Debatte über Feuerwerk an Silvester

Vor allem Männer lassen es knallen

Eine Hand nimmt eine Schachtel mit der Aufschrift "China-Böller" aus einem Karton.
Für viele gehört die Böllerei an Silvester zum Ritual © picture alliance / dpa / Tobias Kleinschmidt
Mebel Hummig im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
Böllern an Silvester ist eher Männersache, erklärt die Pyrotechnikerin Mebel Hummig. Die Amateure gingen ebenso wie die professionellen Feuerwerker höhere Risiken ein als die Frauen. Privates Feuerwerk zu verbieten hält sie für eine gute Idee.
Die Deutsche Umwelthilfe greift immer wieder umstrittene Themen auf: Fahrverbote, Tempolimit auf Autobahnen. Jetzt fordert sie kurz vor Silvester ein Verbot von Feuerwerken in den Innenstädten. Dabei fällt auf, dass PS-starke Autos und Böller zu Silvester eines gemeinsam zu haben scheinen: Meist werden sie von Männern geschätzt. Die Pyrotechnikerin Mebel Hummig bildet an ihrer eigenen Schule in Oberbayern Großfeuerwerker aus und bestätigt aus eigener Erfahrung: In ihrem Beruf tummeln sich fast nur Männer.

Schwere, dreckige Arbeit

Bei der Arbeit als Feuerwerker müsse man schwer tragen und es sei eine dreckige Tätigkeit, sagte Hummig im Deutschlandfunk Kultur. Sie selbst sei in einem Familienbetrieb groß geworden, schon ihre Eltern waren Pyrotechniker und sie habe deshalb den Beruf ergreifen wollen. Die wenigen Frauen, die sie ausgebildet habe, hätten sich mehr an Regeln gehalten als die Männern. Sie arbeiteten vorsichtiger und sicherer. "Von den ganzen Unfällen, die ich so mitbekommen hat, ist mir noch kein Unfall mit einer Frau begegnet."
Silvester-Raketen und Böller liegen ausgebreitet auf einem Tisch.
Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Verbot des privaten Feuerwerks © dpa / picture alliance / Lino Mirgeler
Bei der aktuellen Debatte über ein mögliches Verbot der privaten Böllerei, gehört Hummig zu den Befürwortern. "Es ist einerseits sehr gefährlich, wie leichtsinnig die Leute mit den Gegenständen umgehen", sagte die Pyrotechnikerin. Außerdem entstehe viel Müll und Feinstaub in der Luft. "Die Tiere werden genervt durch das stundenlange Böllern", nannte sie ein weiteres Argument.
Hummig hält es für besser, das private Silvesterknallen zu verbieten und stattdessen ein professionelles Feuerwerk zu organisieren. Das dauere dann 20 Minuten, es entstehe viel weniger Rauch und auch die Tierschützer wüssten Bescheid, wann es wieder zu Ende sei. "Jeder hat etwas davon und einfach weniger gefährlich und weniger Müll." (gem)
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