De Maizière: Islam in Deutschland nicht auf gleicher Stufe wie christlich-jüdisches Religionsverständnis
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht auf absehbare Zeit keine Gleichstellung von Christentum und Islam in Deutschland. Die Grünen-Politikerin Kathrin Göring-Eckhardt fordert derweil mehr Lehrer für eine bessere Integration.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht auf absehbare Zeit keine Gleichstellung von Christentum und Islam in Deutschland.
Der Satz von Bundespräsident Wulff (CDU) in seiner Rede zur Deutschen Einheit, der Islam sei ein Teil Deutschlands, bedeute zwar, dass diese Religion dazu gehöre, aber eben auch, dass sie nur ein Teil sei. "Wenn Sie jetzt fragen: Wird damit der Islam auf die gleiche Stufe gestellt wie das christlich-jüdische Religionsverständnis, Kulturverständnis, was wir haben, dann ist meine Antwort: auf absehbare Zeit nein", sagte der Bundesinnenminister beim 70. Forum Pariser Platz, einer Veranstaltung von Deutschlandradio Kultur und Phoenix.
De Maizière wies den Vorwurf zurück, sein Ministerium habe Mittel für Integrationskurse gekürzt. "Trotzdem gibt es da, das bestreite ich gar nicht, Wartelisten, weil wir die im Moment auch schlecht organisiert haben (…) Nur eine Kürzung von Integrationskursen hat es nicht gegeben, sondern eine Aufstockung um 15 Millionen im laufenden Haushalt."
Geld sei zwar wichtig für die Integration, aber nicht allein entscheidend für die Integration: "Wenn türkische Eltern, marokkanische Eltern, italienische Eltern (…) - wenn sie nur die SAT-Schüssel haben und nur das türkische, marokkanische, italienische Fernsehen sehen und am Küchentisch mit ihren Kindern nie Deutsch sprechen, dann ist es schwierig, auch mit einem Kurs das alles auszugleichen", so der Innenminister. "Da gibt es viele Dinge, die gar kein Geld kosten: dass man sich Mühe gibt, dass man sagt, man will hier ankommen."
Ziel der Integration sei nicht die Assimilation, aber dass Menschen nicht-deutscher Herkunft Deutsche würden, so De Maizière. Die deutsche Staatsbürgerschaft allein reiche dazu nicht aus, wie islamistische Täter mit deutschem Pass zeigten. "Integration ist gelungen, wenn aus der Andersartigkeit kein Problem mehr entsteht. Das würde mir schon reichen", sagte der Bundesinnenminister.
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) forderte für Brennpunktbezirke wie Berlin-Neukölln deutlich mehr Lehrer. "Von mir aus sollen in Neukölln in einer Klasse doppelt so viele Lehrer sein wie in Charlottenburg oder Zehlendorf", sagte die Grünen-Politikerin. Das koste "richtig Geld", sei aber eine große Chance für die Integration.
Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass die meisten Menschen mit ausländischen Wurzeln auf Dauer in Deutschland leben wollten und für den deutschen Pass Schlange stünden. Man solle nicht die Vorurteile schüren, dass die Zuwanderer sich generell nicht integrieren wollten. Vielfalt sei eine Bereicherung für die Gesellschaft.
Der Satz von Bundespräsident Wulff (CDU) in seiner Rede zur Deutschen Einheit, der Islam sei ein Teil Deutschlands, bedeute zwar, dass diese Religion dazu gehöre, aber eben auch, dass sie nur ein Teil sei. "Wenn Sie jetzt fragen: Wird damit der Islam auf die gleiche Stufe gestellt wie das christlich-jüdische Religionsverständnis, Kulturverständnis, was wir haben, dann ist meine Antwort: auf absehbare Zeit nein", sagte der Bundesinnenminister beim 70. Forum Pariser Platz, einer Veranstaltung von Deutschlandradio Kultur und Phoenix.
De Maizière wies den Vorwurf zurück, sein Ministerium habe Mittel für Integrationskurse gekürzt. "Trotzdem gibt es da, das bestreite ich gar nicht, Wartelisten, weil wir die im Moment auch schlecht organisiert haben (…) Nur eine Kürzung von Integrationskursen hat es nicht gegeben, sondern eine Aufstockung um 15 Millionen im laufenden Haushalt."
Geld sei zwar wichtig für die Integration, aber nicht allein entscheidend für die Integration: "Wenn türkische Eltern, marokkanische Eltern, italienische Eltern (…) - wenn sie nur die SAT-Schüssel haben und nur das türkische, marokkanische, italienische Fernsehen sehen und am Küchentisch mit ihren Kindern nie Deutsch sprechen, dann ist es schwierig, auch mit einem Kurs das alles auszugleichen", so der Innenminister. "Da gibt es viele Dinge, die gar kein Geld kosten: dass man sich Mühe gibt, dass man sagt, man will hier ankommen."
Ziel der Integration sei nicht die Assimilation, aber dass Menschen nicht-deutscher Herkunft Deutsche würden, so De Maizière. Die deutsche Staatsbürgerschaft allein reiche dazu nicht aus, wie islamistische Täter mit deutschem Pass zeigten. "Integration ist gelungen, wenn aus der Andersartigkeit kein Problem mehr entsteht. Das würde mir schon reichen", sagte der Bundesinnenminister.
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) forderte für Brennpunktbezirke wie Berlin-Neukölln deutlich mehr Lehrer. "Von mir aus sollen in Neukölln in einer Klasse doppelt so viele Lehrer sein wie in Charlottenburg oder Zehlendorf", sagte die Grünen-Politikerin. Das koste "richtig Geld", sei aber eine große Chance für die Integration.
Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass die meisten Menschen mit ausländischen Wurzeln auf Dauer in Deutschland leben wollten und für den deutschen Pass Schlange stünden. Man solle nicht die Vorurteile schüren, dass die Zuwanderer sich generell nicht integrieren wollten. Vielfalt sei eine Bereicherung für die Gesellschaft.