Sachargumente statt Moralkeule
Ein internes ARD-Papier sorgt für Aufsehen: Es empfiehlt moralische Argumente als beste Verteidigung gegen Angriffe von GEZ-Gegnern. Der Journalistin Margarete van Ackeren ist das zu viel des Guten. Sie hält die Sache für "ziemlich peinlich".
Wie lassen sich GEZ-Gegner überzeugen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Berechtigung hat? Am besten mit moralischen Argumenten, empfiehlt ein Expertengutachten, das die ARD in Auftrag gegeben hat und eine Art Gebrauchsanweisung für Führungskräfte sein soll.
Doch was den einen als geeignetes Mittel gegen unsachliche Angriffe erscheint, empfinden andere als Manipulation. Zu Letzteren zählt die Journalistin Margarete van Ackeren.
Nicht die gleichen Mittel wie die AfD nutzen
Sie finde das Ganze ziemlich peinlich, sagte die Chefkorrespondentin von Focus Online im Deutschlandfunk Kultur. Es gehe darum, gezielt die Wahrnehmung der Menschen zu beeinflussen - und "das finde ich als Ansatz schon mal sehr seltsam".
Van Ackeren warf der ARD vor, sich der gleichen Mittel wie die AfD zu bedienen und nur die Vorzeichen zu ändern: "Man kann sich ja nicht die Kategorien von der AfD vorschreiben lassen", betonte sie.
Besser mit Sachargumenten kontern
Die ARD und die öffentlich-rechtlichen Sender hätten allen Grund selbstbewusst zu sein:
"Die haben weiß Gott viel zu bieten in ihrem Programm und können sich mit anderen Dingen verteidigen als mit solchen lächerlichen Sachen, die sie dann auch noch moralisch einfärben."
Stattdessen sollten die Macher der Öffentlich-Rechtlichen lieber mit der Faktenlage argumentieren: "Da hat die ARD sehr starke Argumente."