Forscher im Kampf gegen Cyberattacken
Schnelle Reaktion ist der Vorteil des Nationalen Forschungsinstituts für angewandte Cybersicherheit, sagt deren Leiter Michael Waidner. Aber der jüngste Datenklau habe gezeigt, wie blauäugig viele Nutzer immer noch im Internet unterwegs seien.
Lange war Cybersicherheit eher ein Thema für Fachleute. Spätestens nach dem jüngsten Datendiebstahl ist die Sorge vor den Bedrohungen in aller Munde. Die Bundesregierung hat eine Vielzahl von Einrichtungen, die so etwas wie die digitale Sicherheitsarchitektur bilden sollen. Darunter ist auch das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit (Crisp), ein Forschungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft für ihre beiden Darmstädter Institute SIT und IGD unter Beteiligung der Technischen Universität Darmstadt und der Hochschule Darmstadt.
Blauäugiger Umgang mit Daten
Den Umgang mit den eigenen Daten hält der Leiter von Crisp, Michael Waidner, immer noch für ziemlich blauäugig. Es gebe in der Cybersicherheit einen großen Forschungsbedarf, dem sich das seit 1. Januar tätige Zentrum widme. Die 450 Mitarbeiter sollen in den nächsten Jahren auf 700 anwachsen.
"Wir können schnell reagieren", sagte Waidner. Dank der staatlichen Förderung müssten nicht erst mühsam Projektanträge geschrieben werden. Sobald es einen neuen Hackerangriff oder eine neue Technologie gebe, dann könne Crisp sofort loslegen.
Nutzer hinken hinterher
"Die Erkenntnis, das da ein Problem ist, ist schnell, aber das Bewusstsein bei den Nutzern entwickelt sich dann sehr, sehr langsam", sagte der Professor. Auch die Umsetzung dauere viel zu lange. "Im Cyber-Sicherheitsbereich gibt es wenig Unterschiede, Deutschland steht da nicht besser oder schlechter da als der Rest von Europa zumindest." (gem)