David-Bowie-Musical "Lazarus" in Düsseldorf

Boulevardkomödie statt Fiebertraum

Lazarus Musical von David Bowie und Enda Walsh Regie: Matthias Hartmann Bühne: Volker Hintermeier Kostüm: Su Bühler Musikalische Leitung: Heinz Hox Videodesign: Stephan Komitsch, Roman Kuskowski Choreografie: Bridget Petzold Vocal Coach: Kerstin Brix Licht: Jean-Mario Bessière Dramaturgie: Janine Ortiz Inga Krischke, Eva Löser, Florentine Kühne, Marie Jensen Foto: Lucie Jansch
David Bowie und Enda Walsh schrieben "Lazarus", Matthias Hartmann inszeniert in Düsseldorf © c Lucie Jansch
Stefan Keim im Gespräch mit Eckhard Roelcke |
David Bowies letzter musikalischer Gruß thematisiert das ewige Leben: "Lazarus" heißt das Musical, das jetzt in Düsseldorf Deutschland-Premiere gefeiert hat. Das Publikum war begeistert, unser Kritiker Stefan Keim weniger.
Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte David Bowie im Dezember 2015 bei der "Lazarus"-Premiere in New York. Jetzt folgte die deutsche Erstaufführung am Düsseldorfer Schauspielhaus unter der Regie von Matthias Hartmann, der seit einem offenen Brief von Mitarbeitern des Burgtheaters unter Druck steht. In dem Brief wird Hartmann vorgeworfen, während seiner Intendanz in Wien eine "Atmosphäre der Angst" geschaffen zu haben. "Davon hat man aber nichts mitbekommen", sagt unser Theaterkritiker Stefan Keim.

Der Außerirdische und die junge Frau

Die Geschichte des Musicals sei nicht wirklich stringent, dafür schnell erzählt: Ein Außerirdischer kommt auf die Erde und erfindet eine junge Frau, die ihm eine Rakete bauen soll. Das wird alles recht melancholisch dargeboten, viele Songs werden weitab vom Publikum, in der Kuppel, die zur Rakete werden soll, gesungen.
Lazarus
Musical von David Bowie und Enda Walsh
 
Regie: Matthias Hartmann
Bühne: Volker Hintermeier
Kostüm: Su Bühler
Musikalische Leitung: Heinz Hox
Videodesign: Stephan Komitsch, Roman Kuskowski
Choreografie: Bridget Petzold
Vocal Coach: Kerstin Brix
Licht: Jean-Mario Bessière
Dramaturgie: Janine Ortiz
Lieke Hoppe, Hans Petter Melø Dahl
 
Foto: Lucie Jansch
Sieht schon nach Bowie aus: Hans Petter Melø Dahl © Lucie Jansch
Hartmann versuche dem Stück in allen seinen Facetten gerecht zu werden. "Das ist zuerst einmal gut, führt hier aber nicht zu einem glücklichen Ergebnis". Statt wie ein Fiebertraum, wie von Bowie gewünscht, fühle sich das Stück wie eine perfekte Kunstinstallation an.

Es fehlt der Flow, aber das Publikum ist begeistert

Was fehlt sei der Flow - manche Dialoge seien durchaus witzig, aber leider werde die Aufführung immer wieder in Richtung Boulevardkomödie heruntergeholt. Das Publikum sei nichtsdestotrotz begeistert gewesen, es wurde im Stehen applaudiert. Die Bowie-Fans waren glücklich.
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