Agnès Clément, Harfe
Arcis Saxophon Quartett:
Claus Hierluksch, Sopransaxophon
Ricarda Fuss, Altsaxophon
Edoardo Zotti, Tenorsaxophon
Jure Knez, Baritonsaxophon
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Ben Gernon
Arcis Saxophon Quartett mit dem DSO
Eine Harfe als Soloinstrument und eine Uraufführung für Saxophonquartett und Orchester: Das erste Debüt-Konzert der neuen Saison macht neugierig. Junge Spitzenmusiker aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien musizieren mit dem DSO in der Philharmonie Berlin.
Für jedes Debüt-Konzert laden wir zwei junge exzellente Solisten und einen Dirigenten ein, gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester in der Philharmonie Berlin aufzutreten.
Als im Jahr 1959 die Verantwortlichen des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) die Konzertreihe "RIAS stellt vor" erfanden, war nicht abzusehen, dass ihr Modell fast 60 Jahre später immer noch funktionieren würde: Wir freuen uns, dass es auch in der Saison 2017-18 wieder gelungen ist, junge Musiker nach Berlin zu holen, die sich auf der Höhe ihrer Kunst befinden und sich dabei auf sehr persönliche Weise auszudrücken wissen. Sie werden für ihr "Debüt im Deutschlandfunk Kultur" aus Frankreich, Großbritannien, Georgien, Estland, Österreich, Spanien und Deutschland anreisen. Es sind herausragende Künstler, denen wir eine Weltkarriere zutrauen. Lassen Sie sich überraschen vom ersten Debüt-Konzert der Spielzeit 2017/18!
Zu den Künstlern
Die französische Harfenistin Agnès Clément studierte Harfe und Fagott an den Konservatorien von Clermont-Ferrand und Boulogne-Billancourt, ehe sie ihre Ausbildung bei Fabrice Pierre am Konservatorium in Lyon fortsetzte und mit der höchsten Auszeichnung abschloss. Im Jahr 2010 erhielt Agnès Clément den ersten Preis beim renommierten Internationalen Harfenwettbewerb in Bloomington/ USA. Ihr bisher größter Erfolg war der 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD München 2016, wo sie auch den Publikumspreis und den Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition gewann. Seit ihren Solo-Debüts in der Salle Gaveau Paris und der Lyon & Healy Concert Hall in Chicago war Agnès Clément regelmäßig auf internationalen Podien zu Gast. 2012 gab sie ihr Debüt in China mit ihrer Interpretation von Glières Harfenkonzert mit dem Hunan Philharmonic Orchestra und dem Wuhan Symphonic Orchestra. Sie spielte ebenso mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchner Kammerorchester und dem Summer Festival Orchestra in Bloomington. Seit 2013 ist Agnès Clément Soloharfenistin im Orchestre Symphonique de la Monnaie in Brüssel und spielte unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Daniel Harding, John Eliot Gardiner und Alain Altinoglu.
Das Arcis Saxophon Quartett gründete sich 2009 in München. Es studierte Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Koryun Asatryan und Friedemann Berger und von 2013-16 in der Klasse des Artemis Quartetts an der Universität der Künste Berlin. Seit 2015 wird das Ensemble von der European Chamber Music Academy (ECMA) gefördert, u.a. durch Unterricht bei Hatto Beyerle und Johannes Meissl. Das Arcis Saxophon Quartett war bei wichtigen Wettbewerben erfolgreich: 1. Preis "Concorso Argento" in Gioia del Colle (Italien), 1. Preis "Chance Music" Moskau (Russland), 3. Preis in Chieri (Italien), 2. Preis beim Kammermusikwettbewerb der Alice-Samter-Stiftung in Berlin 2014, 1. Preis in Magnitogorsk 2015 (Russland). Außerdem wurde das Ensemble mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2016 ausgezeichnet und erhielt ein Stipendium der Theodor-Rogler-Stiftung, ein Stipendium für Musik der Landeshauptstadt München sowie ein Stipendium der Ernst von Siemens Musikstiftung. Das Arcis Saxophon Quartett trat 2013 im Großen Saal des Tschaikowsky Konservatoriums in Moskau und im Januar 2016 in der Wigmore Hall in London auf. Im April 2017 ist beim Label Genuin eine CD mit Werken von Bach, Gershwin und Donatoni erschienen.
Der britische Dirigent Ben Gernon studierte Tuba und Dirigieren an der Guildhall School of Music and Drama in London, wo er 2011 sein Studium beendete. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählt er die Dirigentin Sian Edwards und Sir Colin Davis. 2012 wurde Ben Gernon Zweitplatzierter bei der renommierten Donatella Flick LSO Conducting Competition. Im Jahr 2013 gewann er den Nestlé and Salzburg Festival Young Conductor’s Award und absolvierte in der Saison 2013/14 eine Assistenz bei Gustavo Dudamel bei dessen Konzerten mit dem Los Angeles Philharmonic. 2016 kehrt Gernon zu diesem Orchester als Konzertdirigent in die Hollywood Bowl zurück. In der Saison 2014/15 leitete Ben Gernon u.a. das BBC Symphony und das BBC National Orchestra bei Studioaufnahmen und debütierte beim Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem New Japan Philharmonic, dem Vancouver Symphony Orchestra und bei dem National Philharmonic of Russia. 2015/16 stand Ben Gernon am Pult aller BBC Orchester. Zudem debütierte er u.a. bei dem Philharmonia Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra und bei den Hamburger Symphonikern. Zu den Höhepunkten der Saison 2016/17 gehörte sein Debüt beim Royal Stockholm Philharmonic, beim Swedish Radio Symphony und an der Staatsoper Stuttgart (Figaros Hochzeit). Im Januar 2017 wurde Ben Gernon zum Principal Guest Conductor des BBC Philharmonic Orchestra in London ernannt, diese Position wird er zu Beginn der Spielzeit 2017/18 antreten.
Zu den Werken
Edward Elgar: In the South (Alassio) Konzertouvertüre, op. 50
Im Herbst 1903 erfuhr Elgar, dass im folgenden Frühjahr ein mehrtägiges Festival in London einen Überblick über sein Schaffen geben sollte. Von dieser Nachricht beflügelt, reiste er in den warmen Süden, nach Alassio an der italienischen Riviera, wo er sich Ideen für eine Symphonie erhoffte. Als er an einem sonnigen Januartag einen Ausflug ins nahegelegene Andora-Tal unternahm, inspirierte ihn dort das Nebeneinander von friedlicher Natur und alter Römerstraße zu einer Tondichtung. Statt der geplanten Symphonie schuf Elgar doch wieder eine Ouvertüre. Nach dem Vorbild der symphonischen Dichtungen von Richard Strauss hatte er schon 1901 in seiner Konzertouvertüre ›Cockaigne‹ ein tönendes Bild der Stadt London komponiert. Nun entstand mit ›In the South‹ ein mediterranes Gegenstück dazu.
Alberto Ginastera: Konzert für Harfe und Orchester op. 25
Im Jahr 1956 erhielt der argentinische Komponist Alberto Ginastera von Edna Phillips, der langjährigen Harfenistin des Philadelphia Orchestra, den Auftrag zu einem Harfenkonzert. Die Uraufführung sollte 1958 beim Inter-American Festival in Washington stattfinden. Da sich Edna Phillips vom Konzertpodium zurückzuziehen begann, plante man die Premiere beim nächsten Inter-American Festival 1963 mit einem anderen Solisten: Nicanor Zabaleta. Dieser Spanier war der wichtigste und populärste Harfenist des 20. Jahrhunderts. Zabaleta reiste er persönlich nach Buenos Aires, um den Komponisten zu beraten. Mit Hilfe dieses exzellenten Experten konnte Ginastera sein Harfenkonzert 1964 endlich zu seiner vollen Zufriedenheit fertigstellen. Zabaleta war im Februar 1965 dann auch der Solist der umjubelten Uraufführung.
Luke Bedford: Konzert für Saxophonquartett und Orchester (UA)
Der brititische Komponist Luke Bedford erhielt Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben und 2012 den Komponisten-Förderpreis der Ernst von Siemens-Musikstiftung. Dort hieß es in der Laudatio: »Seine Musik kennt einerseits die Konzentration auf das Detail und das ausgeprägte Interesse für die einzelne Geste; auf der anderen Seite gewinnt sie ihre spezifische Klanglichkeit aus der Vergrößerung und Multiplikation dieser Gesten und ihrer Übertragung auf den instrumentalen und vokalen Apparat. « Luke Bedford arbeite mit einem bewusst reduzierten Materialvorrat, erschließe aber die Potentiale der zu Grunde liegenden Gesten und Motive bis ins Letzte. Nicht zuletzt seien seine Stücke direkt aus dem instrumentalen Apparat heraus erfunden. Diese Charakteristik gilt auch für Bedfords neueste Komposition. Sie besteht aus sechs Sätzen, deren Vortragsbezeichnungen Tempo oder Charakter angeben.
Benjamin Britten: "Four Sea Interludes" aus der Oper "Peter Grimes"
Im Mittelpunkt des Schaffens von Benjamin Britten standen Opern und Vokalmusik. Dies entsprach seiner lebenslangen Partnerschaft mit dem Tenor Peter Pears, mit dem der Komponist 1939 in die USA übersiedelte. Für ihn entwarf er 1941 in Kalifornien die Titelrolle seiner ersten Oper, die er 1943 nach der gemeinsamen Rückkehr in England in Angriff nahm. ›Peter Grimes‹ spielt um 1830 an der Nordseeküste der britischen Grafschaft Suffolk, der Heimat des Komponisten. Die Titelfigur, ein des Mordes angeklagter Fischer, ist ein gesellschaftlicher Außenseiter. Als Homosexueller und Kriegsdienstverweigerer fühlte Britten sich ihm verwandt. Peter Grimes verbringt sein Leben im Kampf mit dem Meer, dem er seine Existenz verdankt. Die See, welche in der Oper ständig präsent ist, spiegelt nicht nur das Wetter wieder, sondern ebenso auch die Seelenstimmungen der Protagonisten. Schon vor der überaus erfolgreichen Londoner Uraufführung seiner Oper hat Britten Zwischenspiele daraus zur Konzertsuite ›Four Sea Interludes‹ zusammengestellt.
Debüt im Deutschlandfunk Kultur
Aufzeichnung vom 18. Oktober aus der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 18. Oktober aus der Philharmonie Berlin
Edward Elgar
In the South (Alassio) Konzertouvertüre, op. 50
Alberto Ginastera
Konzert für Harfe und Orchester op. 25
Konzert für Harfe und Orchester op. 25
ca. 20:50 Konzertpause
Mascha Drost im Gespräch mit den Debütanten
Mascha Drost im Gespräch mit den Debütanten
Luke Bedford
Konzert für Saxophonquartett und Orchester (2016-17, Uraufführung)
Kompositionsauftrag des Arcis Saxophon Quartetts
Finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Konzert für Saxophonquartett und Orchester (2016-17, Uraufführung)
Kompositionsauftrag des Arcis Saxophon Quartetts
Finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
Benjamin Britten
"Four Sea Interludes" aus der Oper "Peter Grimes" für Orchester, op. 33a
"Four Sea Interludes" aus der Oper "Peter Grimes" für Orchester, op. 33a