"Europäische Regelung kann Vorbild sein"
Der Vater des Internets, Tim Berners-Lee, hat ein weltweites Grundgesetz für das World Wide Web gefordert. Der Unternehmer Stephan Noller ist skeptisch, ob eine solche Verfassung für das Internet ausreiche, um den aktuellen Problemen zu begegnen. Dabei würde eine einheitliche Regelung Europa wirtschaftlich helfen.
Noller findet es problematisch, wenn Nutzer sich mithilfe von algorithmisch gefilterten Daten informieren - ohne es zu wissen. Das gelte vor allem für politische Ereignisse wie momentan die Ukraine-Krise. Denn Algorithmen könnten dazu führen, dass der Nutzer einseitige, politisch gefärbte Informationen bekomme. So habe es etwa im US-Präsidentschaftswahlkampf bei Google eine Pro-Obama-Filterung gegeben. Um den Nutzer darüber zu informieren, schlägt Noller eine gesetzliche Pflicht zur Kennzeichnung solcher gefilterten Inhalte vor.
Zur Verbesserung des Datenschutzes plädiert Noller für eine gesamteuropäische Regelung. "Wir Europäer haben eine lange Datenschutztradition. Die werden wir nicht schleifen, sondern zu einem Standard machen. Das kann sogar Vorbildcharakter haben." Außerdem würde Europa mit einer einheitlichen Lösung als Wirtschaftsraum zugänglich.