Technisches Zeitalter und Musikmissbrauch
Das Werk des Musikhistorikers Fred K. Prieberg (1928-2010)
Von Björn Gottstein
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013
Deutsche Musikgeschichte als Geschichte ihrer Verdrängungen
57:14 Minuten
Mit "Musik im NS-Staat" veröffentlichte Fred K. Prieberg 1982 die erste systematische Darstellung zur Geschichte und Organisation von Musik im Nationalsozialismus. Seine akribische Forschung machte ihn zum Experten für den Zusammenhang von Musik und Macht.
Fast zwei Jahrzehnte lang hatte Fred K. Prieberg Bibliotheken, Archive und Verlage im In- und Ausland durchsucht und 1981 mit dem Buch "Musik im NS-Staat" das Ergebnis seiner Recherchen vorgelegt. Zehn Jahre später veröffentlichte er "Musik und Macht" und schrieb das Thema mit dem 2005 auf einer CD-ROM erschienenen Nachschlagewerk "Deutsche Musiker 1933-1945" fort.
Mit seinen fulminanten Dokumentationen schrieb der unerschrockene Forscher deutsche Musikgeschichte als Geschichte ihrer Verdrängungen.
Mit seinen fulminanten Dokumentationen schrieb der unerschrockene Forscher deutsche Musikgeschichte als Geschichte ihrer Verdrängungen.
Musik als gesellschaftliches Produkt
Doch Prieberg war nicht nur dokumentarisch tätig. Er hatte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie studiert und seit 1953 Beiträge für deutsche Rundfunkanstalten produziert.
Sein Interesse galt ursprünglich der Technik, dem neuen Medium, der elektronischen Musik. Viele der Entwicklungen, die er beschrieb, waren erst wenige Jahre alt. Prieberg versuchte, sie in ihrer gesellschaftsverändernden Dimension zu verstehen.
Sein Interesse galt ursprünglich der Technik, dem neuen Medium, der elektronischen Musik. Viele der Entwicklungen, die er beschrieb, waren erst wenige Jahre alt. Prieberg versuchte, sie in ihrer gesellschaftsverändernden Dimension zu verstehen.