Debüt im DLF Kultur mit dem Pianisten Mihály Berecz

Auf dem Klavier-Olymp

Mihály Berecz lebt zur Zeit in Berlin und studiert in der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" bei Kirill Gerstein.
© Mihály Beresz privat
Moderation: Elisabeth Hahn |
Vor kurzem gewann der ungarische Pianist Mihály Berecz den KlavierOlymp-Wettbewerb in Bad Kissingen. Er stellt sich in diesem Recital mit Beethoven, Balázs Kecskés D. und Schubert vor.
Mihály Berecz ist ein junger Pianist in den Startlöchern für eine große Karriere. Vor wenigen Monaten bestieg der Ungar den Kissinger Klavierolymp: Er gewann diesen bedeutenden Klavierwettbewerb in Bad Kissingen.

Studium in ganz Europa

Mihály Berecz studierte zunächst in Budapest, dann an der Royal Academy of Music in London und aktuell in Berlin an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler". Geboren wurde Berecz 1997 in Ungarn. 
Auf dem Programm dieser Klaviermatinée stehen zwei gewichtige Sonaten von Ludwig van Beethoven und von Franz Schubert und fünf Bagatellen des ungarischen Komponisten Balázs Kecskés.

Weltschmerz aufs Schönste

Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr. 7 op. 10 Nr. 3 besteht aus vier Sätzen, wobei der zweite, langsame Satz besonders hervorsticht. Er nimmt sinfonische Züge an und breitet damit eine Studie voller Melancholie aus. So schwarz hat Beethoven vorher noch nie komponiert.
Doch die Hoffnung kehrt zurück im dritten und auch im vierten Satz, der regelrecht leichtfüßig endet.

Ungarische Reminiszenzen

Komponist  Balács Kecskés D. ist ungarischer Landsmann des Pianisten. Er ist 30 Jahre alt. Die Musik des Komponisten Balács Kecskés wurde einmal so beschrieben: Sie besitze eine „einzigartige profane Spiritualität, durch die das Publikum Teil einer wahrhaft heiligen Erfahrung sein kann".
Wir hören seine Fünf Bagatellen für Klavier mit den Überschriften "Nocturne"("Nachtstück"), "Unsettled" ("Unruhig"), "Confession" ("Das Bekenntnis"), "Rembrance" ("Das Andenken") und "Simple song" ("Einfaches Lied").

Was schreiben nach Beethoven?

Die Klaviersonate in G-Dur, D 894, komponierte Franz Schubert im Alter von 29 Jahren. Er hatte sich bereits als Liedkomponist einen Namen gemacht. Und doch stand immer die Frage: was und wie komponiert man nach Beethoven?
Schubert fand seinen eigenen Weg in seinen Klaviersonaten. Anders als Beethoven lässt Schubert die Themen mehr fließen und diese weniger gegeneinander streiten. Er geht anders mit der Zeit um, und er entwickelt die Themen oft aus dem Geist des Liedes heraus.

Schumanns Blick

Diese Klaviersonate sprengte die gewohnten Formen. Und so wurde sie vom ersten Verleger mit „Fantasie oder Sonate“ übertitelt.
Robert Schumann war begeistert und schrieb: „So dünkt uns doch die Phantasiesonate seine vollendetste in Form und Geist. Hier ist alles organisch, atmet alles dasselbe Leben. Vom letzten Satz bleibe weg, wer keine Phantasie hat, seine Rätsel zu lösen.“
Debüt im Deutschlandfunk Kultur
Aufzeichnung vom 14.01.2024 im Konzertsaal „Kiesel“ Friedrichshafen

Ludwig van Beethoven
Klaviersonate Nr. 7 D-Dur op. 10 Nr. 3 

Balázs Kecskés D.

Bagatellen für Klavier

Franz Schubert

Klaviersonate G-Dur D 894 

Mihály Berecz, Klavier

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