

"Requiem" erzählt von einem spektakulären Fall einer Teufelsaustreibung mit tödlichem Ausgang. Die Geschichte ist inspiriert von einer wahren Begebenheit. Anfang der 70er Jahre meint eine in Süddeutschland lebende junge Frau, vom Teufel besessen zu sein und unterzieht sich einem Exorzismus.

Der letzte deutsche Beitrag im Berlinale-Wettbewerb wurde vom Publikum mit anerkennendem Applaus aufgenommen. Insgesamt vier deutsche Filme waren in der Bären-Konkurrenz. Neben "Requiem" und "Sehnsucht" ging Matthias Glasners kontrovers diskutiertes Vergewaltiger-Drama "Der freie Wille" mit dem für einen Darstellerpreis gehandelten Jürgen Vogel ins Rennen. Oskar Roehler zeigte die ebenfalls mit gemischtem Echo aufgenommene Romanverfilmung "Elementarteilchen", bei der Martina Gedeck als Darstellerin herausstach.