"Volksverschlüsselung" für E-Mails
Geknackte E-Mails – das wollen die Deutsche Telekom und das Fraunhofer Institut mit ihrem Projekt "Volksverschlüsselung" verhindern. Das System soll dem Nutzer die Anwendung der Verschlüsselung abnehmen, erklärt der IT-Journalist Manfred Kloiber.
Schwierige Datensicherung: Von den Millionen E-Mails, die in Deutschland täglich verschickt werden, sind nur die allerwenigsten verschlüsselt – es kann also mitgelesen werden. Das wollen die Deutsche Telekom und das Fraunhofer Institut ändern: mit ihrem Projekt "Volksverschlüsselung".
Der IT-Journalist Manfred Kloiber erklärte im Deutschlandradio Kultur das neue Verfahren. Dieses System setze beim häuslichen Rechner an:
"Und zwar sorgt es dafür, dass das E-Mail Programm automatisch um ein Verschlüsselungsmodul ergänzt wird, damit man überhaupt verschlüsselt mailen kann. Und die zweite Funktion auf dem Rechner ist die so genannte Schlüsselverwaltung. Das ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit. Die Software soll Ihnen das nun abnehmen. Und das ist deshalb so wichtig, weil daran bisher wirklich viele Benutzer gescheitert sind."
Die Echtheit der geheimen Verschlüsselung
Die dritte Funktion der "Volksverschlüsselung" komme dann in den Rechenzentren der Telekom zum Tragen, erläuterte Kloiber. Dort würden die sogenannten Zertifikate für die Schlüssel verwaltet:
"Das müssen Sie sich wie einen elektronischen Notar vorstellen. Wenn Sie mir zum Beispiel eine verschlüsselte Mail schicken wollen, dann müssen Sie ja sicher sein, dass Sie wirklich meinen öffentlichen Schlüssel zum Verschlüsseln verwenden, damit ich nur mit meinem geheimen Schlüssel das dann auch lesen kann. Und die Echtheit, die wird mit diesem Zertifikat belegt."
Die Komfort-Funktion funktioniert nur mit "Windows"
Das System funktioniere im Prinzip unabhängig von den verschiedenen Betriebssystemen, sagte Kloiber. Es werde eigentlich ein universell gültiger Internet-Standard verwendet. Gleichwohl gebe es eine Einschränkung:
"Aber diese Komfort-Funktion, dass Ihnen das alles mundgerecht auf dem Rechner installiert und verwaltet wird, das funktioniert im Moment nur mit 'Windows'."