Ines Geipel, Schöner Neuer Himmel. Aus dem Militärlabor des Ostens, Klett Cotta Verlag 2022, 288 Seiten, 22 Euro.
Ines Geipel über DDR-Weltraumforschung
Die Autorin Ines Geipel hat ein Buch über die geheime DDR-Weltraumforschung geschrieben, die bisher wenig erforscht wurde. © picture alliance / dpa / Soeren Stache
Anschreiben gegen den "Kosmos-Kitsch"
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In ihrem neuen Buch „Schöner neuer Himmel" nimmt sich die Autorin Ines Geipel die DDR-Weltraumforschung vor. Sie beschäftigt sich mit Experimenten an Menschen und hat sich dafür durch die Archive gewühlt, den früheren Staatsgeheimnissen auf der Spur.
Die Weltraumforschung der DDR war ein gut gehütetes Staatsgeheimnis. In ihrem neuen Buch "Schöner neuer Himmel" ermöglicht die Autorin und frühere DDR-Hochleistungssportlerin Ines Geipel neue Einblicke. Sie hat dafür in den Archiven vieles zu Tage gebracht, das bisher über die Experimente am Menschen unbekannt blieb.
Experimente mit Menschen.
"Ich wollte ein bisschen anschreiben gegen unseren Kosmos-Kitsch", sagt Geipel. Wenn es um den Weltraum gehe, habe man bestimmte Bilder im Kopf. Angeregt wurde das Projekt durch einen Mann, der sie vor vier Jahren bei einer Veranstaltung ansprach und ihr erzählte, wie er sich einst im weltraummedizinischen Institut der DDR in Königsbrück bei Dresden wiederfand.
Dort sei er im Nebenraum zu Sigmund Jähn gewesen, dem ersten deutschen Kosmonaut im All. "Er wollte wissen, was ist mit mir passiert?", erzählt Geipel von diesem Mann, der keine Wimpern und keine Augenbrauen mehr gehabt habe.
Verbindungen zur Gegenwart
Dieser Jakob sei der rote Faden durch das Buch, so die Autorin. Es gehe dabei auch nicht nur um die Vergangenheit, denn es gebe viele Verbindungen bis in die Gegenwart. "Es gibt eine übermäßige Renaissance dieser gesamten Militärforschung, der Forschung für den Himmel." Beim Schreiben sei das Buch immer brisanter geworden.
(gem)
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