Reinhard Kleist: "Starman. David Bowie's Ziggy Stardust Years"
Carlsen-Verlag
176 Seiten, 25 Euro
Comic "Starman"
Auf dem Gipfel des Ruhms: Reinhard Kleist zeigt David Bowie in seiner Rolle als Ziggy Stardust. © Carlsen Verlag / Reinhard Kleist
David Bowie hoch zwei
09:02 Minuten
In seinem neuen Comic lässt Reinhard Kleist den erwachsenen David Bowie auf sein Teenager-Ich treffen, mal in schillernden Farben, mal in Schwarz-Weiß. Der Autor erklärt sich zum innigen Fan des britischen Rockstars.
"Ihn umschwebte eine Aura von Geheimnis", schwärmt Comicautor Reinhard Kleist über David Bowie. "Er sah fantastisch aus." Außerdem habe er Identifikationspotenzial geboten. "Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen", erzählt Kleist. "Ich war nicht wie die anderen."
In Bowie habe er jemanden gefunden, der ebenfalls anders war. "Ich war ganz schnell verknallt in ihn." Dies habe dazu geführt, dass er nun einen Comic über den britischen Musiker gezeichnet habe.
Bowie begegnet sich selbst
Der Comic beschäftigt sich auf verschiedenen Ebenen mit Bowie: Zum einen zeigt Reinhard Kleist das Rockstarleben, die Ziggy-Stardust-Phase in den 70ern, erzählt in knalligen Farben. Zum anderen wirft er einen Blick auf die Teenager-Jahre des Musikers, auf die Enge der Kleinstadt, aus der er habe fliehen wollen. Dieser Teil ist in Schwarz-Weiß gehalten. Beide Figuren – der junge und der erwachsene Bowie – begegnen sich im Laufe der 176 Seiten.
"Ich erzähle sehr filmisch in meinen Comics", erklärt Reinhard Kleist. "Ich möchte, dass im Kopf des Lesers ein Spielfilm entsteht." Bestenfalls vergesse man, dass man einen Comic vor sich habe, meint Kleist. Er wünscht sich, dass sein Publikum von den Bildern in den Bann gezogen wird.
Auf dem Weg zum Weltstar
Die Rahmenhandlung bilde die Ziggy-Stardust-Tour, erläutert Kleist. Wir begleiten David Bowie auf seinem Weg zum Weltruhm. "Ich wusste gar nicht, welche Mechanismen in Gang gesetzt wurden, um David Bowie berühmt zu machen", verrät der Autor über seine Recherche.
"Das war ein Husarenstück, was Bowie und sein Manager Tony Defries da hingelegt haben." Der Manager sei genial gewesen, habe aber auch viele Leute in den Ruin getrieben.
Für Grafikdesigner und Autor Reinhard Kleist ist es schon der dritte Comic, den er einem Musiker widmet. Zuvor hatte er über Johnny Cash und Nick Cave geschrieben. Über Musiker als Sujet sagt der Berliner: "Es ist eine Möglichkeit, den Comic hinauszukatapultieren aus der kleinen Comic-Welt. Das war schon immer mein Ziel."