Deine Freunde mit neuem Album "Helikopter"

Rap für die ganze Familie

10:38 Minuten
Ein Porträt der drei Bandmitglieder von "Deine Freunde" in farbenfroher Kleidung.
Rappen für Eltern und Kinder: Deine Freunde. © Michi Schunk
Lukas Nimscheck und Florian Sump im Gespräch mit Carsten Beyer |
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Musik für Kinder muss nicht niedlich-süßlich klingen. Das beweist die Hiphop-Band Deine Freunde, die über Elternabende in der Kita rappt: Das finden auch Kinder lustig. Sich selbst sehen die Musiker "als Brücke zwischen Kinderlied und Gangsta-Rap".
Sie singen von Wechselkleidung oder Biofleisch zum Mittagessen und rappen über die Wahl des Elternvertreters in der Kita. Die Hiphop-Kinderband Deine Freunde zeigt, dass eigentlich absolut jedes Thema für einen Rap-Song taugt – auch der Kita-Alltag. Und dass es gute Musik für Kinder jenseits von "Duziduzi" und "Duda im Raaaadio" gibt.
Seit acht Jahren bedienen Florian Sump, Lukas Nimscheck und Markus Pauli ihr junges Publikum mit Songs wie "Schokolade" oder "Du bist aber groß geworden". Den Eltern gefällt’s ebenfalls, weshalb die den gemeinsamen Konzertbesuch fast ebenso genießen wir ihre Kinder, so die Beobachtung der Musiker. Die Videos von Deine Freunde werden millionenfach geklickt. Mittlerweile spielt die Band in den größten deutschen Konzerthallen.

Musikalisches Augenzwinkern

Der Titel des neuen Albums "Helikopter" klingt wie ein musikalisches Augenzwinkern in Richtung überbehütende Eltern, die Erziehern, Lehrern und irgendwann auch ihren eigenen Kindern mit ihrem helikopterhaften Kreisen um den Nachwuchs ziemlich auf die Nerven gehen.
Darauf angesprochen, lachen Florian Sump und Lukas Nimscheck: Während Kinder in dem Albumtitel einfach nur einen Hubschrauber sähen, würden Erwachsene sofort die Brücke zu den Helikopter-Eltern bauen. "Aber wir wollen uns mit dem Titel gar nicht über die Eltern lustig machen, sondern den Spieß eher umdrehen und sagen: Wir sind als Band auch ein bisschen helikopterisch, denn wir hängen an unserem Publikum, sind noch nicht bereit, es ziehen zu lassen und wollen uns noch ein bisschen an denen festhalten", sagt Florian Sump, der selbst zweifacher Vater ist.
Und Lukas Nimscheck ergänzt: Ungefähr ab zwölf würden sich die Kinder, dann in der Pubertät, hin zu anderen Bands und anderer Musik orientieren. "Wir sehen uns so ein bisschen als die Brücke zwischen Kinderlied und richtigem Gangsta-Rap", sagt Nimscheck. Denn einige würden schon mit elf, zwölf Jahren anfangen, sich für Rapper zu interessieren, "deren Texte vielleicht nicht ganz altersgemäß sind". Deine Freunde dagegen ließen "gewisse Themen von Sex, Drugs und Rock ´n´Roll aus – bei uns bleibt nur Rock ´n´ Roll übrig."

"Wir wollen nicht didaktisch sein, aber Werte vermitteln"

Mit Verboten sollte man in der Musik zwar nicht arbeiten. Auch aggressivere Musik sei für dieses Alter okay, ohne dass die jugendlichen Hörer gleich Amok laufen würden. "Aber bei uns findet das nicht statt, das ist unsere Verantwortung. Wir wollen nicht didaktisch sein, aber wir wollen schon gewisse Werte wie Freundschaft, Treue und Zusammenhalt in unseren Songs vermitteln."
Wichtig sei ihm und seinen Bandkollegen vor allem, immer auf Augenhöhe mit dem Publikum zu sein, betont Florian Sump abschließend.
(mkn)
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