Delius sieht Literatur als "Leitmedium"
Friedrich Christian Delius, diesjähriger Georg-Büchner-Preisträger, hat in Zusammenhang mit der Preisbegründung sein Selbstverständnis als politisch arbeitender Autor deutlich gemacht.
"Ich bin immer jemand, der schreibt, weil er Fragen hat", sagte Delius im Deutschlandradio Kultur. Er suche sich durch das Schreiben die Antworten und wolle nicht mit einem bestimmten Vorwissen irgendeine Politik verkaufen. Früher sei der Begriff "politisch" dahingehend verstanden worden, dass jemand eine gewisse Richtung vorgeben wolle: "Das wollte ich nie."
Die Entscheidungen der Darmstädter Akademie verfolge er seit über 40 Jahren eher aus einer Position am Rande des Literaturbetriebs, aber mit viel Respekt und Neugier, äußerte Delius: "Ich freue mich jedenfalls mehr, als ich sagen kann, über dieses Ergebnis."
Literatur sei für ihn immer noch das eigentliche Leitmedium, betonte Delius. Sie sei das beste Medium, um sich in der Welt zurechtzufinden: "Literatur hat ja das Schöne an sich, dass man Erfahrungen, die andere gemacht und aufgeschrieben haben, auch speichern und übertragen kann. Also man kann viel fürs Leben lernen."
Er sei sich heute ziemlich sicher, dass ihn sein frühkindliches Stottern zum Schreiben gebracht habe, sagte Delius: "Durch das Finden der Wörter in mir selbst als pubertierender Kerl habe ich so langsam entdeckt, dass ich überhaupt eine Sprache habe. Es sei damals eine Befreiung gewesen, sich mittels der Sprache am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen: "Das gehört für mich sozusagen sehr zusammen: das Schweigen und das Schreiben."
Das vollständige Interview mit F. C. Delius im Radiofeuilleton
Literaturkritikerin Sigrid Löffler über den Büchner-Preisträger 2011
Die Entscheidungen der Darmstädter Akademie verfolge er seit über 40 Jahren eher aus einer Position am Rande des Literaturbetriebs, aber mit viel Respekt und Neugier, äußerte Delius: "Ich freue mich jedenfalls mehr, als ich sagen kann, über dieses Ergebnis."
Literatur sei für ihn immer noch das eigentliche Leitmedium, betonte Delius. Sie sei das beste Medium, um sich in der Welt zurechtzufinden: "Literatur hat ja das Schöne an sich, dass man Erfahrungen, die andere gemacht und aufgeschrieben haben, auch speichern und übertragen kann. Also man kann viel fürs Leben lernen."
Er sei sich heute ziemlich sicher, dass ihn sein frühkindliches Stottern zum Schreiben gebracht habe, sagte Delius: "Durch das Finden der Wörter in mir selbst als pubertierender Kerl habe ich so langsam entdeckt, dass ich überhaupt eine Sprache habe. Es sei damals eine Befreiung gewesen, sich mittels der Sprache am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen: "Das gehört für mich sozusagen sehr zusammen: das Schweigen und das Schreiben."
Das vollständige Interview mit F. C. Delius im Radiofeuilleton
Literaturkritikerin Sigrid Löffler über den Büchner-Preisträger 2011