Eine Tatort-Kommissarin mit dem Namen eines Holocaust-Opfers
Eines Tages entdeckt die Schauspielerin Margarita Broich einen Stolperstein, der an die ermordete Jüdin Selma Jacobi erinnert. Nun trägt sie diesen Namen als Tatort-Kommissarin. Was halten Sie davon?
Margarita Broich ist künftig als Tatort-Kommissarin aus Hessen zu sehen. Doch mit der Wahl ihres Rollen-Namens ist sie auf Kritik gestoßen: Selma Jacobi - so hieß eine Berliner Jüdin, die 1943 - mit 89 Jahren - nach Theresienstadt deportiert wurde und dort im Ghetto gestorben ist.
Aus Sicht des Hessischen Rundfunks ist die Namenswahl "keine große Tat, sondern eine kleine Geste in der Verantwortung gegen das Vergessen". Mit dem "Tatort" würden Millionen Zuschauer an das Nazi-Oper Selma Jacobi erinnert.
Ganz anders sieht das Michael Naumann. Der frühere Kulturstaatsminister, heute Direktor der Barenboim-Said-Akademie in Berlin, lehnt die Art der Namengebung ab. Es sei eine gedankenlose Anmaßung, sich für die Rolle in einem Unterhaltungsfilm den Namen einer toten Jüdin zu borgen.
Eine Tatort-Kommissarin namens Selma Jacobi. Was halten Sie davon?
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