Ungekannte stilistische Vielfalt
Vor 50 Jahren kam das "White Album" der Beatles in die Plattenläden - ein Werk, das die Fangemeinde bis heute spaltet. Auch der Musikkritiker Volker Rebell war zunächst enttäuscht davon, findet aber heute: "Die Magie war immer noch da."
Am 22. November 1968 erschien das Doppelalbum "The Beatles", das als "White Album" Musikgeschichte geschrieben hat. Die Fab Four schlugen damit ein neues Kapitel auf, denn das Weiße Album unterschied sich stark von seinem Vorgänger. Es enthielt Elemente von Blues, Swing, Folk, Pop und Hardrock – eine Experimentierfreude, die allerdings nicht allen gefallen hat.
Abkehr von psychedelischen Klängen
Zunächst sei er von dem Album etwas enttäuscht gewesen, erzählt der Musikkritiker Volker Rebell im Deutschlandfunk Kultur. "Jede Single der Beatles von 1963 bis 1968, jedes Album waren für uns Beatles-Fans Quantensprünge. Wir konnten kaum nachkommen – soviel haben die Bealtes verändert, musikalisch, stilistisch, neue Instrumente, neue Ideen. Und nach 'Sergeant Pepper' haben wir gehofft, dass es mit diesem psychedelischen Füllhorn weitergeht." Dem sei aber nicht so gewesen.
Das Ende war schon zu spüren
Das Album habe auch das Ende der Beatles eingeläutet. "Man hört natürlich, wenn sie miteinander spielen, dass die Magie immer noch da war. Trotzdem war das Gefüge bereits angeknackst." Das Endprojekt sei allerdings dennoch Beatles-konstistent und enthalte Klasse-Songs. "Man muss sich wirlich bewusst machen, was die Beatles damals mit diesem Album auch hervorgebracht haben. Die unglaubliche stilistische Vielfalt, die auf dem White Album zu finden sei, habe es damals noch nicht gegeben, so Rebell – "und ich behaupte, das gab es bis heute nicht wieder."